Cliffhanger – Nur die Starken überleben

Cliffhanger – Nur die Starken überleben
Originaltitel: Cliffhanger – Erscheinungsjahr: 1993 – Regie: Renny Harlin



Darsteller:
Sylvester Stallone, John Lithgow, Michael Rooker, Janine Turner, Rex Linn, Caroline Goodall, Leon, Craig Fairbrass, Gregory Scott Cummins, Denis Forest, Michelle Joyner, Max Perlich

Filmkritik: Nachdem bei einem Unglück in den Bergen die Freundin des Bergführers Hal Tucker (Michael Rooker) zu Tode gestürzt ist und sein bester Freund Gabe Walker (Sylvester Stallone) nichts mehr dagegen unternehmen konnte, haben sich die einstigen besten Freunde entzweit. 6 Monate später kommt der an Selbstzweifeln beinahe erstickende Gabe wieder zurück in seine Heimat.
Just an diesem Tag überfällt eine Gruppe von Räubern mit einem gewagten Coup ein Geldflugzeug hoch oben am Himmel. Es läuft nicht alles wie geplant und das Geld stürzt über den Bergen ab, genau in das Berggebiet, in dem Gabe und Hal arbeiten. Die Gauner (u.a. John Lithgow) nehmen daraufhin kurzerhand die Bergführer gefangen, um mit deren Hilfe an das Geld zu kommen, doch Gabe entkommt in einem unbeobachteten Moment und tut von da an alles, um den Gangstern ein Schnippchen zu schlagen.

Der finnische Regisseur Renny Harlin hat das Kunstück vollbracht in den 90er Jahren einige der besten Actionfilme dieser Zeit herauszubringen, dadurch einen gewissen Ruhm und Narrenfreiheit zu bekommen und sich mit dem Flop „Cutthroat Island“ im selben Jahrzehnt wieder ins Aus zu schießen. Nachvollziehbar ist der Flop des Piratenfilms nicht wirklich, aber welcher Flop in Hollywood ist das schon? Aber zurück zum eigentlichen Film dieses Reviews, der Bergsteiger-Actioner „Cliffhanger“.

Gauner stürzen über einer Bergkette und müssen nun ihr erbeutetes Geld mühsam im unwegsamen Gelände zusammen suchen. Dazu fordern sie die Hilfe von zwei ahnungslosen Bergrettern an, die geradewegs in eine Falle tappen. Die Story von „Cliffhanger“ ist recht simpel, aber die Umsetzung ist das was diesen Film auszeichnet.

Da braucht sich bereits der Beginn nicht von ausnehmen. Gabe muss einen Kumpel Hal und dessen Freundin von einem Berg retten, da sich Hal den Fuß verknackst hat. Die beiden albern herum und zunächst besteht auch kein Anlass für Sorge, doch schnell schlägt die Stimmung um als sich ein Gurt von Hals Freundin löst. Gabe versucht sie zu retten, doch vergeblich. Sie stürzt in die Tiefe. Bereits hier packt einen „Cliffhanger“, und zwar jedes Mal. Der Film schafft das Kunststück, dass man irgendwie jedes Mal denkt „man, die muss das schaffen“ obwohl man ganz genau weiß, wie die Geschichte ausgeht. Eine enorm intensive Szene und auch eines der großen Highlights des Films.

Überhaupt zeichnet sich „Cliffhanger“ durch herausragende Stuntman-Arbeit und Tricktechnik aus. Was die Stuntleute hier geleistet haben, oft ohne Sicherung am Hang oder gar bei einem Seilakt zwischen zwei fliegenden Flugzeugen ist herausragend und einfach unglaublich. Aber auch Kameratechnisch hat der Film einiges zu bieten und zeigt stellenweise ohne sichtbare Schnitte wie Stallone oder andere Protagonisten irgendwo am Hang hängen. Das da mit einem Mattepanting oder anderen Sachen getrickst wurde, sieht man nun erst auf der Blu-ray an manchen Stellen.

Einzig an richtigen Schießereien spart „Cliffhanger“ ein wenig. Vor allem, weil keiner der guten Jungs einen Charakter spielt, der eine Waffe benutzen kann. Es handelt sich durchweg um Bergsteiger oder Bergretter. Die bösen Jungs, die sich um den herausragend spielenden John Lithgow scharen, sind hingegen bis an die Zähne bewaffnet und scheuen nicht davon unschuldige über den Haufen zu schießen. So kracht es dann doch immer wieder, vor allem zu Beginn in den erwähnten Flugzeugen. Insgesamt hätte dem Film aber mindestens eine weitere Schießerei ganz gut gestanden.

Insgesamt aber ist „Cliffhanger“, mit einigen anderen Action-Filmen aus dieser Zeit, bei vielen Fans des Genres ganz oben einzuordnen. Der Film bietet eine atemberaubende Kulisse, tolle Darsteller und eine fähige Regie. Neben dem guten Drehbuch, das zudem ein packendes Finale bereithält und der unheimlich straffen Eingangssequenz, zählt der Film mit zu den Genre-Größen dazu.

Filmbewertung: 8/10