Curse of Chucky

Curse of Chucky
Originaltitel: Curse of Chucky – Erscheinungsjahr: 2013 – Regie: Don Mancini

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Darsteller: Brennan Elliott, Danielle Bisutti, A Martinez, Fiona Dourif, Chantal Quesnelle, Ali Tataryn, Maitland McConnell, Kally Berard, Kyle Nobess, Tyhr Trubiak, Will Woytowich, Adam Hurtig, Brad Dourif, Jennifer Tilly,Alex Vincent

Filmkritik: Als die an den Rollstuhl gefesselte Nica (Fiona Dourif) ein seltsames Paket mit einer Puppe erhält, schenkt sie diesem zuerst keine große Beachtung. Doch als kurz darauf Nicas Mutter Sarah (Chantal Quesnelle) auf mysteriöse Weise ums Leben kommt, drohen sich die Ereignisse im Elternhaus langsam zu überschlagen. Zur Trauerverarbeitung, aber auch mit dem Hintergedanken das Elternhaus zu verkaufen und Nica in Pflege zu geben, kommt Nicas Schwester Barb (Danielle Bisutti) mit Ehemann Ian (Brennan Elliott), Babysitterin Jill (Maitland McConnell) und Tochter Alice (Summer H. Howell) vorbei. Doch Sarahs Tod ist erst der Anfang einer grauenhaften Serie blutiger Angriffe: Während die Familienmitglieder in panische Angst verfallen, kommt Nica der Gedanke, dass diese Puppe alles andere als ein harmloses Kinderspielzeug ist, doch glauben will ihr niemand…

Don Mancini kann man getrost als Urvater der langlebigen Chucky-Reihe betrachten. Er hat praktisch jeden der bislang 5 Filme (mit „Curse of Chucky“ also 6) geschrieben und sich einst 1988 die Figur und ihre Entstehungsgeschichte ausgedacht. Beim letzten Teil, „Seed of Chucky“, führte er Regie und schrieb erneut das Drehbuch. Dies wiederholt sich beim aktuellsten Teil nun wieder. Doch ansonsten wiederholt sich bei „Curse of Chucky“ wenig was aus den letzten Chucky-Filmen (z.B. „Chucky und seine Braut“) bekannt ist, denn mit dem neusten Werk aus der Reihe besinnt sich Mancini ganz klar auf die weniger witzigen und eher gruseligen Anfänge der Reihe und somit klar auf den ersten Teil, „Child’s Play“.

„It’s time to play!“

Der Horror kommt in „Curse of Chucky“ also nicht zu kurz. Wo es bei den Nachfolgern die kreativen bis witzigen Tode der kaum bemitleidenswerten Opfer waren, sorgt man sich im neusten Teil immerhin mal wieder ein wenig um die Opfer der Killerpuppe. Naja, zumindest um einen kleinen Teil der Truppe. Denn die meisten Familienmitglieder von Nica sind ebenfalls alles andere als umgängliche Personen denen man wohl auch am liebsten eine Puppe an den Hals schicken würde.

Der Horror reicht von kleineren Jump-Scares über Momente, welche die Spannung auch mal einige Minuten hochhalten können ohne den Zuschauer am Ende mit etwas banalem zu erschrecken. Aber auch der Splatter kommt bei den Kills von Chucky nicht zu kurz. Dies wirkt manchmal ein wenig unpassend, bedenkt man die ansonsten eben doch etwas seriösere Inszenierung und dem Setting in einem alten (Horror-)Haus. Chucky kennt keine Skrupel, sagt einem seiner Opfer „Say hi to the little woman for me.“ und schlägt diesem dann den Unterkiefer ab um seinen Satz zuvor mit einem „Maybe not.“ Abschließend zu kommentieren. Man erkennt unschwer, der zuvor stellenweise allzu offensichtliche Humor ist bitterböser Komik gewichen, für die man etwas stärkere Nerven braucht.

„And I’m your friend till the end.“

Darstellerisch kann man sich in “Curse of Chucky” nicht wirklich beklagen. Neben Brad Dourif der hier neben der Stimme von Chucky auch zum ersten Mal seit Teil 1 wieder die Rolle von Charles Lee Ray bekleiden darf hat es seine Tochter als Hauptdarstellerin Nica in den Film geschafft. Auch sie macht ihre Rolle gut. Der Rest des Casts kommt über seine Schablonenartig angelegten Charakterprofile kaum hinaus. Abgesehen vom kleinen Twist wer denn nun eine Affäre mit dem Hausmädchen hat bleibt dieser Bereich weitestgehend überraschungsarm, wenn die Figuren auch alle einen gewissen Sinn erfüllen, und sei es nur auf die eine oder andere Art von Chucky um die Ecke gebracht zu werden. So ganz kann der Film eben doch nicht seine Vorgänger verleugnen, aber das ist auch gut so.

Die wahren Stärken des Films liegen klar in der ersten Filmhälfte, in der Chucky als der stille Mörder auftritt und mit List und Tücke seine ersten Opfer auf dem Gewissen hat. Wer würde schon eine Puppe verdächtigen, selbst wenn diese immer wieder an anderen Orten rumliegt? In der zweiten Hälfte erwacht er dann vollends zum Leben und auch sein, durch die zahlreichen Vorgänger komplett entstelltes äußeres, kommt wieder zum Vorschein. Hier und da von CGI-Unterstützt kämpft er sich glaubwürdig (wenn man das von einer zum Leben erweckten Puppe behaupten kann) durch die Familienangehörigen. Auch hier hebt der Film nicht unnötig ab sondern bleibe weiter spannend und unheimlich, bekommt durch Chuckys Interaktionen aber natürlich eine gewisse zusätzliche Würze.

Am Ende sind mit Don Mancini dann aber scheinbar etwas die Epilog-Pferde durchgegangen. Sage und schreibe 4 zusätzliche Szenen gibt es am Ende, wovon nur eine die Handlung des Films abrundet und die anderen 3 sich um das weitere Leben von Chucky kümmern. Neben einem Gastauftritt von einer alten Bekannten gibt es nach dem Abspann sogar noch einen Gastauftritt eines sehr alten Bekannten. Zunächst ist allerdings nicht ganz klar wie Nachklapp 3 und 4 zusammen passen sollen, Don Mancini erwähnte allerdings bereits, dass dieser Freiraum in einem möglichen siebten Film mit Inhalt gefüllt werden soll um die Geschehnisse in dieser Zeit aufzurollen. Man kann nur hoffen, dass auch dieser Film noch Gestalt annimmt, denn momentan ist die Chucky Reihe damit wohl die langlebigste Horror-Reihe die sich immer noch in der ersten Iteration befindet. Ähnliche Reihen wie „Nightmare on Elm Street“ oder „Friday the 13th“ sind bereits bei ihren Remakes angekommen. Man kann Don Mancini nur alles Gute wünschen, denn mit „Curse of Chucky“ ist im wieder ein richtig schöner Beitrag zur Reihe gelungen, der Lust auf mehr macht. Schade das ausgerechnet dieser Teil dann der erste Direct to Video Titel geworden ist.

Filmbewertung: 8/10