2 Days in New York – 2 Tage New York

2 Tage New York
Originaltitel: 2 Days in New York – Erscheinungsjahr 2012 – Regie: Julie Delpy



Darsteller:
Chris Rock, Julie Delpy, Vincent Gallo, Kate Burton, Dylan Baker, Brady Smith, Malinda Williams, Emily Wagner, Alex Manette, Alexia Landeau, Albert Delpy, Darlene Violette, Alexandre Nahon

Filmkritik: Die letzte Katastrophe liegt fünf Jahre zurück – damals fiel Marion (Julie Delpy) mit ihrem amerikanischen Freund bei ihren Eltern in Paris ein. Die beiden haben den gemeinsamen Lebensabschnitt längst hinter sich, Fotografin Marion wohnt jetzt mit Sohnemann im Big Apple und verliebt sich in Mingus (Chris Rock), den alleinerziehenden Vater einer siebenjährigen Tochter. Ist er der Mann fürs Leben?
Im Prinzip ja. Doch der Härtetest lässt nicht lange auf sich warten: Diesmal taucht Marions kauziger Vater (
Albert Delpy) in New York auf – mit ihrer neurotischen Schwester Rose (Alexia Landeau) und ihrem unerträglich aufdringlichen Ex-Freund Manu (Alexandre Nahon) im Schlepptau. Der Kulturschock zwischen arroganten Franzosen und pragmatischen Amis vollzieht sich nicht nur in sprachlichen Tücken, sondern eskaliert in skurrilen Marotten und Provokationen, die selbst das scheinbar feste Fundament in Mingus’ und Marions Beziehung bröckeln lassen. Denn auch zwei hektisch kurze Tage bieten leider reichlich Gelegenheit, sich Wahrheiten an den Kopf zu werfen, die Mann und Frau später bereuen…

5 Jahre nach dem Hit „2 Days in Paris“, der gekonnt romantische Szenen, dramatische Szenen und sehr viel tollen Humor vereint hat, versucht Regisseurin, Drehbuchautorin und Hauptdarstellerin Julie Delpy den Erfolg noch einmal zu wiederholen. Sie verfrachtet das Setting kurzerhand nach New York, tauscht den damaligen Lover Adam Goldberg kurzerhand gegen Chris Rock aus (der erste größere Fehler) und lässt die Beziehung dann erneut durch die liebe Verwandtschaft aufmischen.

Das funktioniert besonders zu Beginn auch wieder genau so gut wie vor ein paar Jahren. Vater, Schwester und Überraschungsgast Ex-Freund/Schwesters Neuer mischen die Geschichte wunderbar auf und haben einige erinnerungswürdige Szenen mit herrlichem Fremdschämcharakter. Sogar Daniel Brühl, der im ersten Film bereits einen kleinen Auftritt hat, kommt auch hier erneut zu seinem Cameo. Doch an seiner Figur kann man gut festmachen, dass zwischen den beiden Filmen doch ein paar Qualitätsunterschiede existieren.

Denn die zweite Hälfte bekommt lange nicht mehr so gut die Kurve wie noch 5 Jahre zuvor in Paris. Chris Rocks Monologe mit einer Obama-Figur, Julie Delpys seltsame Kunstauktion und die recht krassen Späße mit einer angeblichen Gehirntumor-Erkrankung schieben den Film in eine seltsam ungemütliche Richtung, die weder wirklich witzig ist, noch den Zuschauer wirklich mit den Charakteren mitgehen lässt.

Der Charakter des Ex-Freunds war zudem scheinbar derartig schnell zu Ende erzählt, dass er ohne eine nochmal näher gezeigte Szene wegen Drogenkonsums vor einer Polizeiwache wieder zurück nach Frankreich abgeschoben wird.

Mit einem zugedrückten Auge, kann man dem Film definitiv noch tollen Humor und eine überraschend brauchbare Chemie zwischen Rock und Delpy bescheinigen. Doch trotzdem ist der Film leider eben doch einiges von seinem wundervollen Vorgänger entfernt. Der Locationwechsel tat dem Film gut, doch die Story muss halt dann auch passen. So reicht‘s nur noch zur:

Filmbewertung: 7/10