GoldenEye
Originaltitel: GoldenEye – Erscheinungsjahr: 1995 – Regie: Martin Campbell
Darsteller: Pierce Brosnan, Sean Bean, Izabella Scorupco, Famke Janssen, Joe Don Baker, Judi Dench, Gottfried John, Robbie Coltrane, Alan Cumming, Tchéky Karyo, Desmond Llewelyn, Samantha Bond
Filmkritik: Die russische Terror-Organisation „Janus“ bringt das hochentwickelte Waffensystem „GoldenEye“ unter ihre Gewalt. Durch gezielte elektromagnetische Angriffe wollen sie die westliche Welt in die finanzielle Steinzeit zurückbefördern, indem sie zuerst die Konten leerräumen und dann durch den EMP alle Server zerstören.
Mithilfe der jungen russischen Computerprogrammiererin Natalya Simonova (Izabella Scorupco) macht sich James Bond (Pierce Brosnan) auf die Jagd nach den Verbrechern. Doch noch ahnt er nicht, dass der Kopf der Gruppe sein ehemaliger Kollege, der vermeintlich tote Alec Trevelyan (Sean Bean) ist…
Martin Campbell, der 2006 mit „Casino Royale“ eine neue Bond-Ära eingeläutet hatte, wurde auch im Jahr 1995 bereits mit dieser Aufgabe betraut. Damals war es aber noch Pierce Brosnan und so neu was das alles auch nicht was da versucht wurde, aber alle die Mitte der 80er geboren wurden, sind mit „GoldenEye“ bzw. generell mit den James Bond Filmen von Pierce Brosnan aufgewachsen. Dadurch nimmt dieser Bond-Film einen besonderen Stellenwert ein.
Die Story von „GoldenEye“ ist größtenteils recht typisch für ein Bond-Abenteuer und wirkt da als Neuanfang doch ein wenig befremdlich.
Das sich Sean Bean mit seinem Abtreten nach nicht einmal 15 Minuten Laufzeit nicht bereits komplett aus dem Film verabschieden wird ist ziemlich klar. So weiß man bereits sehr schnell, auf was für ein Aufeinandertreffen der Film hinarbeitet.
Dem Film fehlt aber trotzdem irgendwie ein klarer Feind. Vielmehr wird der Feindfaktor gerecht unter mehreren Figuren verteilt. Famke Jansen als Femme Fatale, Gottfried John als General Ourumov und eben Sean Bean als Überläufer. Es sind also wiedermal die Russen, dabei fiel der eiserne Vorhang ja bereits 1989. Aber trotzdem kann das ewige Feindbild erneut überzeugen. Famke spielt herrlich und John wirkt ein wenig lächerlich aber noch voll im Rahmen. Einzig Sean Bean fällt etwas aus dem Rahmen und kann die Main-Villain Rolle nicht ganz stemmen.
„GoldenEye“ ist der James Bond Film mit den meisten Modellen. Mit CGI wurde hier nur äußerst wenig realisiert. Russische Radaranlagen, riesige Satellitenschüsseln im Dschungel oder abstürzende Flugzeuge, alles wurde mit schönen Modellen realisiert, was man stellenweise zwar merkt aber allemal besser aussieht als schlechte 90s CGI, die 15 Jahre später veraltet wirken würde.
Im Action-Bereich hat „GoldenEye“ einiges zu bieten. Besonders die Verfolgungsjagt zwischen einem russischen Panzer und einem Auto ist sehenswert, denn Bond im Panzer brettert auch mal durch Hauswände hindurch. Spektakulär und packend.
Überhaupt ist dieser Bond stellenweise erfreulich kompromisslos. Bond entlädt ganze MP-Magazine in die Russischen Schergen und die Leichen türmen sich in manchen Filmabschnitten ziemlich schnell auf.
Insgesamt aber fehlt „GoldenEye“ dann heutzutage doch irgendetwas. Bei der ersten Sichtung Mitte der 90er würde man dem Film wohl locker eine 8 oder 9 verpassen, aber der Film altert nicht wirklich gut. Zwar hat der Film viele gelungene Teilstücke, aber diese werden nur unzureichend aneinandergesetzt. Es sind die Zusammenhänge bei denen der Film Schwächen aufzeigt und auch immer mal wieder Längen provoziert. Zudem gibt es eben keinen Fixpunkt als Bösewicht, den man „einfach mal machen lassen kann“ um den Film weiterzubringen.
„GoldenEye“ ist ein gelungener Action-Bond der über weite Strecken Spaßmacht, aber auch Längen bietet die in jeder weiteren Sichtung immer mehr auffallen. Das trübt den Spaß etwas, nichts desto trotz ist es aber wohl der beste Brosnan-Bond.
Filmbewertung: 7/10
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