Die Legende von Aang – The Last Airbender
Erscheinungsjahr: 2010
Regie: M. Night Shyamalan
Darsteller: Noah Ringer
Dev Patel
Nicola Peltz
Jackson Rathbone
Shaun Toub
Aasif Mandvi
Cliff Curtis
Seychelle Gabriel
Katharine Houghton
„Die Legende von Aaang“ basiert auf der sehr erfolgreichen Fernsehserie „Avatar – The Last Airbender“, fürs Kino wurde der Streifen umbenannt, James Camerons ebenfalls „Avatar“ genannter Film ist dran schuld. Aber nicht weiter schlimm, denn der Inhalt muss ja stimmen. Das tut er hier nur zum Teil. Die Geschichte folgt dem kleinen elementarbändiger Buddha-Verschnitt Aaang, welcher nach 100 jähriger Gefangenschaft im ewigen Eis in eine neue Welt zurück kommt. Sein Meister und seine Mitmönche wurden von der unbarmherzigen Feuernation gemeuchelt, die sich zum Regenten dieser Fantasywelt aufschwingen wollen. Daneben gibt es noch drei weitere Völkchen, die der Luftbändiger, zu denen auch Aang gehört, die Erbändiger und die Wasserbändiger, zu letzterem Volk gehört auch Katara gehört, die sich mit ihrem Bruder Sokka unserem jungen Helden anschließt, um die Rebellion gegen die nahende Unterdrückung ins Rollen zu bringen.
Großer Stolperstein im Geschichtsfluss ist dann zum Einen, dass hier eine gesamte Serienstaffel auf Spielfilmlänge eingestampft wurde, wie auch die Tatsache, dass viele, viele Dialoge oftmals nur erklärender Natur sind und sich auch des Öfteren wiederholen. Mehr wirkliche Interaktion zwischen den Figuren wäre da wünschenswert gewesen, die alte Grundregel „sehen statt erklären“ wird hier manches Mal übers Knie gebrochen.
So bleiben die Figuren blasser als sie es sein müssten und bekommen manches Mal überraschend wenig zu tun, während gerade mal wieder die verschiedenen Storydetails dem (jungen) Publikum wiedergekäut werden. Dagegen halten die Jungdarsteller, die ihren Figuren trotz allem Leben einhauchen und teils ihre Charakterentwicklungen schön ausfüllen können. Allen voran Dev Patel als einer der Bösewichte, der aber überraschend vielschichtig angelegt ist und in seinen Entscheidungen oftmals nachvollziehbar und intensiv agiert, aber auch Newcomer Noah Ringer als Aang macht seine Sache ganz ordentlich, wenn er mit der großen Verantwortung, die der Job als Messiahs mit sich bringt, noch nicht so ganz klar kommt. Einige Sequenzen, etwa wie Sokka sich in die Prinzessin des nördlichen Wasservolkes verliebt, wirken dafür schon stark gehetzt und holprig, lassen aber auf eine mögliche erweiterte Fassung hoffen.
M. Night Shyamalans Inszenierung federt die inhaltlichen Grobheiten dafür aber mit äußerst schicker Optik ab, sei es nun in den leider etwas knapp bemessenen Elementar-Kampfszenen, oder auch das generelle Produktionsdesign. „Die Legende von Aang“ sieht absolut stimmig aus und wenn gerade zum dritten Mal die selbe Information leicht variiert vorgetragen wird gibt es zumindest immer genug Schauwerte, um auch diese Momente ohne ein Gefühl von Langeweile vorbeigehen zu lassen.
Die hübsch verpackte Botschaft von möglichst gewaltlosem Widerstand und der Bürde des Mächtigen („Mit großer Kraft kommt große Verantwortung“ und so eben), angesiedelt in einer stimmigen Fantsiewelt kombiniert mit den sympathischen Figuren unterhält 100 Minuten trotz grob geratenem Geschichtsfluss. Zum Ende wirkt dann „Die Legende von Aang“ sogar trotz Fortsetzungsköder abgeschlossen und wird hoffentlich, trotz überraschend vernichtender Kritiken, dank über 100 Mio. Dollar Einspielergebnis allein in den USA fortgesetzt.
Ein Wort zum 3D: Da der Film nicht von vornherein auf das aktuell sehr beliebte Format ausgelegt wurde, haben wir es hier natürlich mit einer Konvertierung zu tun, welche in den Element-Kampfszenen und bei mancher Kamerafahrt durchaus etwas her macht, ansonsten aber kaum etwas zu tun hat und in manchen schnellen Schwenks leider kaum etwas erkennen lässt. Letztere kommen dann aber in dem sehr ruhig gefilmten Werk kaum vor. Ob der Aufpreis sich für ein paar gelungene Effekte lohnt sei dahingestellt, die Meisten werden ohnehin keine Chance haben „Die Legende von Aang“ alternativ in 2D zu schauen.
Auf dem gefühllosen Punktebarometer pendelt sich „der letzte Luftbändiger“ als vernügliches Popcornkino, das man auch gerne mit Jüngeren besuchen kann bei knappen 7 von 10 Punkten ein.
7/10
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