Riddick – Überleben ist seine Rache
Originaltitel: Riddick – Erscheinungsjahr: 2013 – Regie: David Twohy
Darsteller: Vin Diesel, Jordi Mollà, Matt Nable, Katee Sackhoff, Dave Bautista, Bokeem Woodbine, Raoul Trujillo, Conrad Pla, Danny Blanco Hall, Noah Danby, Neil Napier, Nolan Gerard Funk u.A.
Filmkritik: Nach dem kleinen, aber feinen SciFi-Monsterfilm „Pitch Black“ und der epischen, bildgewaltigen SciFi-Oper „Chronicles Of Riddick“ gibt Vin Diesel nun den düsteren Anti-Helden ein drittes Mal. Allein auf einem von verschiedenen Kreaturen bewohnten Planeten erinnert dabei das erste Drittel stark ans Survival-Thriller-Genre: Verwundet, in einer feindlichen Umwelt muss der gesuchte Killer um sein Überleben kämpfen.
Danach erscheinen zwei Teams von Kopfgeldjägern – die Schlauen und die weniger Schlauen, sprich: ziemlich Toten. Ein Katz- und Maus-Spiel ist die Folge, während Riddick im Hintergrund agiert, bevor zum letzten Drittel beide Parteien die gleiche Screentime serviert bekommen und im gemeinsamen Kampf so richtig loslegen. Vieles erinnert dabei an „Pitch Black“, aber mit unterschiedlichen Variationen. Ist das schlimm? Absolut nicht. Denn große Teile „Rambo“ sind ebenfalls in den „Alien“-Monstermix eingebaut worden.
David Twohy zieht ansonsten mal wieder alle Register seines Könnens: Eine gleichzeitig geerdete, wie auch elegant-fantasievolle Bildersprache, ein zurückgenommener, an passenden Stellen aber durchaus kraftvoller Soundtrack und eine ausgesucht gute Klangkulisse, die besonders in unmittelbarer Nähe der garstigen Wesen für die richtige Atmosphäre sorgt.
All dies ist aber noch gar nicht das Highlight des Streifens. Oh nein. Die Reduzierung auf wenige Charaktere tut dabei dem Geschehen ebenso gut wie du unaufgeregte und übersichtliche Kamera. Herausragend ist aber vor allem die Attitüde des Films, denn dieser ist so richtig „macho“. Ein Alpha-Männchen durch und durch.
Bereits anfangs illustriert durch Riddick, der sich die neue Welt samt Haustier Untertan macht, dann fortgesetzt über das scheinbar mühelose Dominieren der Kopfgeldjäger bis hin zu den Wortgefechten mit Katee Sackhoff der einzigen Frau im ganzen Kast. Abgesehen von einem „Opfer“ sowie Full Frontal Nudity – yay – Extras zu Beginn des Streifens. Ein weiterer Punkt, der wohl manch „politisch korrekten“ Kritikern da nicht schmecken dürfte. Nicht nur, dass das Frauenbild aus eben beschriebenen „Opfern“, „Sex-Toys“ und (vermeintlichen) „Lesben“, sprich Sackhoff, besteht, sondern das Letztere „natürlich“ nur Alpha-Männchen Riddick braucht, um doch mal so richtig auf ein „serious deep dicking“ abzufahren. Wobei da die Frage innerhalb des Geschehens nicht zu 100% aufgelöst wird, aber die Tendenz des Geschehens ist nicht zu verneinen. Dabei werden nicht zwingend alle Männer unterworfen oder getötet und alle Frauen verführt oder benutzt, nein, bei mancher Ausnahme (jeweils einer im Film) kommt noch der Sprung zur Gleichberechtigung, obwohl eigentlich außer Frage steht, wer in einer Konfrontation gewinnen würde.
Alles ziemlich „Macho“ und angenehm weit entfernt von dem modernen, pseudo-politisch korrekten Weltbild, oder? Und, ja, das ist es auch, was „Riddick“ als Film schlicht „geil“ macht. Das ist jetzt keine Abwertung der Frauen, der Männer oder von Menschenleben im Generellen, Speziellen und Besonderen, sondern eben schlichter Eskapismus. Riddick ist der „James Bond“ des SciFi-Kinos und vereint all dessen Qualitäten: Männer wollen so sein wie er, Frauen wollen mit ihm zusammen sein. Und das wars.
Kombiniert mit der angenehm bodenständigen und mal nicht galaxieweiten „Das muss unbedingt voll mega-groß sein!“-Hollywood-Attitüde gesegnet, ist „Riddick“ ein angenehm und im besten Sinne des Wortes „oldschooliger“ (Denglisch, yay!) Streifen (mit neuesten Effekten). Dabei hätte der Ablauf einen Tacken runder sein können und die „Speed-Bike“-Sequenzen sind – wenn es nicht regnet – etwas holprig zusammengesetzt. Und die weiteren 20 Minuten, die Twohy anscheinend im seinem Director’s Cut auffahren wird, könnten dem Streifen noch einmal ziemlich gut tun.
Insgesamt ein tolles Filmerlebnis, nachdem man einen Reh mit bloßen Händen jagen und nachher grunzend über eine heiße Space Braut herfallen will. Doch wenn der Abspann dann vorbei ist merkt man, dass es auch durchaus kein Zuckerschlecken ist „Riddick“ zu sein, so dass man sich in seinem domestizierten Leben doch wieder einigermaßen wohl fühlt. Aber eben nur einigermaßen. Grunz.
Filmbewertung: 8/10
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