Invictus

Invictus

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Erscheinungsjahr: 2009
Regie: Clint Eastwood

Darsteller: Matt Damon
Morgan Freeman
Scott Eastwood
Langley Kirkwood
Robert Hobbs
Tony Kgoroge

Inhalt@OFDB

"Invictus" ist die interessante Herangehensweise an einen Film über Nelson Mandela. Aufgrund seines bewegenden Lebens, wurden sämtliche Drehbuchversuche seine Biografie "Long Walk to Freedom" als Film zusammenzufassen bislang immer verworfen. Zu lang und nicht als Film geeignet waren hierbei scheinbar die Hauptgründe. Es wäre wohl ein Mammutwerk und würde Unsummen verschlingen.
Somit ist "Invictus" im Prinzip genau die richtige Herangehensweise um zumindest einen kleinen Einblick zu gewähren. Der Film konzentriert sich ausschließlich auf die Jahre 1990-1995 und nimmt die Rugy-Weltmeisterschaft in Südafrika als Aufhänger, um aufzuzeigen wie Mandela sein Volk mit Sport zueinander führen will, weg von der Apartheit hin zur Einigkeit.
Man könnte nun kritisieren das diese 5 Jahre Mandelas ganzes Schaffen nicht mal im Ansatz aufzeigen. Aber durch das gute Drehbuch und vorallem auch durch Clint Eastwood hinter der Kamera, der gewohnt ruhig und zielgerichtet gearbeitet hat, wird Mandelas politisches Wirken erstaunlich interessant und frisch präsentiert. Politische Besuche in anderen Ländern und andere typische Szenen die in Biopics dieser Art auftauchen, sucht man in "Invictus" beinahe vergeblich. Der Film konzentriert sich ganz darauf wie der Sport ein Land vereint hat. Das ganze erinnert in seiner Intensität manchmal an die Fußball WM 2006 in Deutschland.
Aber "Invictus" muss sich ganz klar den Vorwurf gefallen lassen, zu sehr "Feel-Good" Movie sein zu wollen, was hin und wieder so gar nicht in die historischen Begebenheiten reinpassen vermag. Weder gewalttätige Ausschreitungen noch Demonstrationen oder überhaupt die diversen anderen Probleme im Land werden erwähnt. "Invictus" ist ein Heldenepos, verkommt dabei aber dank Eastwood niemals zum vor Pathos triefenden Schmalzfetzen. Trotzdem wären zumindest ein paar Schattenseiten nicht verkehrt gewesen.
Zu sagen das Morgan Freeman hier die Rolle seines Lebens spielt ist vielleicht etwas übertrieben, dazu hat er einfach schon zu viele beeindruckende Rollen verkörpert, aber eine gelungene und sehr überzeugend gespielte Besetzung ist er in jedem Fall. Da fällt Matt Damon hingegen schon eher ab, der in seiner Rolle zwar überzeugt aber doch immer ein wenig blass und farblos bleibt.
"Invictus" bleibt zwar klar ein kleines Bisschen hinter den Werken von Eastwood in den letzten Jahren zurück(Flags of our Fathers/Letters From Iwo Jima ausgenommen, die kenne ich noch nicht), aber trotz allem beweist er auch hier wieder was für Kräfte noch in ihm schlummern und zu was er in den nächsten Jahren noch fähig sein wird. Wenn er so weiter macht steht er mit 100 Jahren wohl selbst wieder vor der Kamera. Ich würde mich freuen.

8/10