Zu scharf, um wahr zu sein
Originaltitel: She’s Out of My League – Erscheinungsjahr: 2010 – Regie: Jim Field Smith
Darsteller: Jay Baruchel, Alice Eve, T.J. Miller, Mike Vogel, Nate Torrence, Lindsay Sloane, Kyle Bornheimer, Jessica St. Clair, Krysten Ritter, Debra Jo Rupp, Adam LeFevre, Kim Shaw
Filmkritik: Zwei Jahre ist der Flughafensicherheitsangestellte Kirk (Jay Baruchel) schon von seiner Ex-Verlobten Marnie (Lindsay Sloane) getrennt und will sie immer noch zurück – schon bizarr, wenn man bedenkt, dass sie praktisch noch immer im Haus seiner Eltern mit ihrem neuen Verlobten lebt. Für Kirks Freunde auf der Arbeit geht das gar nicht, da passt es ganz gut, dass der Niedergeschlagene bei einer Kontrolle die umwerfende Eventmanagerin Molly (Alice Eve) trifft und die beiden sich spontan sympathisch finden. Was Kirk jedoch nicht erwartet: Molly will sich weiter mit ihm verabreden und verbringt jede Menge Zeit mit ihm. Kirks Umgebung ist so überrascht wie verblüfft – und prompt will ihm jeder erklären, dass es ja gar nicht sein kann, dass ein linkischer Durchschnittstyp wie er mit einer absoluten Traumfrau auf Dauer zusammen sein kann. Kirk hält dagegen, doch irgendwann fängt auch er an, sich Fragen zu stellen…
„She’s Out of My League“ ist durchweg eine recht typische Rom-Com. Zwar merkt man auch hier, dass sich der durch Apatow und Konsorten eingeführte Stil immer mehr durchsetzt, aber von der Grundstruktur der Story her muss man keine Überraschungen erwarten. Vom anfänglichen Glück in der Liebe und leichten Schwierigkeiten steuert alles wie gewohnt auf den Konflikt am Ende des zweiten Akts zu, der dann im dritten beigelegt wird und im Epilog des Films nochmal gefestigt wird.
Schlimm ist dieser altbewährte Aufbau ja im Grunde nicht, solange der Film dann mit anderen Zutaten Punkten kann. In Sachen Humor ist „She’s Out of My League“ dann und wann auch recht pfiffig und kreativ, kann aber im Großen und Ganzen auch nicht viel mehr bieten als die Genrevertreter da draußen. Zudem sind die Hauptdarsteller einfach problematisch. Mit Jay Baruchel kann man sich irgendwie so gar nicht identifizieren und die angebliche Topfrau Molly, dargestellt von Alice Eve, sieht nun auch wahrlich nicht nach dem mörderheißen Gerät aus das im Film ständig geprägt wird. Erneut trifft auch auf „She’s Out of My League“ zu, dass die Nebenfiguren viel interessanter sind als die flachen Hauptcharaktere. Kirk hat am Flughafen direkt 2,3 Arbeitskollegen die alle richtig spaßig sein können und mit der ein oder der anderen Hintergrundinformation direkt beinahe mehr Tiefe aufweisen als der Hauptdarsteller des Films. Da läuft im Drehbuch dann doch irgendwas falsch.
Somit bleibt „She’s Out of My League“ eine romantische Komödie im Haifischbecken von vielen. Zwar ist der Film definitiv spaßiger und sympathischer als der vor kurzem im Kino gelaufene „No Strings Attached“, und zwar auf so ziemlich allen Ebenen, aber viel besser macht das „She’s Out of My League“ natürlich trotzdem nicht. Somit bleibt am Ende eine schaubare aber nicht zwingende Komödie über, die nichts Böses will und für einen Abend doch ganz gute Unterhaltung bietet.
Filmbewertung: 6/10
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