Mann tut was Mann kann
Originaltitel: Mann tut was Mann kann – Erscheinungsjahr: 2012 – Regie: Marc Rothemund
Darsteller: Wotan Wilke Möhring, Jasmin Gerat, Jan Josef Liefers, Fahri Ögün Yardim, Oliver Korittke, Friederike Kempter, Karoline Schuch, Hedi Kriegeskotte, Peter Sattmann, Noemi Besedes, Miranda Leonhardt, Manuel Cortez u.A.
Filmkritik: Die Beziehungskomödie, die Königsdisziplin des deutschen Kinos und dieses Mal überraschend toll gelungen: Vier Männer, als Hauptcharakter der bemühte Single, der sich trotzdem verliebt; sein bester Freund, der Affären habende Weißnichtwaserwiller; der gute Kumpel, der schüchtern zurückgezogen, aber romantische Typ und als vierter im Bunde der Neuling, welcher doch lieber philosophiert, anstatt sich mit der Liebe auseinander zu setzen.
Dabei wird das Geshehen wunderbar von dem vierköpfigen Schauspielerensemble aus Wotan Wilke Möhring als Hauptcharakter und seinen Freunden Jan Josef Liefers, Fahri Ögün Yardim und natürlich dem immer großartigen Oliver Korittke fantastisch getragen. Der Autor dieser Zeilen kann sich nicht daran erinnern, dass er in letzter Zeit das einfache Konzept der Beziehungskomödie so schnörkellos, aber gleichzeitig auch unglaublich sympathisch umgesetzt gesehen hat.
Natürlich schrammen die Figuren nicht nur oftmals an der Klischee-Charakterisierung vorbei, sondern überschreiten diese Linie auch. Aber was solls? Die pointierte Inszenierung von Marc Rothemund in Kombination mit den überraschend guten Einsichten in die männliche Psyche, was dann auch für beide Geschlechter etwas Lustiges hat, schafft einen am Ende durchaus herzigen Film.
Noch besser gemacht wird das Ganze dadurch, dass die unterstützende weibliche Schauspielerschar ihren männlichen Kollegen da in nichts nachsteht und sowohl gekonnt wie auch sympathisch erscheint.
Rothemund schafft dabei zusätzlich noch den Balanceakt, der Geschichte an den nötigen Stellen die richtige Dosis Dramatik zu verpassen, ohne dabei das lockere und humorvolle Geschehen zu sehr ins Ernste umzukippen. Ganz große Klasse!
Die typischen kleinen Problemchen
Minimale Störfaktoren, wie das hier und da doch etwas zu arg die „Suspension Of Disbelief“ strafende Vorgehen, etwa wenn ein Charakter das gesamte Internet kapert, oder auch die Tatsache, dass man für die zahlreichen Erzählstränge gut noch zehn Minuten mehr hätte einbauen können, fallen dabei im Endeffekt kaum bis gar nicht ins Gewicht. Die gelungene Regie sei Dank. Und vielleicht wäre etwas mehr Handlung ja auch einfach zu viel gewesen, so wie der Streifen nun ist läuft er wunderbar rund und ist „so richtig was fürs Herz“, wie man so schön sagt. Das Uncleverste dürfte der Titel sein, obwohl auch der spätestens dann nicht mehr irgendwo so bockig ins Auge fällt, wenn man sich dieses unterhaltsame Stück Liebeskomödie erst einmal in seiner Gänze gegeben hat.
Ganz, ganz toll und jeder, der einfach mal die Seele baumeln lassen will, ohne dass dafür Blut, Brüste und Explosionen über die Leinwand fegen (ok, streicht das mit den Brüsten, denn deutscher Nichtprüderie sei Dank gibt es die hier ja sogar zu sehen), dem sei „Mann tut was Mann kann“ wortwörtlich ans Herz gelegt!
Filmbewertung: 8/10
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