Videogames – 12.2013

Da die Videogames-Reviews zuletzt etwas liegen geblieben sind, gibt es nun ein Sammelreview zur Aufarbeitung.

 

Sword of the Stars: The Pit

„Sword of the Stars: The Pit“ ist ein rundebasiertes, Rouge-Like Action-Rollenspiel. Auf einem fernen Planeten irgendwann in der Zukunft muss man sich mit einer von 3 Klassen durch die zahlreichen Ebenen einer Planeten-Station schlagen auf der Suche nach der Rettung der Menscheit. Dabei zerkloppt man allerlei Aliengesocks, ist immer auf der Suche nach einem Happen zu essen und neuen Waffen bzw. Gegenständen um daraus neue Waffen oder Gegenstände zu craften (mittels gefundener Rezepte, durch probieren oder mit Komplettlösung). Die Items droppen dabei komplett zufallsgeneriert und so kann es auch passieren das man lange Zeit gar kein Essen mehr findet und verhungert oder das man Nahrung im Überfluss hat aber keine Munition mehr findet oder gar keine besseren Waffen. In beiden Fällen steht man irgendwann vor unlösbaren Problemen. Doch in einer guten Runde läuft alles nach Plan und das Spiel findet hin zu seinen Stärken. Das Kampfsystem gehört da zwar nicht unbedingt dazu, da es zwar rundenbasiert ist aber taktisch trotzallem sehr anspruchslos ist, da es nur darauf ankommt welchen Gegner man zuerst angreift, in Deckung gehen oder den Gegner flankieren ist praktisch nicht möglich. Nein, die Stärken sind die motivierende Erkundung der Raumstation, das verbessern der Ausrüstung und Fähigkeiten seiner Spielfigur und die Angst, das hinter jeder Ecke der Tot, also das Spielende lauert. Auf dem niedrigsten Schwierigkeitsgrad kann man dem Tot durch sehr großzügige Lebensenergie immer mal wieder von der Schippe springen, eine Stufe darüber lautert der Tot praktisch an jeder Ecke.
„Sword of the Stars: The Pit“ ist für Rouge-Like Fans ein wohlschmeckender Happen für zwischendurch. Ein kompletter Durchgang dauert locker 15 Stunden, wenn man die ganzen Tode und Neustarts mit einrechnet ganz gewiss noch eine Zeit länger. Dabei bietet das Spiel alle Komponenten die ein gutes Rouge Like ausmachen, es fehlen aber hier und da auch Sachen die das Spiel wirklich einzigartig erscheinen lassen. Besonders das Kampfsystem hätte etwas besser ausgedacht sein können.

7/10

Darksiders

„Darksiders“ ist ein Action-Rollenspiel aus der Third Person Perspektive. Man spielt „War“ bzw. „Krieg“, den zweiten der insgesamt 4 Reiter der Apokalypse. Das Spiel orientiert sich spielerisch an den Genre-Standards. Man kloppt sich durch Gebiete voller Monster, Rätsel und Geheimnisse, lernt auf dem Weg immer neue Fähigkeiten mit denen man in weitere Bereiche der Spielwelt gelangt. Durchs Monster-Kloppen bekommt man zudem Punkte die man in neue Kombos und Tricks investieren kann. „Darksiders“ ist insgesamt kein besonders kreativer Genre-Beitrag, viele Dinge kennt man einfach bereits, das Spiel weiß die Zutaten aber gekonnt zu vermischen und mit einer interessanten Story abzuschmecken. Leider kann das Kampfsystem nicht wirklich überzeugen, denn selbst mit Gamepad wirkt die Steuerung überfrachtet und verkompliziert. „Darksiders 2“ scheint dies besser gelöst zu haben, wie man liest. Durch unnötiges Backtracking und das besuchen von längst als abgeschlossen betrachteten Gebieten versucht das Spiel im letzten Viertel zudem seine Spielzeit unnötig in die Länge zu ziehen, dabei hätte das Spiel dies keinesfalls nötig gehabt, denn es bringt so stolze 17 Stunden Spielzeit mit. Das können heute nicht mehr viele Spiele von sich behaupten. Insgesamt ist „Darksiders“ also ein mehr als solider Genre-Beitrag, dem wie erwähnt auch noch ein Sequel folgte. Action-Rollenspiel Freunde sollten auf jeden Fall einen Blick riskieren.

7/10

Ducktales

„Ducktales“ ist eine Zeichentrickserie aus den 80er Jahren. Viele Fans sagen es sei die beste Serie die Disney jemals gemacht hat und auch ich kann dazu nicht viele Gegenargumente finden. „Ducktales“ versprüht einen Charme des es vorher und nachher nur selten in einer Zeichentrickserie gab. Zwischen 1989 und 1990 erschient zudem ein Jump and Run für den damaligen NES von Nintendo. Das Spiel gilt, ebenso wie die Serie, bis heute als großartiges, weil forderndes aber auch sehr gelungenes Abenteuer und hat viele neue und alte Fans. Entwickler WayForward Technologies brachte daraufhin im Jahr 2013 nun ein Remake des Klassikers auf den Markt. In allen Konsolenmarktplätzen und auf Steam kann nun jeder Fan und auch jeder Neuling die Abenteuer der reichsten Ente der Welt neu erleben.
„Ducktales“ hat nur wenig von seinem Charme verloren. Das Spiel wurde in allen Bereichen erweitert. Kurze Ingame-Videos stellen jeden Level und den Grund des Besuchs kurz vor, zudem gibt es eine Geschichte, welche die einzelnen Levels verbindet. Wie im Original kann man die Level in beliebiger Reihenfolge spielen, von oben nach unten ist aber weiterhin wohl die beste Wahl. Die Level wurden um neue Bereiche erweitert, die Bossgegner haben neue Angriffe bekommen. Außerdem gibt es einen Prolog-Level und einen Epilog-Level der das Spiel beginnt bzw. abschließt. Auch die Steuerung wurde an heutige Standards angepasst und etwas vereinfacht.
Trotzallem ist „Ducktales“ kein Zuckerschlecken. Die ersten Versuche das Spiel zu meistern werden gnadenlos scheitern. Doch sobald man die Steuerung raus hat, gelingen die meisten Level im ersten oder zweiten Anlauf. Da es nicht allzu viele Level gibt und man die Ingame-Videos beim zweiten Versuch komfortabel überspringen kann, fordert einen das Spiel im ersten Durchlauf nicht länger als 4-5 Stunden. Einem zweiten Durchgang auf einem höheren Schwierigkeitsgrad steht aber nichts im Wege.
„Ducktales“ ist ein Jump and Run der alten Schule. Die Level wirken „erfrischend altbacken“ und auch die Geschichte ist herrlich seicht. Was sich wie Kritik liest ist positiv gemeint, denn das Spiel bleibt bei seinen Wurzeln und versucht nicht sich selbst neu zu erfinden. Die Erweiterungen und Anpassungen sind logisch und wissen zu gefallen. Die Grundmechaniken blieben unangetastet. So muss ein Remake aussehen!

7/10

Little Inferno

„Little Inferno“ als Spiel zu bezeichnen fällt gar nicht so leicht. Der Spieler blickt im Spiel auf einen Kamin, kann sich verschiedenste Spielzeuge und Gegenstände kaufen und diese im Kamin verbrennen. Um weitere Kataloge mit neuen Gegenständen zu bekommen muss man Gegenstands-Kombinationen verbrennen. Das sind in der Regel Gegenstände die zueinander passen, eine Kombo-Liste deutet die zu verwendenden Gegenstände anhand des Kombo-Namens bereits an. Am Ende liefert das Spiel einen, recht überraschenden Epilog und versucht das Ganze in eine Geschichte zu verpacken die skurril und kreativ daherkommt, allerdings auch etwas spät, denn am verbrennen und kombinieren verliert man schnell die Lust. „Little Inferno“ ist ein Experimentalspiel wie es im Buche steht. Skurill. seltsam und weniger Spiel als arg beschränkter Baukasten. Die Idee ist witzig, die Ausführung wirkt in Bereichen Lustlos und die Motivation hält sich in Grenzen. Einzig wenn man am witzigen Ende interessiert ist, sollte man sich ins Spiel wagen.

5/10

Bioshock Infinite – Burial At Sea – Episode 1

Was sich der Publisher hier überlegt hatte, schrieh ja bereis nach Abzocke. 2 Stunden Spielzeit für 15€. Und das nur für Episode 1, für Episode 2 wären nochmal 15€ fällig geworden und die Spielzeit wäre nicht angestiegen. Gut, dass Steam im letzten Wintersale den Season Pass mit beiden Episoden für 4,99€ im Angebot hatte, das klingt eher nach einem fairen Preis.
„Burial At Sea“ spielt wieder in der Unterwasserstadt Rapture aus den ersten beiden „Bioshock“-Spielen, allerdings kurz bevor die Stadt vor die Hunde ging. Man spielt eine andere Version von Booker De Witt. Er gibt in Rapture Film Noir typisch den Detektiv. Plötzlich kommt eines Tages eine Frau in sein Büro. Es ist Elizabeth, der Spieler kennt sie noch aus dem Hauptspiel, Booker hingegen scheint sie nicht zu erkennen. Elisabeth scheint hingegen die selbe Elisabeth aus dem Hauptspiel zu sein, anders kann man ihre ständigen Anspielungen Richtung der Wolkenstadt Columbia nicht deuten.
Man begibt sich als Booker, zusammen mit Elisabeth, auf die Suche nach einem verschwundenen Mädchen. Nach einigen Nachforschungen in den hübschen, weil nicht völlig zerstörten Bereichen von Rapture, wird man von einem Wahnsinnigen Orgelspieler in eine zerstörte Fabrik gebracht. Dort scheint die Lösung zu liegen, dort scheint sich das Mädchen versteckt zu haben. Hier sieht alles dann auch wieder so aus wie im ersten „Bioshock“. Zerstörte Geschäfte, eindringende Wassermassen und wahnsinnige Splicer die einem ans Leder wollen. Auf „Hard“ dauert das Spiel 2-3 Stunden und ist durch starken Munitionsmangel definitiv etwas schwerer als „Bioshock Infinite“ war. Zudem lernt man eine neue Fähigkeit, mit der man Wasser zu Eis werden lassen kann, was für das eine oder andere „Rätsel“ gut geeignet ist, wie auch für das generelle Weiterkommen.
Das Ende ist typische „Bioshock“ und wartet mit einem Mindfuck und einigen derben Szenen auf, die man so nicht hat kommen sehen. Für 5€ kann man nicht enttäuscht sein, für 15€ hingegen erscheint das schon arg frech. Denn auch wenn das Ganze gut gemacht ist, es ist einfach zu schnell wieder vorbei und bietet dann doch zu wenig Neues. Wer sich für Rapture, Bioshock und das ganze Universum dahinter interessiert muss allerdings in jedem Fall zugreifen.

8/10