The Dinosaur Project

The Dinosaur Project
Originaltitel: The Dinosaur Project – Erscheinungsjahr 2012 – Regie: Sid Bennett



Darsteller:
Natasha Loring, Matt Kane, Richard Dillane, Peter Brooke, Stephen Jennings

Filmkritik: Der berühmte Erforscher unbekannter Spezies und mythologischer Kreaturen, Marchant (Richard Dillane), bricht mit seinem Team zu einer Expedition auf: Im Kongo wurde angeblich das seit millionen Jahren ausgestorbene Seeungeheuer Ogopogo gesichtet. Noch ahnt der Wissenschaftler nicht, dass sich sein soeben aus der Schule geflogener Sohn Luke (Matt Kane) an Bord des Helikopters geschlichen hat. Die beiden haben ohnehin ein schwieriges Verhältnis, das bald auf die Probe gestellt wird. Denn gefräßige Urzeit-Dinos bevölkern die Insel und erachten Vater, Sohn und die restlichen Reisemitglieder als willkommene Aufwertung ihres Speiseplans. Als Suchtrupps später an Ort und Stelle eintreffen, um nach dem verschollenen Team zu suchen, stoßen sie auf über 100 Stunden Filmmaterial…

Und nochmal Found-Footage. Nachdem bei den „Fantasy Filmfest Nights“ zuletzt der etwas andere Found-Footage Film „Chronicle“ die Massen begeistern konnte und sich John Landis Sohn Max seitdem nicht mehr vor Drehbuchanfragen retten kann, bringt „The Dinosaur Project“ leider wieder nicht genügend frischen Wind mit um die trübe, abgestandene Footage-Suppe ähnlich wegzufegen.

Das einzige was den Besuch von „The Dinosaur Project“ rechtfertigt sind die Dinos. Als Fan der Uhrzeitechsen beschwert man sich ja ohnehin täglich, dass es zu wenige Filme mit Dinos im Kino gibt. Auf DVD gibt es zwar regelmäßig kleine Ausflüge, aber mehr als ein schlecht animierter Uhrzeit-Hai wird selten geboten. Und wo bleibt eigentlich „Jurassic Park 4“?

Die Dinos sehen dann, auch gemessen am Budget des Films, erstaunlich gut aus. Auch Nahaufnahmen der, nicht allzu zahlreichen aber einfach sehr hübsch animierten Dinos, sehen gut aus. Es gibt 3-4 verschiedene Dino-Arten, dazu zählen ein Flugsaurier, der eingangs erwähnte Ogopogo, sowie eine kleine Gruppe von Dilophosaurus und nicht näher bekannte kleine Flugechsen.

Doch die Dinos allein reichen nicht um den Film ohne Probleme durch seine knapp bemessenen 82 Minuten zu bringen. Dazu bräuchte man ein funktionierendes Drehbuch oder interessante Figuren. Doch beides lässt der Film bereits nach wenigen Minuten vermissen. Sid Bennett, Co-Autor und Regisseur hat zuvor „echte“ Dokus über Dinos und andere Themen gemacht aber auch Dokus mit nachgestellten Szenen echter Ereignisse. Diese mangelnde Erfahrung mit richtigem Drehbuch-Stoff merkt man leider nur zu gut. Die Klischeebeladenen Charaktere, der nicht funktionierende Konflikt zwischen Vater und Sohn und vor allem die haarsträubenden Wendungen in der letzen Filmhälfte, welche die Figur von Peter Brooke involvieren, gehen auf keine Dinohaut und geben dem Film auf den letzten Metern den Gnadenschuss.

Bis dahin war das Werk eigentlich ganz okay. Zwar ließ der Film sowohl Spannung als auch eine Verbindung zu den Charakteren völlig vermissen, aber das 10 kleine Negerlein Prinzip ging ganz gut auf und auch die klassisch wackelnde Handkamera hat nach einiger Zeit immer weniger gestört. Vor allem aber wurden hier einige gute Ideen umgesetzt, so z.B. wird einem kleinen Dino eine Kamera um den Hals gehängt und anschließend per Wlan und tragbarem Bildschirm verfolgt wo er sich hin verkriecht. Dies liefert ziemlich interessante Aufnahmen, mit deren Kreativität man so nicht unbedingt gerechnet hätte.

Doch der Großteil des Films, besonders in den ruhigen Momenten ohne einen Angriff der Uhrzeitwesen ist zäh und auch recht beschwerlich durchzustehen. Die guten Effekte retten den Film noch auf:

Filmbewertung: 5/10