The Book of Eli
Erscheinungsjahr: 2010
Regie: Albert Hughes
Allen Hughes
Darsteller: Mila Kunis
Denzel Washington
Gary Oldman
Jennifer Beals
Malcolm McDowell
Michael Gambon
Ray Stevenson
"The Book of Eli" sah, nach einer etwas längeren Durststrecke, endlich wieder nach einem ernstzunehmenden Endzeit-Beitrag aus. Das Setting einer durchgehenden Wüste, Jahrzehnte nach einem Atomkrieg, versprach wohlige Erinnerungen an "Mad Max" freizulegen. Mit einem wortkargen Einzelkämpfer wird zudem die Brücke zum Western geschlagen und "The Book of Eli" ist so eine interessant Vermischung der Vorzüge des Endzeit- sowie des Western-Films.
Der Film strahlt eine angenehm spannende Atmosphäre aus und kreiert eine interessante, ungemütliche Welt in welcher sich Genre-Fans schnell heimisch fühlen sollten. Der, in weiten Film-Teilen eigentlich namenlose Hauptdarsteller Eli(Denzel Washington) will das Wort Gottes(Die Bibel) in den Westen tragen. Im Atomkrieg wurden alle Bibeln die es gab vernichtet, er hat scheinbar das letzte Exemplar. Die Bibel im Gepäck, das Messer gewetzt und die Schrotflinte im Anschlag erwehrt er sich allerhand übler Typen in beeindruckend choreographierten und toll gefilmten Actionszenen. Besonders die, zwar ganz klar in der Post-Produktion nach bearbeitete Kameraführung, weiß zu gefallen und lässt besonders eine größere Schießerei im Film wie aus einem Guss erscheinen, was einfach beeindruckend wirkt.
Wir hätten also alle Zutaten die ein guter Endzeit-Streifen braucht, einzig die Story die all das zusammenhält fehlt noch…und ist zugegeben auch eher dünn. Eli will, wie geschrieben, die Bibel in den Westen tragen. Der böse Carnegie(Gary Oldman) interessiert sich ebenfalls für die Bibel, will Sie aber anders als Eli eher dazu einsetzen Menschen zu Unterjochen. Zum Zweck der Bibelbeschaffung entsendet er marodierende Horden die mordend und brandschatzend nach dem Buch der Bücher suchen, ohne das einer von Ihren je gelernt hat zu lesen.
Wie es der Zufall will laufen sich Carnegie und Eli über den Weg, was typischerweise für einen von Beiden nicht gut Enden kann.
Im Endeffekt passt diese sehr zweckmäßige, einfache Story gut in den Westernaspekt des Films rein, andererseits wird der Film gerade in der letzten Hälfte leider doch etwas zu theatralisch und unglaubwürdig. Besonders die Auflösung im Finale, [Spoiler]dass Eli blind sein soll[/Spoiler]
wirkt doch arg daneben, vor Allem da er in Feuergefechten mit seiner Pistole zielgenau einen Widersacher nach dem anderen ausschalten konnte. Ebenso wirkt Mila Kunis als Begleitung von Eli meist eher fehlbesetzt, da sie von Aussehen und Art her so gar nicht in diese Welt passen will. Sie versucht krampfhaft irgendwie die Rolle darzustellen, aber versagt in fast jeder Szene kläglichst. Ihre Rolle macht den Film ein Stückweit kaputt. Immerhin kann Gary Oldman als Bösewicht erneut überzeugen, auch wenn er ruhig etwas schräger hätte spielen können. Ray Stevenson als seinen Haupthandlanger fand ich ebenfalls gelungen besetzt und gespielt.
Insgesamt kreiert der Film eine tolle Welt, in der gerne mehr Filme spielen können, denn Endzeit-Filme in solch tollen Settings gibt es einfach viel zu wenige.
Die Story an sich ist zweckmäßig und kann weitestgehend bei der Stange halten, auch wenn das Ende nicht so ganz passen will. Für Genre-Fans, die wissen das sie sich auf einen Hollywood-Film einlassen, sicher nicht zu verachten.
7/10
Zweitsichtung(05.12.2010):
Gefiel mir in der Zweitsichtung nun überraschend sogar etwas besser. Da die Prämisse bekannt war, konnte ich den Film anders angehen und mich vollends von "The Book of Eli" unterhalten lassen.
Wunderbar. Toller Look, super Action und klasse Figuren. Gefällt. Aufwertung auf:
8/10
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