Safe House
Originaltitel: Safe House – Erscheinungsjahr: 2012– Regie: Daniel Espinosa
Darsteller: Ryan Reynolds, Denzel Washington, Vera Farmiga, Brendan Gleeson, Liam Cunningham, Joel Kinnaman, Robert Patrick, Sam Shepard, Tanit Phoenix, Sebastian Roché, Stephen Bishop, Nora Arnezeder
Filmkritik: Der junge CIA-Agent Matt Weston (Ryan Reynolds) langweilt sich in Kapstadt im „Safe House“ – einem geheimen US-Verhör-Stützpunkt – und wartet ungeduldig auf seinen ersten Einsatz. Als der gefährliche Ex-Agent Tobin Frost (Denzel Washington) zur Vernehmung eintrifft, stürmt ein Killerkommando das Gebäude und macht es dem Erdboden gleich. Weston und Frost entkommen in letzter Sekunde, eine rasante Flucht beginnt. Doch wer sind die Jäger? Terroristen oder Verräter aus den eigenen Reihen? Das ungleiche Paar gerät von einer waghalsigen Aktion in die nächste…
Die Grundidee von „Safe House“ klingt gar nicht mal uninteressant. Da ist dieser Typ der den ganzen Tag nur in einem Safe House hockt und wartet das irgendwas passiert, darum bettelt einen richtigen Einsatz haben zu dürfen, aber der konsequent ignoriert wird. Und der Trifft auf das genaue Gegenteil, nämlich den Typen der gesagt hat „fuck youn CIA“ und sein eigenes Ding durchzieht, immer am Limit und immer in höchster Gefahr. Beide zusammen in einem Team, das klingt nach Buddy Movie Spaß und einem guten Actionfilm.
Und „Safe House“ ist auch ein ziemlich rasanter Action-Film der aus seiner Story den nötigen Ballast rausgeschnitten hat und einen kleinen Action-Reißer gebastelt hat. Nur leider gibt es ein paar Probleme. Das schlimmste ist, das man einfach keine Bindung zu den Figuren aufbaut. So geht man nicht mit in den Action-Szenen, wenn es knallt und explodiert ist dem Zuschauer das mit zunehmender Laufzeit immer egaler. Da hilft auch der bisweilen vorhersehbare Story-Twist im Finale nicht mehr viel.
Doch eine Bindung zu den Figuren wäre gar nicht mal so schlimm, wenn die Action wirklich sehr gut inszeniert ist. Doch „Safe House“ ist ein weiteres Beispiel wie Wackelkamera einen Action-Film ruinieren kann. Da gibt es mehrere Verfolgungsjagden per Auto und zu Fuß und auch die eine oder andere Schießerei, doch viel zu sehen gibt es davon nicht. Dabei kann man sogar erahnen, dass besonders die Auto-Szenen gar nicht mal undynamisch wären, aber die immer wieder herumzappelnde Kamera macht jede dieser Szenen im Kern bereits zunichte.
Überraschend ist zudem auch der anschließende Blick auf die Freigabe des Films, denn abgesehen von sehr wenigen Szenen könnte „Safe House“ praktisch als PG-13 Film durchgehen, doch „Safe House wurde „for strong violence throughout and some language“ zum R-Rating gebeten, was vor allem wohl durch den Schnitt kaum auffällt. Klar, es gibt Blut zu sehen aber das wirkt meist nur wie die Andeutung dessen was man erwartet hätte in einem R-Rating Film dieses Kalibers.
So ist „Safe House“ im Endeffekt leider das, was man von einem Actionfilm heutzutage erwarten muss. Eine minimalistische Story, die durch Charaktere getragen werden soll mit denen man sich nicht im Ansatz identifizieren kann und so bereits beim Einstieg Probleme hat der Filmhandlung mit Interesse zu folgen. Kombiniert mit verwackelter Action und der typischen 120 Minuten Laufzeit ist „Safe House“ leider nur knapp über dem Durchschnitt einzustufen, dabei wäre mit handwerklichen Geschick bei der Inszenierung und etwas Feinschliff an der Charakterisierung der Figuren einiges mehr drin gewesen.
Filmbewertung: 6/10
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