Premium Rush
Originaltitel: Premium Rush – Erscheinungsjahr 2012 – Regie: David Koepp
Darsteller: Joseph Gordon-Levitt, Dania Ramirez, Sean Kennedy, Kym Perfetto, Anthony Chisholm, Ashley Austin Morris, Wolé Parks, Kevin Bolger, Aasif Mandvi, Lauren Ashley Carter, Charles Borland, Michael Shannon
Filmkritik: Der letzte Auftrag des Tages einer Fahrradkurier-Firma geht an den ehemaligen Jurastudent Wilee (Joseph Gordon-Levitt). Er ist speziell von der chinesischen Mitbewohnerin (Jamie Chung) seiner Freundin (Dania Ramirez) angefordert worden einen Briefumschlag nach Chinatown zu bringen. Doch schon kurz nach der Übergabe ergeben sich Probleme. Der korrupte, spielsüchtige Cop Bobby Monday (Michael Shannon) verlangt den Brief von Wilee. Dieser weigert sich jedoch und sucht das Weite. Es folgt eine furiose Verfolgungsjagd durch den lebensgefährlichen Berufsverkehr von Manhattan.
Mit „Premium Rush“ gelang Regisseur David Koepp ein 90 Minütiges Highspeed-Werk. Dass es dabei im Grunde nur auf Fahrrädern umher geht, ist nebensächlich, denn auch mit dem Drahtesel kann man gefährliche Geschwindigkeiten erreichen, besonders wenn man nicht einmal Bremsen hat so wie die Fahrräder der Boten im Film.
Die dünne aber durchaus brauchbare Story ist dabei zwar nur nebensächlich, reicht aber aus um die Karten zu mischen und die Geschichte in Schwung zu halten. Michael Shannon als Cop macht dabei wie gewohnt eine gute Figur auf der Jagd nach Joseph Gordon-Levitts Charakter. Doch das Drehbuch hätte ihn ruhig etwas böser darstellen können, denn dies ist eines der kleinen Probleme des Films: Der Bösewicht soll Böse sein, spielt dies aber kaum aus, wird nur selten handgreiflich oder wirklich gefährlich und kommt über die Rolle des Kojoten der den Road-Runner jagt nur selten hinaus. Dafür kann Shannon nichts, denn der macht das Beste aus der Rolle, stattdessen fehlt dem Drehbuch hier etwas mehr Mut.
Diesen Mut beweisen dann stattdessen die Stuntmen und -Women in den zahlreichen gefährlichen Stunts. Die eine oder andere CGI-Hilfe kann man dabei nicht absprechen, denn wer fährt schon gerne in den echten Gegenverkehr auf einer zweispurigen Straße wenn man diesen Verkehr auch mit CGI-Autos anreichern kann was das Leben schont. Hier kann man ein Auge zudrücken, denn die Szenen sind trotzdem noch größtenteils sehr spektakulär und wunderbar dynamisch aber trotzdem ruhig gefilmt.
Die übrigen Charaktere kommen über Schablonen-Charakter nicht hinaus. Wilee ist ein Fahrrad-Junkie der niemals einen Anzug anziehen würde, seine Freundin würde doch gerne mal ein normales Leben führen und ihre Mitbewohnerin hat Dreck am Stecken und sonst nicht viel Backgroundstory.
Am Ende wird der Film dann zudem überraschend kompromisslos und die Synopsis rund um Cop Monday wirkt plötzlich wieder zu hart, besonders unter der Gesichtspunkt was er eigentlich für ein Nice-Guy war, zumindest gegenüber den Bikern, nicht aber gegenüber der Hinterzimmer-Spielmafia.
So ist „Premium Rush“ am Ende ein unterhaltsames, schön gefilmtes aber dann doch recht inhaltsleeres Werk mit den typischen 08/15 Charakter-Schablonen die man aus jedem Genre-Film kennt. Dem Film reichen diese Figuren zwar, da er vom Speed lebt und nicht von einer ausgeklügelten Story, aber etwas mehr Feinschliff wäre trotzdem nicht verkehrt gewesen.
Filmbewertung: 7/10
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