Army of Two: The 40th Day

Army of Two: The 40th Day

Da ich mir für 2 Wochen eine Xbox 360 ausgeliehen habe, werde ich in dieser Zeit versuchen die wichtigsten Shooter zu spielen die es auf dem PC nicht gibt. Den Anfang machte "Army of Two: The 40th Day". Ab nächste Woche folgen dann u.a. "Alan Wake", "Gears of War 2" und evtl. noch "Red Dead Redemption".
Zwar habe ich den ersten Teil von "Army of Two" nicht gespielt, aber da ich gelesen hatte das sich Teil 2 weder auf diesen bezieht noch überhaupt sowas wie eine Story haben soll, konnte ich dies also getrost ignorieren. Im Spiel geht es um die 2 beinharten Söldner Tyson Rios und Elliot Salem. Vollgepackt mit allerhand Kriegsgerät, Kugelsicheren Westen usw. sind die zwei auf einem Einsatz in Shanghai. Doch mittendrin wird Shanghai plötzlich von schwerem Gerät angegriffen, dutzende Wolkenkratzer stürzen ein und die ganze Stadt versinkt im Chaos. In der Rolle von Rios oder Salem muss man nun aus der Stadt entkommen und nebenbei noch den Drahtzieher kaltstellen. Je nachdem für welche Figur man sich entscheidet, wird der andere von der KI gespielt oder von einem Mitspieler. Ich habe die Rolle der KI übergeben.
Das Spiel ist soweit recht Straight-Forward. Man latscht durch die zerstörte Stadt und diverse Gebäude(Krankenhaus, Mall), nimmt es mit hundertschaften von Gegnern auf und sucht sich hinter jeder Mauer Deckung. Dann lugt man kurz hervor, bringt ein paar Schüsse an und geht wieder in Deckung. Auf großen Plätze mit vielen Gegnern erinnert das manchmal an Moorhuhn-Schießen. Aber die Gegner-KI ist recht fordernd, versucht den Spieler auch mal zu flankieren oder mit Granaten aus der Deckung zu scheuchen. Dies sorgt besonders in Kombination mit der nicht 100% gelungenen Steuerung und der manchmal schlechten KI des Mitstreiters dafür, dass sich auf dem "Normalen" Schwierigkeitsgrad die Frustmomente ab der Hälfte des Spiels (2,5 Stunden) anfangen zu häufen. Nachdem ich an einer Stelle gefühlte 15 Mal ungelegt worden bin und mir jedes Mal aufs neue eine nicht abbrechbare Cutscene ansehen muss, habe ich dann auf "Leicht" gewechselt, damit ich das Spiel dieses Jahr noch beenden konnte. Auf Leicht blieb das Spiel dann immer noch fordernd, aber die Steuerungsprobleme durch die ich sonst regelmäßig ins Grad beißen konnte, habe ich mit mehr Lebensenergie nun in der Regel überstanden.
Wirklich gelungen ist die Möglichkeit mit verdientem Geld(durch Geiselrettung, kleinere Aufträge in den Levels usw.) neue Waffen zu kaufen bzw. die bestehenden Aufzurüsten. Verschiedene Läufe, Zielfernrohre, Stützen, Magazine usw. machen die Waffe immer besser und vor allem quasi einzigartig. Das regelmäßige zusammenstellen der Schießprügel macht im Spiel, neben den wirklich gelungenen Schießereien am meisten Spaß.
Leider verfügt das Spiel wie eingangs erwähnt über sogut wie keine Story. So ist die Motivation weiterzuspielen, lediglich dadurch gegeben seine Waffen aufzustocken und das Spiel irgendwann beendet zu haben. Ein wenig schwach für einen aktuellen Shooter, der sich gegen Storystärke Spiele beweisen muss.
Ich denke im Coop mit einem menschlichen Begleiter macht das Spiel etwas mehr Spaß, da die Frustmomente sinken werden. Bei einigen Gegnern kann man nur auf den Rücken schießen. Dazu muss ein Spieler das Feuer auf sich lenken und der andere den Gegner umrunden. Die KI macht dabei aber nur selten aktiv mit, was diese Kämpfe stark erschwert.
Insgesamt ist das Spiel als Shooter dennoch recht gelungen. Die Kämpfe sind intensiv, hart, fordernd und der Ausgang nie 100% klar. Für einen fünfstündigen Shootersnack zwischendurch definitiv gut zu gebrauchen.

7/10