The War of the Roses – Der Rosenkrieg

Der Rosenkrieg
Originaltitel: The War of the Roses – Erscheinungsjahr: 1989 – Regie: Danny DeVito

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Darsteller:Michael Douglas, Kathleen Turner, Danny DeVito, Marianne Sägebrecht, Sean Astin, Heather Fairfield, G.D. Spradlin, Peter Donat, Dan Castellaneta, Gloria Cromwell, Harlan Arnold, Mary Fogarty

Filmkritik: Scheidungsanwalt Gavin D’Amato (Danny de Vito) erzählt einem Neukunden eine kleine, bitterböse Geschichte vom Ehepaar Rose.
Als Oliver (Michael Douglas) und Barbara (Kathleen Turner) sich kennenlernen, ist es Liebe und Verlangen auf den ersten Blick. Die beiden scheinen wie füreinander geschaffen. Doch recht schnell schleicht sich bereits eine gewisse Routine in die Ehe, die mit zwei Kindern gesegnet wurde, ein. Oliver wird zum erfolgreichen Geschäftsmann und Barbara perfektioniert das große Haus.
Doch als die Arbeiten am Haus abgeschlossen sind, geht Barbara die Beschäftigung aus. Aus Langeweile gründet sie einen Party-Service. Doch das Barbara nun etwas eigenes Macht passt Oliver nicht so recht in den Kram und die beiden geraten in einen Streit. So kommen langsam aber sicher immer mehr Risse in der eigentlich perfekten Partnerschaft ans Licht und die beiden entdecken, dass sie den jeweils anderen praktisch bis aufs Blut hassen. So entbrennt bald ein Krieg zwischen den beiden der sich immer weiter hochschaukelt und das traute Eigenheim wird zum Schauplatz eines Kampfes, Auge um Auge, Haustier um Haustier…

“You have sunk below the deepest layer of prehistoric frog shit at the bottom of a New Jersey scum swamp.“ Oliver Rose

„The War oft he Roses“ ist einer dieser Filme, die man in der Regel irgendwann sonntagabends in den 90er Jahren im TV aufschnappt. Keinerlei Erwartungen hegend schaut man sich einen Film an der zufällig gerade anfängt als man wild die Kanäle durchschaltet und bleibt mit dem Gedanken „mal schauen was das ist“ beim Film hängen.

Bei der Erstsichtung packt einen „The War of the Roses“ in der Regel dann auch direkt quasi von Beginn an. Der Film beginnt dabei direkt sehr atmosphärisch und etwas spitzbübisch mit einer Szene, in der Danny de Vito als Scheidungsanwalt einem neuen Klienten die Geschichte vom Ehepaar Rose erzählt. De Vito, der auch gleichzeitig der Regisseur des Films ist, kostet diese und weitere Szenen mit ihm voll aus und liebt die Rolle offenkundig sehr.

Im weiteren Verlauf der ersten Filmhälfte verläuft der Film auf ähnlichen Bahnen von anderen romantischen Komödien, unterscheidet sich in feinen Nuancen aber dann auch meist in der nächsten Szene wieder von diesen. Herrlich z.B. wie in einer Szene eine Diskussion zwischen dem Ehepaar entbrennt, ob man den Kindern nun Süßigkeiten geben sollte oder diese wegschließen sollte. Die beiden sind geteilter Meinung, wie so oft im Film, und Barbara setzt ihre Meinung den Kindern die Schränke nicht zu verschließen durch. In der nächsten Szene – einige Jahre später – sieht man dann erneut beide Kinder, die einige Pfunde zu viel auf die Waage bringen. Diese letzte Konsequenz in der Darstellung, die „The War oft he Roses“ konsequent ins Negative statt positive dreht, macht den feinen Unterschied aus.

Beinahe schon legendär ist aber erst das Finale, welches in den letzten 20 Minuten steigt und auf einem riesigen Kronleuchter endet. Zu viel sei nicht verraten, aber selten wurde eine eheliche Schlammschlacht derart gut geschrieben und gespielt.

„Now l guess l’ll go in and piss on the fish.“ Oliver Rose

Zu welchem der beiden Ehepartner man nun hält ist wohl in erster Linie Geschlechterabhängig. Zumindest kann man als Fan des Films über die Jahre beobachten, dass die Männer in der Regel der Meinung von Oliver ähneln und die Frauen dann doch eher zu Barbara halten. Unschuldig ist keiner und die Schuldfrage ist nun auch nicht der springende Punkt des Films, aber wie die Meinungen hierbei auseinandergehen ist doch jedes Mal interessant.

„The War oft he Roses“ ist eine herrlich konsequent umgesetzte schwarze Komödie, die für Nichtkenner mit der einen oder anderen Überraschung aufwarten kann. Schön, dass beim Drehbuch kaum ein Blatt vor den Mund genommen wurde. Dieser Umstand und die unheimliche Spielfreude und gute Chemie zwischen Douglas und Turner sind es, die den Film zu dem bitterbösen Klassiker machen, der er ist.

Filmbewertung: 8/10