Ant-Man and the Wasp
Originaltitel: Ant-Man and the Wasp – Erscheinungsjahr: 2018 – Regie: Peyton Reed
Erscheinungstermin: Jetzt im Kino
Darsteller: Paul Rudd, Evangeline Lilly, Michael Peña, Walton Goggins, Judy Greer, David Dastmalchian, Hannah John-Kamen, Abby Ryder Fortson, Randall Park, Michelle Pfeiffer, Laurence Fishburne, u.A.
Filmkritik: Nach dem der dramatische AVENGERS: INFINITY WAR durch die Kinos fegte, ist es richtig angenehm, dass ANT-MAN AND THE WASP nun sprichwörtlich eine ganze Spur kleiner ist. Es muss eben nicht immer Bombast sein, um gute Laune zu verbreiten. Und gute Laune, das ist genau der Fokus von Peyton Reeds Film.
Gleiche Größe, doppelter Spaß?
Mit Evangeline Lilly als Wasp hat nun Paul Rudds Ant-Man eine Spielgefährtin bekommen. Anfangs wirkt es immer wieder so, als würde man Rudd komplett durch die Frauen-Power ersetzen, doch das gelungene Drehbuch schafft immer wieder Situationen, in denen sich beide Superhelden gelungen ergänzen. Ein großer Pluspunkt ist auch der überraschend gelungene Gegenspieler „Ghost“, der den Trend der differenzierten und interessanten Marvel-Schurken gelungen fortführt.
Die Actionszenen sind nicht ansatzweise so lang und groß geworden, wie bei einigen Konkurrenzprodukten, doch das ist eben der Charme der ANT-MAN-Titel. Auch wenn mit Walton Goggins und seiner Truppe sprichwörtliches Kanonenfutter eingeführt wird, so hat ANT-MAN AND THE WASP eine schöne Eskalation, anstatt sein Pulver bereits vor dem Showdown zu verschießen.
Marvel-Maschinerie, GO!
Generell gibt es eigentlich nur wenig wirkliche Kritikpunkte an Peyton Reeds Arbeit. Am ehesten fällt auf, dass man hier eben der gut geölten und exzellent gewarteten Marvel-Maschinerie beim Auswurf eines weiteren richtig guten Superheldenfilms zuschaut. Dabei fehlen zwar einige Eigenheiten, die noch Edgar Wrights Skript zum Erstling enthielt. Hier bei der Fortsetzung werden all die Elemente, die funktioniert haben, wieder neu variiert und das macht einfach Spaß. Dramatische Momente sind ebenfalls gelungen eingebunden und alles greift flüssig ineinander.
Nur kann man eben nicht so recht das Gefühl abstellen, dass man hier vielleicht etwas zu sehr auf Nummer sicher gegangen ist. Mochtet ihr Michael Peña lange Erklärungen und seine verpeilten Knast-Buddys? Die sind wieder am Start. Wolltet ihr mehr vom Mikroversum sehen? Auch das wird hier serviert. Michelle Pfeifers Rolle – die dann wahrscheinlich in der nächsten Fortsetzung ausgeweitet wird – birgt ebenfalls einiges an Potential, doch irgendwie fehlt der nachhaltige „Wow“-Faktor. Das ist jedoch etwas, was der Schreiber dieser Zeilen nur mit einigem Abstand zur Vorführung gemerkt hat und eigentlich gar nicht so schlimm ist.
Gelungene Superhelden-Unterhaltung, zum xten Mal
Riesenameisen, kreative Actionmomente und ein lockerer, aber auch emotional packender Tonfall: Eigentlich hat ANT-MAN AND THE WASP alles, was ein Superheldenfilm braucht, doch wenn man eben nicht einfach alle Marvel-Filme mag, oder bereits etwas an Über-superheld-isierung leidet, der kann mit Sicherheit auf eine Heimkino-Veröffentlichung warten. Doch spätestens dann sollte man sich ANT-MAN AND THE WASP für gemütliche zwei Stunden definitiv anschauen.
FAZIT: Vielleicht liegt es daran, dass ich diese Kritik mit so großem Abstand zur Sichtung schreibe, oder möglicherweise bin ich gerade einfach nur grummelig, doch der regelrecht maschinelle Drehbuch-Stil der fünf(!) genannten Autoren fällt mir gerade so bei der Nachbesprechung irgendwie immer mehr auf. (Und wahrscheinlich waren sogar noch einige weitere Skript-Köche bei ANT-MAN AND THE WASP tätig.) Dennoch gibt es für dieses vielleicht etwas künstliche, aber dennoch gibt es für diese extrem gut durchkomponierte Superheldengaudi die Filmbewertung 7/10 (mit kleinem Marvel-Fan-Bonus).
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