Next
Originaltitel: Next Erscheinungsjahr:2007 – Regie: Lee Tamahori
Darsteller: Nicolas Cage, Julianne Moore, Nicolas Pajon, Paul Rae, Alan Kemper Armani, Jessica Biel, Thomas Kretschmann, Peter Falk
Filminhalt: Was im Moment in Nicolas Cage gefahren ist fragen sich außer mir sicher noch einige andere Leute. Einst war er ein Garant für gute Action-Filme („The Rock“, „Con Air“) oder anspruchsvolle Tragikomödien(„The Weather Man“) oder auch Dramen(„Leaving Las Vegas“, „Lord of War“). Aber in letzter Zeit ist er eher bekannt für seine Fließbandarbeit. Die Filme die dabei herauskommen sind alles andere als gut und knüpfen so gar nicht an seine alten Hits an. Mal ehrlich, was hat ein toller Schauspieler wie Nic Cage in einem Film wie „The Wicker Man“ (Imdb Wertung 3.5/10), „Ghost Rider“ (Imdb Wertung 5.5/10) oder eben „Next“ zu suchen wenn er doch auch so tolle Filme machen kann wie die oben geannten und die meisten anderen seiner Filmografie. Das weiß wohl nur Cage selber. Ein hoher Gehaltsscheck muss aber wohl eng damit verknüpft sein.
Die Story klingt ja eigentlich gar nicht mal so übel. Das Grundkonzept stammt immerhin aus der Feder von Philip K. Dick. Zwar wurden auch einige Gurkenfilme aus seinem Stoff fabriziert, aber Stephen King ist da wohl um einiges schlimmer. Gute Dick Filme waren u.a. „Minority Report“, „Blade Runner“ oder auch „Total Recall“. „Next“ hingegen ist eher in der Gruppe in der auch „Paycheck“ steht. Aber dazu später mehr, nun erst einmal zum Inhalt.
Es geht um den Las Vegas Magier Frank Cadillac (Nicolas Cage), was Gott sei Dank nur ein Künstlername ist. In Wahrheit heißt er Chris Johnson. Dieser hat eine ganz besondere Gabe. Er kann 2 Minuten in seine Zukunft schauen und dort sein persönliches Schicksal verfolgen, also was mit ihm in den nächsten 2 Minuten passiert. Um nicht aufzufallen ist er ein unbedeutender Magier und verdient nebenbei Geld beim Glücksspiel. Allerdings, das FBI (u.a. Julianne Moore) wurde irgendwie auf ihn aufmerksam. Der Grund: Europäische Terroristen haben eine Atombombe ins Land gebracht und wollen diese irgendwo zünden. Weitere Beweggründe ihrerseits sind nicht bekannt. Das FBI will als mit der Fähigkeit von Johnson diese Bombe finden ehe sie gezündet wird. Johnson zeigt sich allerdings wenig beeindruckt. Er versucht eine ganz bestimmte Frau (Jessica Biel) zu treffen, bei der er auf zauberhafte Weise nicht nur 2 Minuten in die Zukunft blicken konnte, sondern viel weiter. So macht er sich erstmal eine schöne zeit am Grand Canyon, allerdings, das FBI und auch die Terroristen schlafen nicht….
Hört sich immer noch gut an? Ja vielleicht. Allerdings, irgendwie passt das aber nach den ersten 15 – 20 Minuten schon kaum noch zusammen. Johnson ist einfach vollkommen ignorant und anstatt zu helfen verbringt er lieber mit so einer heißen Schnitte wie Jessica Biel ein paar Tage am Grand Canyon weil das Böse FBI ihn sicher nur ausnutzt. Natürlich, wer würde das nicht tun. Wie er diese 2 Minuten-Zukunfts-Sicht benutzt bzw. benutzen kann, ändert sich irgendwie auch immer wieder und genau erklärt wurde es auch nie. So hat der Film immer wieder eine Situation im Petto die damit gelöst werden können. Diese sind hin und wieder ganz spaßig, z.B. wenn Cage die Biel zum ersten Mal trifft und sie, mit Zukunftssicht, ungefähr 5 Mal anspricht aber immer abblitzt. Diese netten Einfälle halten sich aber eher in Grenzen, treten aber bis zum Ende auf, und halten bei der Stange.
Wer die Schauspieler besetzt hat, muss auch nicht ganz auf der Höhe gewesen sein. Alleine Nicolas Cage eine Frau wie Jessica Biel zur Seite zu stellen. Erstens ist sie knapp 20 Jahre jünger und zweitens hat sie nun einmal nicht viel mehr zu bieten als gut auszusehen. Dementsprechend seltsam und unspannend sind die Dialoge und Interaktionen der beiden. Julianne Moore spult das „Clarice Starling“(ihre Rolle in Hannibal) Programm runter und läuft damit, dem Film angemessen, auf Sparflamme. Cage versucht, wie immer in diesen „besonderen“ Rollen den Zuschauer mit aller Macht bei der Stange zu halten. Er scheint wirklich zu wissen was das für ein Mist ist, wenn er diese Rollen spielt. Ob der mit seiner Frisur so tun wollte als wäre er Tom Hanks in Da Vinci Code oder ob er nur nicht beim Frisör war ist mir allerdings schleierhaft.
Der Film hat aber natürlich auch ein paar gute Seiten. Es gibt nämlich einige gelungene Actionszenen. Direkt zu Anfang beispielsweise flieht Johnson aus dem Casino und ist natürlich dank seiner Gabe den Verfolgern immer einen Schritt voraus. Sehr gute Szenen. Leider werden viele von den knalligen Actionszenen später von allzu auffälligen CGI Effekten begleitet. Gegen Ende kommen allerdings noch einige gute Schießereien dazu, die bei Laune halten und einen zum, das muss ich gestehen, doch ganz einfallsreichen Ende bringen. Dieses bewahrt den Film so gerade vor dem totalen Reinfall.
Next wird zwar nur selten richtig Öde, aber man denkt schon des Öfteren, dass man sich den Film auf jeden Fall hätte sparen können. Gerade im Kino. Cage spielt die Rolle zwar gut, aber mehr als Autopilot ist das trotzdem nicht. Leider ein weiterer Schwacher Cage Film. Ich hoffe er guckt in absehbarer Zeit mal nicht mehr aufs Geld sondern eher nochmal ins Drehbuch.
Filmbewertung: 5/10
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