Far Cry 3
Auf das herausragende "Far Cry", das Erstlingswerk des deutschen Entwicklers Crytek der später mit "Crysis" voll durchstartete, folgte "Far Cry 2" von Ubisoft, ein Open World Game an dem unverbrauchten Schauplatz Afrika.
Doch leider konnte das Game nicht ganz die Erwartungen der Spielerschaft erfüllen und hatte den ein oder anderen groben Schnitzer auf den unser Review von damals versucht einzugehen.
Der dritte Teil, erneut von Ubisoft entwickelt, machte sich daran die angekratzte Marke zu reparieren. Der Schauplatz wurde, wie schon bei Teil 1, auf eine schöne Karibikinsel verlagert. Viele Frustfaktoren, wie die immer wieder neu erscheinende Gegner an bereits eroberten Außenposten wurden behoben und dem Spiel wurde obendrein mit dem auf dem Poster zu sehenden Bösewicht Vaas einer der besten Bösewichte der jüngeren Spielegeschichte zugeschrieben.
Doch wie sieht es spielerisch sonst aus?
"Far Cry 3" ist wie Teil 2 auch schon ein Open World Game, treibt dies aber auf die Spitze. Das Spiel erinnert teilweise sogar schon an ein "Skyrim"-Light. Man hat die freie Wahl ob man nur den Hauptmissionen folgen will oder aber auch die vielen verschiedenen Nebenmissionen macht. Dazu gehören: Das erobern von Vorposten, das Jagen von besonderen Tieren, das töten von speziellen Personen, Autorennen, Hilfe für die Bewohner und und und. Um sich einen Überblick über die Insel zu verschaffen erklimmt man zudem in bester "Assassins Creed" Manier insgesamt 18 Funktürme. Diese werden an den eigenen PDA angeschlossen und man erhält einen Überblick über Straßen, Vorposten, Geschäfte, Tierwelt, versteckte Schätze und Gegner.
Um mehr als eine Waffe, mehr als ein paar Patronenhülsen, mehr als ein paar Groschen und mehr als ein paar Granaten tragen zu können, muss man sich als Jäger verdingen. Für einen Waffengurt braucht man z.B. 2 Bärenfälle, also sucht man auf der Karte nach einem Bärengebiet oder fährt auf gut Glück durch den Busch und begibt sich auf Bärenjagd und die anschließende, blutige Häutung des erlegten Tieres. Für andere Ausrüstung braucht man dann z.B. Tigerfelle oder dergleichen. Tierliebhabern dreht sich hier mit ziemlicher Sicherheit der Magen um. Zudem wirkt der ganze Prozess im Spiel etwas deplatziert, da man an automatischen Läden Waffen und Munition kaufen kann, aber für weitere Ausrüstung selbst Hand anlegen muss.
Generell aber ist der Prozess dann doch ganz gut ins Spiel integriert und die erste Hälfte besteht neben ein paar Missionen vor allem daraus, das man sich seine Ausrüstung zusammenstellt. In der zweiten Spielhälfte gerät das dann in den Hintergrund, da man dann einmal gut ausgerüstet ist.
Zur Action: "Far Cry 3" hat das erobern von kleinen Vorposten perfektioniert. War dieser Faktor in Teil 2 durch das Respawnen der Bewacher extrem nervig, macht es in Teil 3 extrem viel Spaß den Alarm auszuschalten und einen Bewacher nach dem anderen hinterrücks auszuschalten ohne das die anderen Wind davon bekommen. Oder man fällt mit der Tür ins Haus und fackelt den ganzen Laden mit dem Flammenwerfer ab. Ganz nach der Vorliebe des Spielers. Überhaupt gehört die Action neben der extrem detaillierten, realistischen und extrem hübschen Grafik zu den absoluten Stärken des Spiels.
Insgesamt aber zieht sich das Spiel in der letzten Hälfte etwas zu sehr hin. Vaas verschwindet vor dem Showdown von der Bildfläche, ein neuer Bösewicht tritt an seine Stelle und bleibt wie zu erwarten war ziemlich blass.
Man rackert am Ende die Missionen nacheinander ab, doch wirklich fesselnd ist das Spiel nicht mehr durchweg, auch wenn der Showdown nochmal die eine oder andere Überraschung behält und die Entwickler sogar ein rundes Ende abliefern.
Fazit: "Far Cry 3" macht vieles besser als sein Vorgänger, bedient sich aber natürlich auch ausgiebig bei dessen Ideen und verbessert sie zur Perfektion. Für jeden Shooter-Fan ist "Far Cry 3" auf jeden Fall ein Pflichttermin. Doch man sollte sich gute 20-30 Stunden Zeit nehmen.
8/10
Neueste Kommentare