Die Hochzeits-Crasher
Originaltitel: Wedding Crashers – Erscheinungsjahr: 2005 – Regie: David Dobkin
Darsteller: Owen Wilson, Vince Vaughn, Christopher Walken, Rachel McAdams, Isla Fisher, Jane Seymour, Ellen Albertini Dow, Keir O’Donnell, Bradley Cooper, Ron Canada, Henry Gibson, Dwight Yoakam
Filmkritik: Die Scheidungsschlichter John Beckwith (Owen Wilson) und Jeremy Grey (Vince Vaughn) arbeiten nicht nur unter der Woche zusammen, sondern auch am Wochenende. Dort allerdings wesentlich unterhaltsamer, denn sie haben ein ausgefallenes Hobby: Sie finden jedes Mal einen Weg auf die unterschiedlichsten Hochzeiten – ganz egal, ob sie eine Einladung haben oder nicht. Auf der Feier machen sie sich dann an die Brautjungfern ran, haben kurzfristig ihren Spaß mit ihnen und dann geht’s ein paar Tage später auf die nächste Jagd. Doch dann naht die Hochzeit der Tochter des Finanzministers William Cleary (Christopher Walken), wo alles anders läuft als bisher. Denn die dort anwesende Brautjungfern Claire (Rachel McAdams) verdreht John so gehörig den Kopf, dass er ernsthaft an ihr Interesse entwickelt. Da stört ihn auch ihr Verlobter Sack (Bradley Cooper) herzlich wenig und er bittet Jeremy, ihn am Wochenende ihrer Einladung folgend zu begleiten. Widerwillig stimmt Jeremy zu und so macht man sich auf den Weg…
Die „Wedding Crashers“ gilt als eine der witzigsten Komödien der letzten 11 Jahre. Grund genug, diese Lücke einmal zu schließen, vor allem auch wenn die US-Blu-ray seit einigen Jahren bereits ungesehen im Regal steht. Wenn man an Hochzeits-Komödien denkt, fallen dem geneigten Fan sofort diverse Werke ein. Zuletzt natürlich vor allem „Bridesmaids“ oder auch „The Hangover“.
Mit beiden Filmen, aber auch mit vielen Filmen der Zeit vor „Wedding Crashers“ kann eben dieser allerdings nicht mithalten. Meist fehlt es der Comedy einfach an Zielstrebigkeit. Es gibt offensichtlich immer wieder Szenen und Sequenzen, die für den Witz im Film sorgen sollen, doch entweder ist das Ziel dieser Szenen klar ersichtlich oder, naja, es gibt einfach keine Pointe. Enorm viele Gags enden vor dem eigentlichen Witz. Szenenabfolgen verlaufen im Sande. Bei einer Komödie, die die 2 Stunden Marke knackt, ist das praktisch das Todesurteil.
Gründe für dieses Scheitern gibt es einige. Vor allem stößt sauer auf, dass das Motto des Films, das Hochzeiten-Crashen, zwar zu Beginn in einer wunderbaren, ausführlichen und lustigen Kollage abgehandelt wird, im weiteren Filmverlauft dann aber derart in den Hintergrund rückt, dass der Titel gar nicht mehr wirklich zum Film passt. Beide Crasher bekommen früh in der Geschichte bereits Damen an die Seite gestellt und besonders Owen Wilson wird so der komplette Wind aus den Segeln genommen. Wer will denn schon einen wilden Wedding-Crasher sehen, der stattdessen die ganze Zeit versucht eine einzelne Frau zu erobern? „Wedding Crashers“ qualifiziert sich durch derartige Story-Schnitzer ganz klar zur Rom-Com bzw. wird praktisch schon fast zum Frauenfilm im Deckmantel eines Aufreißer-Streifens. Und selbst ein Christopher Walken, der schon im Alleingang durch sein Auftreten den ein oder anderen Film aus der Mittelmäßigkeit geholt hat, versucht dies hier vergebens.
Schade, aber das war nichts. Man braucht wohl ein anderes Humorverständnis um den Hype um diesen Film zu verstehen, doch spätestens in der zweiten Hälfte des Films entweicht die Comedy-Luft schneller als bei einem platzenden Ballon. Schwache:
Filmbewertung: 5/10
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