Der Tag nach dem Skandal bei den Academy Awards. Oder besser gesagt einige Stunden danach. Wer hätte gedacht das die 89. Oscar-Verleihung am 26.02.2017 derart in die Geschichte eingehen wird? Aber der Reihe nach und von Anfang an.
Alles wieder beim alten
Wie jedes Jahr hat Pro Sieben die Show übertragen. Im Gegensatz zu 2016 Gott sei Dank auch wieder mit Unterstützung von Steven Gätjen der sich am roten Teppich durchgeschlagen hat. Gätjen war wieder mal sensationell. Im Gegensatz zu Annemarie Carpendale, die letztes Jahr die Interviews direkt mit den Stars am Teppich gemacht hat und dabei immer mal wieder nicht ganz auf der Höhe wirkte, war Steven souverän wie eh und je. Und wen er alles wieder für einen kurzen Plausch bekommen hat war schlicht sensationell. Tolle Sache das er das wieder macht.
Dafür fehlte er dann dieses Jahr leider wieder bei Rocketbeans.tv, einer Online Show die ich letztes Jahr aufgrund seines Besuchs dort kennen gelernt habe. Dort wird ein Livestream zu den Oscars gezeigt mit einigen Leuten auf einem Sofa die sich ebenfalls die Verleihung anschauen. Letztes Jahr war Steven spontan mit dabei, da er bei Pro Sieben nicht mehr mitgemacht hat, dieses Jahr war er dann ja wieder dabei. Den Rocket Beans Stream habe ich trotzdem parallel laufen lassen, da man damit u.a. noch wunderbar die zahlreichen Werbepausen der Veranstaltung überbrücken kann.
Neben Steven Gätjen waren dann noch Viviane Geppert und Michael Michalsky mit dabei, welche von einer Art Brücke über dem Teppich immer mal wieder auf die Mode der Stars eingingen. So ähnlich war es bereits letztes Jahr und auch dieses mal war es großer Blödsinn. Allerdings führt dies dazu, das Steven die gesamte Zeit am roten Teppich stehen kann. Sonst hatte er nur ein kurzes Zeitfenster von 30 Minuten und dann übernahm Pro Sieben bereits den Stream von ABC (welches ebenfalls grauenhaft ist), dieses Mal durfte er die vollen 90 oder gar 120 Minuten berichten. Klasse.
Es geht los
Um 2:30 Uhr ging dann wie immer die Veranstaltung los. Der Beginn verlief bereits eher unkonventionell. Mit einer langen Kamerafahrt wurde Justin Timberlake (nominiert für den besten Song) in den Saal eskortiert und trällerte dabei seinen nominierten Song. Da es sich dabei um eine lockere Nummer aus dem Film „Trolls“ handelte, eignete sich das Stück ideal als Opener der Show. Zwar bin ich nach wie vor mehr ein Freund der im Vorfeld produzierten Film-Parodie in bester Billy Crystal Tradition, dennoch war die Aktion sehr cool.
Nach der Performance übergab er das Zepter (bzw. das Mikro) dann an den diesjährigen Moderator, Late Night Host Jimmy Kimmel. Kimmels Moderation wurde mit Spannung erwartet, ist der Host von „Jimmy Kimmel Live!“ doch als sehr schlagfertig bekannt. Sein Eröffnungsmonolog war dementsprechend auch gespickt mit Sticheleien gegen den einen oder anderen Star und natürlich gegen Trump:
Thank you President Trump. Remember last year when it seemed like the Oscars were racist?
Seine langjährige überall bekannte Fehde mit Schauspieler Matt Damon erlebte an diesem Abend ebenfalls einen weiteren Höhepunkt. Seine Sticheleien gegen ihn waren neben den Trump-Jokes ein roter Faden durch die Show. Was mit Sprüchen zu Damons China-Epos „The Great Wall“ begann führte über kurz oder lang dann dazu, dass Damon (der als Presenter mit Ben Affleck da war) bei seiner Ansprache durch Kimmel und das Orchester mehrmals unterbrochen wurde. Damon hielt sich mit Schelten seinerseits bewusst zurück, aber als Kimmel einmal im Publikum stand, stellte ihm Damon ein Bein. Man kann aber davon ausgehen, dass die Rache nicht lange auf sich warten lässt.
Ebenfalls ein wiederkehrendes Thema des Abends war das durch den Kakao ziehen von Meryl Streep. Mit 20 Nominierungen und 3 Gewinnen ist sie ein Dauergast der Show. Doch nicht nur dieser Umstand führte das sie ins Schussfeld geriet, vielmehr das Trump sie vor einiger Zeit als „Overrated“ bezeichnet hat nachdem sie sich ihm gegenüber kritisch geäußert hatte. Scherzhaft reihte Kimmel sich ein in die Trumpschen Triaden und ließ nur selten ein gutes Haar an hier. Highlight dieser Sprüche war ohne Frage die Andeutung, dass die Academy gar nicht mehr prüft ob Meryl überhaupt einen Film gemacht hat sondern ihren Namen einfach aufschreibt in der Hoffnung das sie schon irgendwas gedreht haben wird. Angesichts der Tatsache das ihre Filme in der Regel für keine andere Kategorie mehr nominiert werden außer „Best Actress“ erscheint das nicht mal allzu abwegig.
Black people saved NASA and white people saved jazz.
Die erste Kategorie
Der Abend ging dann weiter mit der erste Kategorie, „Actor in a Supporting Role“. Vielen Anzeichen deuteten im Vorfeld auf Mahershala Ali für „Moonlight“, ich war jedoch nicht überzeugt davon. Wie sich herausstellte war sich die Academy aber scheinbar sicherer und so gewannt er dann doch seinen ersten Oscar.
Weiter ging die wilde Fahrt dann mit Costume Design, Makeup and Hairstyling, Documentary Feature, Sound Editing und Sound Mixing. Hier kam es zur einen oder anderen Überraschung. Colleen Atwood gewinnt einen Oscar für die Kostüme zu „Fantastic Beasts and Where to Find Them“. Hier „La La Land“ den Preis zu geben wäre wohl auch zu Absurd gewesen, haben die Protagonisten doch meist normale Kleidung an. Doch mit dem Film hätte ich trotzdem nicht gerechnet. Weiter gehts mit den Kuriositäten: „Suicide Squad“ gewinnt überraschend „Makeup and hairstyling“. Da war „Star Trek Beyond“ bei mir fest eingeplant. „Sound Edition“ geht an „Arrival“, für den ich gar keine Preise eingeplant hatte. Eine schöne Sache. Und „Sound Mixing“ geht an „Hacksaw Ridge“ für den ich ebenfalls nichts vorgesehen habe. Ebenfalls eine tolle Sache.
Beste Nebendarstellerin
Mit zahlreichen Werbepausen und einer Fülle an Oscars aus den Nebenkategorien war man dann angekommen bei der „Actress in a Supporting Role“. Hier war für mich Naomie Harris für „Moonlight“ gesetzt. Doch dann gewann überraschend Viola Davis für „Fences“ und stieß damit das Tor auf, das die Möglichkeit bot das sogar Denzel Washington heute Abend nochmal Best Actor gewinnen könnte.
Violas Rede wirkte leider schlimm einstudiert und konnte darum niemanden wirklich vom Stuhl hauen.
Im Anschluss folgte dann „Foreign Language Film“. Bis wenige Wochen vor den Oscars hätte wohl vieles für den deutschen Beitrag „Toni Erdmann“ gesprochen. Nicht zuletzt auch weil Jack Nicholson sogar ein US-Remake plant. Doch dann hatte Trump die glorreiche Idee für einige islamisch geprägte Staaten die Einreise in die USA zu blockieren. Daraufhin entschloss sich Asghar Farhadi, der Regisseur des nominierten iranischen Films „The Salesman“, dem Event aus Protest fernzubleiben. Für mich war dann klar wer gewinnt und für die Academy wohl auch, denn wenig überraschend wurde also „The Salesman“ als Sieger präsentiert. Anousheh Ansari eine Ingenieurin welche die erste weibliche Weltraumtouristen war, nahm den Preis für den Regisseur entgegen und verlas seine Dankesrede.
Hacksaw Ridge holt sich noch einen Preis
Weiter ging es mit Nebenkategorien. Wie immer setzt sich beim „Animated Feature Film“ mit „Zootopia“ der Film mit dem höchsten Einspielergebnis durch (man stelle sich mal vor das wäre in allen Kategorien so). „Visual Effects“ ging wenig überraschend an „The Jungle Book“. Immer wenn irgendwo Tiere animiert werden ist die Academy ganz vorn dabei, das hatte ich mir einst bei „The Golden Compass“ gemerkt, welcher völlig überraschend gegen den weitaus besser animierten „Transformers“ verloren hat. Die nächste Überraschung folgte aber umgehend, denn „Film Editing“ ging an „Hacksaw Ridge“ welche damit zu diesem Zeitpunkt bereits 2 Preise hatte. Leider sollte es dabei dann auch bleiben. Schade.
Moderation? Stimmt da war ja was
Langsam aber sicher näherte sich die Show den Top-Kategorien. Zwischendurch gab Jimmy Kimmel sein bestes die Show zu moderieren. Doch die großen Späße blieben leider aus. Denkwürdig aber leider nicht besonders lustig war auf jeden Fall eine Aktion, bei der eine Busladung mit Touristen in das Dolby Theatre gebracht wurde, nichtsahnend das heute die Oscar-Verleihung ist. Plötzlich stand die Gruppe im Saal und war, naja, irgendwie gar nicht so erstaunt wie man erwarten würde.
Ich persönlich wäre wohl kollabiert oder hätte hyperventiliert wenn ich plötzlich neben Emma Stone stehe oder Denzel Washington mit mir ein Foto macht. Die Touristen nahmen das aber alles recht locker, von daher war das ganze nicht so lustig wie man evtl. erwartet hat. Zudem darf stark bezweifelt werden das wildfremde Leute in die Halle gelassen werden, auf einem Event wo halb Hollywood anwesend ist werden die Sicherheitsvorkehrungen so was vermutlich nicht zulassen. Immerhin der Moment indem Denzel Washington ein verlobtes Paar als Ersatzpfarrer verheiratet war ganz amüsant.
3x während des Abend ließ Kimmel zudem Süßigkeiten von der Hallendecke hinabsegeln. Red Vines und Junior Mints zu Beginn des Abends und später noch Cookies und Doughnuts. Lustige Idee, für den Saal, für die Zuschauer am TV ebenfalls nichts besonderes. Das wiederkehrende Thema waren zudem Trump-Witze. Das Problem dabei war allerdings, das Kimmel in der Regel nur Aussagen von Trump wiederholt hat. Z.B. hat er geulkt, dass einige Reporter bestimmter Agenturen den Saal verlassen sollen. Lustig waren diese kleinen Gags allemal. Das kuriose bei diesen Witzen ist allerdings nur das Trump diese Äußerungen trifft und sie ernst meint und wenn ein Comedian sie wiederholt wird es derart surreal das es als Witz durchgeht. Soll heißen, anstatt den gleichen „Witz“ zu machen wie Trump hätte er dann doch schärfer zuwerke gehen müssen und sich eigenes Material ausdenken sollen.
La La Land läuft warm
Ehe man sich versah lief der Abend in die heiße Phase ein. Best Cinematography also beste Kameraführung wurde ausgezeichnet und ging an „La La Land“, der bisher noch nicht viele seiner 14 Nominierungen zu Preisen umwandeln konnte. Das sollte sich langsam aber sicher nun ändern. Denn weiter ging es mit „Original Score“ und „Original Song“ welche so sicher an „La La Land“ gingen, das sich niemals da ernsthaft etwas anderes vorgestellt haben könnte.
Nun folgten die Drehbuchpreise. „La La Land“ war hier wenig Chancen ausgerechnet worden, zu einfach gestrickt erscheint das Drehbuch des Films. Blieben nicht mehr viele Filme übrig die in Frage kamen den Preis wirklich zu bekommen. Der gelungene „Hell or High Water“ ist wohl ebenfalls zu simpel gestrickt. Und so ging der Preis für das beste Originaldrehbuch an Kenneth Lonergan für „Manchester by the Sea“. Ohne Frage keine schlechte Wahl aus den 5 möglichen Gewinnern. Im Anschluss folgte dann auch direkt noch „Best adapted screenplay“. Hier setzte sich dann wiederum wenig überraschend Barry Jenkins durch für „Moonlight“.
Ein DeLorean mit Michael J. Fox
Eine schöne Idee waren mehrere kleine Einspieler während der Show, welche jeweils einen Star zeigten der über seinen Lieblingsfilm erzählte. Das fing an mit Charlize Theron welche „The Apartment“ mit Shirley MacLaine gewählt hat. Eine gute Wahl, ohne Frage. Anschließend kamen die beiden dann auch zusammen auf die Bühne. Das echte Highlight war aber Seth Rogen. Der beliebte Schauspieler wählte den Fan-Lieblings „Back to the Future“. Nach dem Einspieler kam er dann in einem DeLorean auf die Bühne und zwar zusammen mit Michael J. Fox. Zudem hatte Rogen die Original Nike Schuhe aus dem Film angezogen. Wow, was ein Moment. Ganz stark.
Jimmy Kimmel hat dieses Show-Segment dann auch noch für einen wirklich guten Joke genutzt. Denn im letzten Beitrag kam er vor und zeigte seinen Lieblingsfilm, welcher ziemlich überraschend „We Bought A Zoo“ war. Das durch und durch unterdurchschnittliche Werk präsentiert Matt Damon in der Hauptrolle. Also war natürlich klar worauf das hinaus laufen wird. Es wurde eine weitere Schelte gegen seinen Erzrivalen. Herrlicher Beitrag:
Die Endphase
Noch 4 Preise standen aus. Los ging es mit „Best Director“. Ich war sehr sicher, dass wieder mal „Bester Film“ und „Bester Regisseur“ an verschiedene Filme gehen. Allerdings hatte ich auch damit gerechnet, dass der Drehbuchpreis trotzdem an „La La Land“ geht, weswegen „Regie“ an „Moonlight“ gehen sollte und „Film“ dann an „La La Land“. Jedoch hat „La La Land“ soeben den Drehbuchpreis verpasst, demzufolge MUSS „La La Land“ jetzt die Regie gewinnen. Wieso das so klar ist? Weil Regie und Drehbuch bei „Moonlight“ und „La La Land“ jeweils die gleiche Person war, also kann man beiden Filmen einen Preis geben denn es trifft immer die „richtige“ Person. Und so kam es dann auch. „Best director“ geht an den jungen Damien Chazelle für „La La Land“.
Auf zur Königskategorie „Actor in a Leading Role“. Man erinnere sich zurück, dass durch den Gewinn von Viola Davis auch ein erneuter Preis für Denzel Washington nicht vom Tisch war. Doch es wurde dann doch, wie alle erwartet haben, Casey Affleck. Einige Aufnahmen von Denzel Washington zeigen ihn mit einem derartigen Gesichtsausdruck, dass selbst er über den Abend hinweg damit gerechnet hatte, dass er wirklich nochmal gewinnen könnte. Doch dazu kam es dann wie gesagt nicht und stattdessen stand dann der Zottel Casey Affleck auf der Bühne. Wüsste man nicht wer er ist könnte man meinen die Touristen Truppe haben einen im Saal vergessen, so zersaust sah er aus.
Nun die Königin: „Best Actress“. Vieles sprach für Emma Stone. Einzig ihr Alter und ihre bisherigen Filme vielleicht nicht. Doch beides hatte damals ja auch Jennifer Lawrence nicht davon abgehalten den Preis zu gewinnen. Echte Konkurrenz fehlte zudem auch. Meryl Streep wurde halt wieder nominiert aber gewinnen wollte sie vermutlich selbst nicht mal. Natalie Portman nervte evtl. nicht nur mich mit ihrem Schauspiel als Jackie. Und so wurde es dann die liebreizende Emma Stone. Hach, schööööön.
„Warren what did you do?!“
Und damit war das Ende der Show erreicht. Den Oscar für den besten Film sollten Faye Dunaway und Warren Beatty überreichen, anlässlich des 50 jährigen Jubiläums für den Klassiker „Bonnie und Clyde“. Die beiden kamen nach einem kurzen Einspieler auf die Bühne. Nach einer kleinen Rede öffnete Warren Beatty den Umschlag und dann…kam erstmal nichts mehr. Warren Beatty, seines Zeichens gestandene Schauspiellegende (79 Jahre alt) verschlägt es die Sprache. Er weiß nicht weiter. Dann fängt er doch an zu sprechen: „And the Academy Award…“. Alle im Saal lachen. Plant Beatty jetzt einen großen Abschlussgag? Bei dieser wichtigen Kategorie? Wohl kaum. Er redet weiter: „…for Best Picture“. Faye Dunaway, sichtlich erstaunt was Beatty da abzieht sagt ihm ein „You’re remarkable“, denkt scheinbar ebenfalls noch er zieht da eine große Show ab. Beatty zeigt daraufhin Faye den Gewinner, sie sagt „Come on“ und sagt dann „La La Land“.
Personally I blame Steve Harvey for this
Das wars also? Warren Beatty ist der größte Spaßvogel des Abends? Nunja, auf jeden Fall dann großer Jubel, ein Offsprecher verkündet auch 7 Preise für „La La Land“ und alle Beteiligten stehen auf der Bühne. Die Dankesreden beginnen.
Und dann wird es hektisch im Hintergrund. Während die Gewinner ihr Herz ausschütten kommen nach über 90 Sekunden an Dankesreden wichtig aussehende Leute auf die Bühne, Umschläge werden herumgereicht. Die Dankesreden sind kurz unterbrochen. Schließlich geht einer der „La La Land“ Produzenten zurück ans Mikro und sagt beiläufig „We lost by the way, but you know…“. Ein anderer vermeintlicher Gewinner verkündet dann „There’s a mistake. Moonlight, you guys won Best Picture“. Verhaltener Jubel im Publikum. Dann versucht er weiter die echten Gewinner zu überzeugen: „It’s not a joke. They read the wrong thing“. Dann wird ein anderer Umschlag geöffnet und die Gewinner-Karte in die Kamera gehalten. „Moonlight“ ist dort zu lesen.
Warren Beatty im Hintergrund ist weiterhin sichtlich verunsichert und geschockt was da grad passiert ist. Und jedem Zuschauer ist sowieso schon der Nacho aus dem Mundwinkel gefallen. Schließlich ergreift Jimmy Kimmel das Wort, entschuldigt sich und versucht mit einem Gag die Stimmung zu lockern: „Personally I blame Steve Harvey for this“. Wir erinnern uns, Steve Harvey hat 2015 bei der Wahl zur Miss Universum die falsche Gewinnerin gekürt. Schließlich übergibt der „La La Land“ Produzent feierlich die Statue an die wahren Gewinner und dann äußert sich endlich wieder Spaßvogel Warren Beatty. Mehr als „Hello, Hello“ bekommt er aber nicht heraus, dann wird er von Jimmy Kimmel unterbrochen mit dem Zitat des Abends: „Warren what did you do?!“
Die Auflösung
Schließlich erklärt er dann aber noch was passiert ist: „I opened the envelope and it said Emma Stone La La Land. That’s why I took such a long look at Faye, and at you. I wasn’t trying to be funny“. Jimmy entgegnet:“Well you were funny“. Und da hat er recht! Anschließend folgten kurze Dankesreden der echten Gewinner und zum Abschluss nimmt Jimmy Kimmel die Schuld auf sich, „I blame myself for this.“. Ehrenhaft aber natürlich Blödsinn.
Was genau passiert ist konnte bisher nicht herausgefunden werden. Fakt ist, dass Warren Beatty den Umschlag für „Best Actress“ bekommen hat oder dabei gehabt hat statt dem für „Best Picture“. Woher er den hatte ist nicht klar. Fakt ist, dass es jeden Umschlag 2x gibt. Wenn Emma Stone ihren mitgenommen hat, wie sie selbst sagt, kann Warren also den zweiten Umschlag bekommen haben, anstelle des richtigen Umschlags. Man darf gespannt sein ob dies noch aufgelöst werden kann. Fakt ist aber, dass dies vermutlich der größte Oscar-Fail aller Zeiten war. Bei der Hauptkategorie solch einen Lapsus abzuliefern ist schon eine richtig gute Nummer.
Immerhin hat man jetzt mal gesehen, was passiert wenn der falsche Gewinner vorgestellt wird. Über die Jahre gab es immer mal wieder die Vermutung das der Presenter einen anderen Namen genannt hat als auf der Karte steht. Da aber scheinbar dann direkt eingegriffen wird, kann man das wohl nun ausschließen. Freu dich also Marisa Tomei, dein Oscar für „My Cousin Vinny“ ist echt!
Fazit
Abschließend kann man festhalten das sich die Veranstaltung ohne dieses Highlight am Schluss kaum auszeichnen konnte. Jimmy Kimmel war mit seiner lockeren Art ein sehr angenehmer Moderator, hat sich aber in Sachen Gags etwas zu sehr zurückgenommen. Da hätte viel mehr kommen können. Die Preise sind gut verteilt worden. „La La Land“ hat die richtige Menge an Preisen bekommen, das trifft auch auf die meisten anderen Titel zu. Das Finale wird wohl noch ein Nachspiel haben und die nächsten Tage die Klatschspalten bestimmen. Der Rest der Veranstaltung wird vermutlich zügig vergessen sein.
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