Fantasy Film Fest – Welcome to the Jungle

Welcome to the Jungle
Originaltitel: Welcome to the Jungle – Erscheinungsjahr: 2013 – Regie: Rob Meltzer

Welcome-to-the-Jungle-Poster

Darsteller: Jean-Claude Van Damme, Kristen Schaal, Adam Brody, Dennis Haysbert, Megan Boone, Rob Huebel, Bianca Bree, Eric Edelstein, Robert Peters, Aaron Takahashi, Brian Tester, Mark Sherman

Filmkritik: Chris (Adam Brody) ist ein richtig netter Kerl. Weniger freundlich könnte man ihn auch einen Hasenfuß nennen. Bekanntlich rangiert diese Gattung in der sozialen Hackordnung ganz weit unten: In der Werbeagentur lässt er sich von Großmaul Phil (Rob Huebel) seine Ideen klauen. Seine Kollegin Lisa (Megan Boone) schmachtet er lieber sehnsüchtig an, als sie um ein Date zu bitten. Selbst sein bester Kumpel Jared (Eric Edelstein) macht sich über ihn lustig. Zu allem Überfluss werden die Agentur-Mitarbeiter nun auch noch zu einem Team-Building-Seminar auf eine einsame Insel geschickt. „Um Führungsqualitäten zu erlernen“ sagt der Firmenchef (Dennis Haysbert). Als Leitwolf übernimmt der aufgeplusterte Ex-Marine Storm Rothschild (Jean-Claude Van Damme) das Coaching der bunten Horde. Doch unterliegt dieser im Revierkampf mit einheimischem Getier und so finden sich die ach so zivilisierten Werber ohne Aufsicht auf einer Insel im Nirgendwo gestrandet wieder. Schon bald greifen die aus dem Berufsleben bekannten Sitten und Gebräuche und es kristallisiert sich heraus wer Herr im Haus ist und wer die graue Maus. Doch im Urlaub überlebt in der Regel nur der mit etwas Grips in der Birne…

Eine Komödie mit Jean-Claude Van Damme? Klingt zunächst mal seltsam, doch schnell wird während des Films klar, dass seine Person sowieso nur eine Nebenrolle bekleidet. Vielmehr wirkt „Welcome to the Jungle“ fast wie ein Sprungbrett für van Dammes Kinder. Tochter Bianca Bree ist als Darstellerin aktiv, Sohnemann Kristopher Van Varenberg als Produzent und Darsteller. Doch dies ist wohl eher nur eine Randnotiz, zurück zum eigentlichen Film.

Der bekannteste Film der in eine ähnliche Kerbe wie „Welcome to the Jungle“ zu schlagen scheint ist der britische „Severance“. Auch hier wurde eine Gruppe von Bürohengsten auf ein Team-Building Seminar geschickt, welches komplett nach hinten losging. Doch die Komödie von Rob Meltzer tut sich mit dem ganzen Konzept deutlich schwerer. Ist die Grundidee ja in jedem Fall nicht verkehrt und mit van Damme auch der richtige Darsteller gefunden worden einen Möchtegern Macho zu verkörpern, konzentriert sich „Welcome to the Jungle“ leider ganz und gar nicht auf seine Stärken.

Vielmehr wird mit Ach und Krach versucht immer wieder Witze oder besser gesagt Witzchen aus der Geschichte herauszuleiern, wenn weit und breit ist nichts witziges vorhanden ist mit dem man arbeiten könnte. Sämtliche Versatzstücke sind abgenutzt und hat man zudem vielerorts bereits besser aus- und verarbeitet gesehen.

So passiert es, das „Welcome to the Jungle“ spätestens dann an seine Grenzen stößt wenn das Unvermeidbare passiert, der (zumindest temporäre) Wegfall von Van Dammes Figur. Leider war diese bereits bis dahin das einzig wirklich lustige in einer Ansammlung von müden Späßen und Klischee-Reitereien. In der zweiten Hälfte Konzentriert sich „Welcome to the Jungle“ auf eine Art „Lord of the Flies“ Version, die weiterhin sehr humorfrei daherkommt und zudem auch ziemlich an den Haaren herbeigezogen wirkt, selbst für eine Komödie.

„Welcome to the Jungle” ist wohl nur für absolute Hardcore-Fans von van Damme oder eher noch Adam Brody zu empfehlen. Beide sind so ziemlich die einzigen guten Seiten am Film, wobei Brody wieder mal dieselbe Rolle spielt wie schon ein paar Mal zuvor und van Damme viel zu wenig Screentime bekommen hat. Fazit: Das geht viel besser.

Filmbewertung: 5/10