Der Minister

Der Minister
Originaltitel: Der Minister – Erscheinungsjahr: 2013 – Regie: Uwe Janson

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Darsteller:
Kai Schumann, Johann von Bülow, Alexandra Neldel, Stefanie Stappenbeck, Katharina Thalbach, Peter Prager, Thomas Heinze, Susan Sideropoulos, Walter Sittler, Reiner Schöne, Christoph Hofrichter, Klaus-Peter Grap, Matthias Koeberlin

Filmkritik: Franz Ferdinand von und zu Donnersberg (Kai Schumann) und sein bester Freund Max Drexel (Johann von Bülow) bilden ein unschlagbares Team: Max kann alles, Franz Ferdinand kann alles verkaufen. Der junge Adlige sieht seine Zukunft in der Politik – mit Max als Ghostwriter an seiner Seite. Unter den strengen Augen seines Vaters Rochus (Walter Sittler) geht Franz Ferdinand seinen Weg kontinuierlich nach oben, bis er an der Tür zum Kabinett der Kanzlerin klopft…

Viel wurde im Vorfeld geredet über „Der Minister“. Nach dem an sich schon extrem satirischen Abgang von Karl-Theodor Maria Nikolaus Johann Jacob Philipp Franz Joseph Sylvester Freiherr von und zu Guttenberg aus der Politik wegen einer durch und durch zusammengeklauten Doktorarbeit, war es nur eine Frage der Zeit bis jemand diese Handlung in einen (TV-)Film verpacken würde.

Das Ergebnis kann sich weitestgehend sehen lassen. Schumann gibt eine tolle Guttenberg-Kopie ab und imitiert die zurück-gegelte, verschmierte Art extrem gut. Der ohne Frage gar nicht mal so unwahrscheinliche Ghostwriter Max hingegen wirkt die meiste Zeit wie das fünfte Rad am Wagen. Neben ein paar bekannteren Namen wie Walter Sittler als Vater Guttenberg oder Alexandra Neldel als Ehefrau wirkt Johann von Bülow als Max irgendwie deplatziert. Dafür trägt aber vor allem die eigentliche Rolle die Schuld, denn das Familien-Gekaspere mit Max und seiner Frau, die rein zufällig auch noch beim Bund arbeitet und daher Guttenbergs große Wahrpflichtabschaffung eher kritisch sieht, passt einfach nicht so wirklich in den Film hinein.

Auf der anderen Seite geht so zudem auch der letzte echte Biss der Geschichte verloren. Vergleichbare deutsche Filme wie Helmut Dietls Klassiker „Schtonk!“ über die gefälschten Hitler-Tagebücher ist teilweise ätzend wie Säure aber gerade das macht eben auch den Witz der Erzählung aus, denn auch die Hitler-Tagebücher waren in der Realität bereits Satire-Pur. Auf der Leinwand musste also eine Schüppe draufgelegt werden. Dies wurde bei „Der Minister“ leider weitestgehend versäumt. Das meiste was man aus Donnersberg Privatleben sieht hat man so sowieso schon gehört oder hat es sich zumindest genau so vorgestellt. Der Schmale Grat zwischen Klamotte und Satire wurde hier leider zu weit umschifft, wohl aus Angst mit dem Werk eine Bauchlandung hinzulegen. Doch dadurch ist „Der Minister“ in Gänze einfach viel zu harmlos und kann die 90 Minuten Laufzeit besonders im Mittelteil nur mit Mühe füllen. Besser als viele TV-Filme, aber leider nicht in den Bereichen die man aus dem Stoff rausholen könnte.

Filmbewertung: 6/10

Originaltitel: Der Minister – Erscheinungsjahr: 2013 – Regie: Uwe Janson