Kategorie Reviews

Videogames – 03.2014

Da die Videogames-Reviews zuletzt etwas liegen geblieben sind, gibt es nun ein Sammelreview zur Aufarbeitung.

Dust: An Elysian Tail

„Dust“ ist der Name eines Metroid-Vania Games im Comic-Stil. Als mysteriöser Krieger namens Dust begibt man sich im Action-Adventure auf die Suche nach seiner wahren Identität. Mithilfe einer mystischen Klinge namens „Blade of Ahrah“ und dessen Wächter Fidget, einer Art fliegendem Eichhörnchen, kämpfen wir uns durch Dutzende verschiedener Gegner und erlernen so das Kampfsystem. Wie für Metroid-Vania Spiele üblich lernt man neben immer neuen Angriffen auch immer neue Leute kennen, die einem neue Quests geben in einer wunderschönen weil komplett handgezeichneten Welt.

Die Vorzüge von „Dust“ sind die eingängige Steuerung, das leicht zu erlernende aber schwer zu perfektionierende Kampfsystem, die tolle Grafik, welche zwar nur 2D ist aber vor Details nur so strotzt und die interessant Geschichte. Nach und nach findet man heraus was mit der Welt in der man sich bewegt passiert ist und wer man in wirklichkeit ist, denn Dust hat zu Beginn sein Gedächtnis verloren.

Wer auf Metroid-Vania-Style Games steht, kommt an „Dust“ nicht vorbei. Das Spiel ist perfekt abgestimmt zwischen Kämpfen und erkunden, motiviert durch die Level-Aufstiege bei denen man Fähigkeitenpunkte vergeben kann wie in einem Rollenspiel und bietet durch die schöne Grafik auch viel fürs Auge. Unbedingt reinschauen.

8/10

Fist Puncher

„Fist Puncher“ ist ein Brawler der alten Schule. Als einer von vielen verschiedenen Charakteren prügelt man sich in bester „Double Dragon“ manier durch diverse Schauplätze und fegt mit den Schergen den Boden. Die Steuerung ist Brawler-Typisch einfach gehalten, Schlagen, Treten, Blocken, Springen. Dann gibt es noch freischaltbare Kombos. Freischaltbar sind diese durch die Levelaufstiege welche die Spielfigur erreichen kann. Zusätzlich können bei diesen Aufstiegen Punkte auf verschiedene Eigenschaften, z.B...

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August: Osage County – Im August in Osage County

Im August in Osage County
Originaltitel: August: Osage County – Erscheinungsjahr: 2013 – Regie: John Wells

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Darsteller: Meryl Streep, Julia Roberts, Chris Cooper, Ewan McGregor, Margo Martindale, Sam Shepard, Dermot Mulroney, Julianne Nicholson, Juliette Lewis, Abigail Breslin, Benedict Cumberbatch, Misty Upham, Will Coffey

Filmkritik: Nach dem rätselhaften Tod von Beverly Weston (Sam Shepard) kommt die Familie aus allen Himmelsrichtungen zurück nach Osage County. Mutter Violet (Meryl Streep), bissig und verbittert, trauert auf ihre eigene, unversöhnliche Weise. Sie schluckt mehr Schmerzmittel als ihr gut tun und lässt an nichts und niemandem ein gutes Haar. In ihrem Haus im schwülheißen Oklahoma sind weder die drei Töchter noch die angeheiratete Verwandtschaft vor ihren Beschimpfungen sicher. So dauert es nicht lange, bis alte und neue Konflikte aufbrechen und man sich buchstäblich an die Kehle geht. Für die Töchter Barbara (Julia Roberts), Karen (Juliette Lewis) und Ivy (Julianne Nicholson) ist klar, dass etwas geschehen muss. Aber Violet ist längst nicht so hilflos, wie alle glauben. Besser als jeder andere durchschaut sie, was sich hinter den Kulissen abspielt. Und sie kennt auch die intimsten Familiengeheimnisse…

„August: Osage County“ ist die Verfilmung des Bühnenstücks gleichen Namens von Autorin Tracy Letts, die für die Verfilmung des Stoffs das Drehbuch ebenfalls selbst verfasst hat. Besetzt mit illustren Namen wie Meryl Streep, Julia Roberts und Ewan McGregor verspricht das Familien-Drama viel. Doch kann der Film dies auch erfüllen?

Regisseur John Wells gelingt es mit Leichtigkeit aus dem vielschichtigen Charakterstück bereits kurz nach Beginn das Optimum herauszuholen. Der Film startet mit einem Monolog von Sam Shepard als Familienvater Beverly Weston, der sich alsbald als Rede für eine neue Haushälterin herausstellt...

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Saving Mr. Banks

Saving Mr. Banks
Originaltitel: Saving Mr. Banks – Erscheinungsjahr: 2013 – Regie: John Lee Hancock

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Darsteller: Emma Thompson, Tom Hanks, Annie Rose Buckley, Colin Farrell, Ruth Wilson, Paul Giamatti, Bradley Whitford, B.J. Novak, Jason Schwartzman, Lily Bigham, Kathy Baker, Melanie Paxson, Andy McPhee, Rachel Griffiths

Filmkritik: Mary Poppins’ langer Weg auf die Leinwand beginnt, als Walt Disney (Tom Hanks) seinen Töchtern verspricht, ihr Lieblingsbuch zu verfilmen: „Mary Poppins“ von P.L. Travers (Emma Thompson). Bei seinen Bemühungen um die Filmrechte gerät er jedoch an eine dickköpfige Schriftstellerin, die keinesfalls vorhat, ihr magisches Kindermädchen der Hollywood-Maschinerie zum Fraß vorzuwerfen. Nach jahrelangem Verhandeln kann Disney P.L. Travers Anfang der 60er Jahre überreden, nach Los Angeles zu kommen und sich seine Ideen für eine Kino-Adaption anzuhören. In diesen kurzen zwei Wochen des Jahres 1961 setzt er alle Hebel in Bewegung. Mit fantasievollen Storyboards und den fröhlichen Songs der talentierten Sherman Brüder (Jason Schwartzman & B.J. Novak) startet er eine umfassende Kreativ-Offensive, die bei der kratzbürstigen Travers allerdings keine Wirkung zeigt. Denn P.L. Travers verbindet mit ihrer Titelheldin eine ganz persönliche Geschichte, die bis in ihre Kindheit zurück reicht. Die starrköpfige Autorin muss sich erst den Geistern ihrer eigenen Vergangenheit stellen, bevor sie Mary Poppins ziehen lassen kann. Am Ende wurde daraus ein Welterfolg, der Filmgeschichte schrieb und 1965 für 13 Oscars nominiert wurde und schließlich auch fünf Oscars mit nach Hause nehmen konnte.

„Saving Mr. Banks„ markiert den ersten Spielfilm, der einen Schauspieler in der Rolle von Walt Disney zeigt. Nicht ohne Grund, denn den Schöpfer von Disney zu zeigen kann den Konzern vor Probleme stellen. Ist die Darstellung glattgebügelt könnte man annehmen, Disney wolle nicht zeigen wie Walt Disney damals wirklich war...

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The Last Picture Show – Die letzte Vorstellung

Die letzte Vorstellung
Originaltitel: The Last Picture Show – Erscheinungsjahr:1971 – Regie: Peter Bogdanovich

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Darsteller: Timothy Bottoms, Jeff Bridges, Cybill Shepherd, Ben Johnson, Cloris Leachman, Ellen Burstyn, Eileen Brennan, Clu Gulager, Sam Bottoms, Sharon Ullrick, Randy Quaid, Joe Heathcock

Filmkritik: Für viele Filmfans zählt „The Last Picture Show“ als bester Film von Regisseur Peter Bogdanovich. Auch ich werde mich da nun einreihen, völlig freiwillig und mit Überzeugung.

Peter Bogdanovich ist mit diesem Drama aus dem Jahre 1971, welches er völlig unaufgeregt und in Schwarz/Weiß inszeniert hat, ein mitfühlender und wundervoll gespielter Film gelungen. Unterstützt von einem guten Drehbuch, basierend auf dem Bestseller von Larry McMurtry und einer sehenswerten Darstellerriege vergehen die etwas über 2 Stunden meistens recht zügig.

Der Film erzählt das Älterwerden von mehreren Jugendlichen in einer Kleinstadt im US-Bundesstaat Texas. Im Großen und Ganzen kann man „The Last Picture Show“ als Coming of Age Film bezeichnen. Nach dem zweiten Weltkrieg ist auch in den kleinen Städten in den USA nicht mehr viel zu holen. Viele Bewohner verlassen die Stadt und für die Jugend steht nach dem Schulabschluss nun auch der weitere Lebensweg an. Bestand der Alltag früher aus Schule, Mädchen und Kino, steht nun bald Arbeit an oder gar das Militär. Als dann auch noch der langjährige Freund und Kinobetreiber stirbt, sehen sich die Jugendlichen selbst einer ungewissen Zukunft entgegen, denn sie merken, dass alles vergänglich ist.

Die Geschichte liest sich nun depressiver als sie eigentlich ist. Die gut aufgelegten Darsteller schaffen es immer die depressive Stimmung etwas zu entlasten. Die lockere Art von Jeff Bridges kommt bereits 1971 voll zum Tragen und man ahnt, dass er noch großes vor haben wird. Die anderen Darsteller, u.a. Cybill Shepherd oder Timothy Bottoms, reihen sich da aber problemlos mit ein und füllen die Cha...

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Philomena

Philomena
Originaltitel: Philomena – Erscheinungsjahr: 2013 – Regie: Stephen Frears

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Darsteller: Judi Dench, Steve Coogan, Sophie Kennedy Clark, Mare Winningham, Barbara Jefford, Ruth McCabe, Peter Hermann, Sean Mahon, Anna Maxwell Martin, Michelle Fairley, Wunmi Mosaku, Amy McAllister

Filmkritik: Er hat auf höchster politischer Ebene mitgemischt. Menschelnde Schicksalsstorys öden ihn an. Aber als die fast 70jährige Philomena Lee (Judi Dench) dem arroganten Journalisten Martin Sixsmith (Steve Coogan) ihre Lebensgeschichte anvertraut, wittert er eine Story: Als Teenager wird Philomena im streng katholischen Irland der fünfziger Jahre ungewollt schwanger. Zur Strafe kommt sie in ein Kloster, in dem sie ihren unehelichen Sohn zur Welt bringt und gezwungen wird, ihn zur Adoption freizugeben. 50 Jahre lang schweigt Philomena aus Scham. Jetzt bittet sie Martin um Unterstützung bei der Suche nach ihrem Kind. Während ihrer gemeinsamen Reise auf den Spuren der Vergangenheit prallen zwei Welten aufeinander: Die fromme, warmherzige ältere Dame und der zynische Reporter bilden ein kurioses Team. Trotz aller Gegensätze freunden sie sich an – und stoßen im Verlauf ihrer Nachforschungen auf einen unfassbaren Skandal…

Zugegeben, auf dem Papier klingt „Philomena“ nicht wirklich nach einem hochinteressanten Stück Film. Doch zugleich gibt es auf eben diesem Papier auch viele Sachen, die wiederrum für den Film sprechen. Angefangen bei seinem Herstellungsland, über die stark besetzten Hauptrollen bis hin zum Regisseur. Da passt es ja dann, das sich auch die Story des Films alles andere als altbekannt und langweilig entwickelt sondern viele Überraschungen bereithält.

Der Einstieg geschieht noch etwas holprig. In kurzen Sequenzen wird versucht die beiden Hauptfiguren vorzustellen, aber von Martin wie auch von Philomena erfährt man nur sehr wenig...

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Prisoners

Prisoners
Originaltitel: Prisoners – Erscheinungsjahr: 2013 – Regie: Denis Villeneuve

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Darsteller: Hugh Jackman, Jake Gyllenhaal, Viola Davis, Maria Bello, Terrence Howard, Melissa Leo, Paul Dano, Dylan Minnette, Zoe Borde, Erin Gerasimovich, Kyla Drew Simmons, Wayne Duvall, Len Cariou

Filmkritik: Keller Dover (Hugh Jackman) erlebt den schlimmsten Albtraum aller Eltern: An Thanksgiving verschwinden seine kleine Tochter und deren Freundin – plötzlich und ohne jede Spur. Eine fieberhafte Suche, angeführt vom ambitionierten Detective Loki (Jake Gyllenhaal), beginnt. Ein erster Verdächtiger (Paul Dano) ist schnell gefasst, doch als Loki ihn aus Mangel an Beweisen wieder laufen lassen muss, fasst der verzweifelte Vater in blinder Wut einen folgenschweren Entschluss: Um seine Tochter zu retten, nimmt Dover das Gesetz gnadenlos in die eigene Hand. Doch das ist erst der Anfang einer nervenzerreißend spannenden Jagd gegen die Zeit…

Mit „Prisoners“ hat der Kanadische Regisseur Denis Villeneuve auf Basis eines Drehbuchs von Aaron Guzikowski („Contraband“) wohl einen der besten Krimi-Thriller des Jahres 2013 abgeliefert. Zwar ist dieser Stoff in der Regel bei der Academy nicht allzu angesagt, für eine Nominierung im Bereich „Best Achievement in Cinematography“ hat es allerdings trotzdem gereicht.

Zunächst erscheint „Prisoners“ eine typische Geschichte über Kindesentführung zu sein. Dies klingt jetzt zunächst abwertender als es eigentlich ist. Doch eine US-Familie aus dem gesicherten Mittelstand der ihre Tochter entführt wird, hat man im US-Kino bereits des Öfteren gesehen. Doch „Prisoners“ rollt die Geschichte hier und da etwas anders auf.

Zunächst mal sind da die durch und durch mysteriösen Umstände der Tat...

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Nebraska

Nebraska
Originaltitel: Nebraska – Erscheinungsjahr: 2013 – Regie: Alexander Payne

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Darsteller: Bruce Dern, Will Forte, June Squibb, Bob Odenkirk, Stacy Keach, Mary Louise Wilson, Rance Howard, Tim Driscoll, Devin Ratray, Angela McEwan, Gelndora Stitt, Elizabeth Moore

Filmkritik: Der Weg ist hier definitiv nicht das Ziel, denn am Ende wartet ein Lottogewinn in Millionenhöhe. Das denkt zumindest der grantige Woody Grant (Bruce Dern), der sich getäuscht durch einen betrügerischen Werbeprospekts, das vermeintlich große Geld persönlich in Lincoln, Nebraska, abholen möchte. Doch die 900 Meilen Strecke von seinem Wohnort zum Ziel seiner Träume kann der Eigenbrötler allein nicht mehr bewältigen. Von seiner garstigen Gattin Kate (June Squibb) und seinem verbitterten Sohn Ross (Bob Odenkirk) ist keine Hilfe zu erwarten: Sie tragen ihm immer noch seine unrühmliche Säufer-Vergangenheit nach und würden ihn am liebsten in ein Heim stecken. Schließlich erklärt sich sein gutmütiger Sohn David (Will Forte) dazu bereit, die Fahrt mit seinem Vater anzutreten – auch wenn die beiden schon lange nicht mehr viel miteinander zu tun haben. Bei einem ungeplanten Zwischenstopp in Woodys Geburtsstadt Hawthorne treffen sie auf ihre Verwandtschaft, alte Freunde und auch viele Neider, die sich vor allem für den neu gewonnenen Reichtum des seltenen Gastes interessieren. Der Vater-Sohn-Trip wird so nicht nur zu einer Reise in Woodys Vergangenheit, sondern vielmehr zur Suche nach Respekt und Anerkennung und vor allem nach etwas, wofür es sich lohnt, weiterzuleben.

Regisseur Alexander Payne ist kein unbeschriebenes Blatt auf dem Oscar-Teppich. Bereits 2005 gewann er einen Preis für das beste adaptierte Drehbuch zu seiner Tragikomödie „Sideways“. Und auch im Jahr 2012 konnte er einen der Goldjungen abstauben, ebenfalls wieder für ein adaptiertes Drehbuch, diesmal aber zur Tragikomödie „The Descendants“ mit George Clooney...

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All is Lost

All is Lost
Originaltitel: All is Lost – Erscheinungsjahr: 2013 – Regie: J.C. Chandor

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Darsteller: Robert Redford

Filmkritik: Mitten auf dem indischen Ozean wird ein Mann (Robert Redford) jäh aus dem Schlaf gerissen. Seine zwölf Meter lange Segelyacht hat einen im offenen Meer treibenden Schiffscontainer gerammt. Sein Navigations-Equipment und sein Funkgerät versagen in der Folge den Dienst und er treibt mitten in einen gewaltigen Sturm hinein. In letzter Minute gelingt es dem Mann, das Leck in seinem Boot notdürftig zu flicken. Er überlebt den Sturm dank seiner seemännischen Intuition und Erfahrung mit knapper Not. Praktisch manövrierunfähig treibt der Mann auf offener See. Seine letzte Hoffnung ist es, von der Strömung in eine der großen Schiffahrtsstrecken getrieben zu werden. Unter der unerbittlich sengenden Sonne, sieht sich der sonst so selbstbewusste und erfahrene Segler mit seiner eigenen Sterblichkeit konfrontiert und kämpft einen verzweifelten Kampf ums Überleben.

In der nun bereits über 100 Jahre andauernden Geschichte des Filmemachens, gab es keinen Film mit diesen Alleinstellungsmerkmalen: 1 Darsteller, 1 Regisseur der auch zugleich das Drehbuch schrieb und ganze 11 ausführende Produzenten sowie 6 Produzenten mit verschiedenen anderen Titeln. „All is Lost“ ist somit bereits auf dem Papier ein Ausnahmefilm.

„All is Lost“ zeigt den beeindruckenden Kampf „Mensch gegen Natur“ bzw. wie der Mensch mit komplett ausweglosen Situationen umzugehen vermag. Als wenig Segel erfahrener Zuschauer, würde man bereits zu Anfang des Films die sprichwörtlichen Segel streichen. Ein dickes Leck in der Seite des Schiffes, welches durch das eintretende Wasser zudem Kommunikation und Navigation außer Kraft gesetzt hat, vermag für viele bereits wie ein allzu deutliches Zeichen zur Aufgabe zu gelten. Doch „Our Man“, wie Redfords Figur im Drehbuch heißt, gibt dort keineswegs auf...

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Friday Night Dinner – Season 1+2

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Friday Night Dinner – Season 1+2

In „Friday Night Dinner“ ist der Name Programm. Jede Folge spielt an einem Freitag Abend, wenn die beiden Söhne einer britischen Familie zum Abendessen vorbeikommen. Die Söhne, das sind Simon Bird („The Inbetweeners“) und Tom Rosenthal. Die Eltern werden gespielt von Tamsin Greig („Episodes“) und Paul Ritter.

Das jenes Abendessen in der Regel zu einem Fiasko wird sollte allein bei diesem Cast schon klar sein. Dabei ist die Serie vor allem darauf ausgelegt das sich viele Sachen in jeder Folge so oder ähnlich wiederholen, wie es eben bei einem sich wiederholenden Dinner so ist. Der Vater begrüße seine Sprösslinge an der Türe, die Mutter macht das Essen, der Vater macht dumme Witze am Essenstisch über die niemand lacht und die Söhne spielen sich gegenseitig immer die selben Streiche.

Abwechslung kommt durch die Rahmenbedingungen dazu. Manchmal ist die Oma dabei, oder ein Überraschungsdate, dann wieder kommt der schrullige Nachbar vorbei (großartig: Mark Heap) oder irgendetwas fehlt, muss besorgt werden, ist kaputt oder muss besprochen werden. „Friday Night Dinner“ besteht zu großen Teilen auf den Erlebnissen der Macher, was man auch sehr gut merkt, denn vieles ist nahezu 1:1 aus den Leben gegriffen, humoristisch etwas überspitzt worden und anschließend in die Serie eingebaut worden. Ende 2013 gibt es noch eine dritte Staffel, welche in der Tradition von britischen Serien wohl leider auch wieder die letzte sein wird. Bis dahin ist aber noch genug zeit die ersten beiden Staffel nacnzuholen. Also, los los!

8/10

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The Job Lot – Season 1

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The Job Lot – Season 1

In „The Job Lot“ dreht sich alles um ein Arbeitsamt in England. Neben den teils schrulligen, teils nervigen Mitarbeitern die versuchen den Tag rumzubekommen lebt die Serie auch von den teils sehr kreativen Besuchern im Job Center. Leute die jeden Tag dort ausharren aber keinen Job länger als 8 Stunden behalten. Doch es gibt sogar die Leute die dringend arbeiten wollen aber an den falschen Mitarbeiter geraten und voll vor die Wand laufen.

Viele der Stories in „The Job Lot“ wirken aus dem Leben gegriffen, etwas überzeichnet zwar, doch nicht fernab von der Realität. Das macht den Reiz der Serie aus, die kein zweites „The Office“ ist oder sein will. Dafür ist der Büroalltag nicht präsent genug. Vielmehr ist es eine gute, frische Comedy mit neuen Ideen und guten Darstellern. Fans britischer Comedy-Kost sollten einschalten.

7/10

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Shadow Warrior

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Shadow Warrior

Als die Entwickler von „Flying Wild Hog“ („Hard Reset„) und Publisher „Devolver Digital“ angekündigt haben ein Remake zum 3D Realms Klassiker „Shadow Warrior“ zu veröffentlichen war die Spannung in der Community groß. Mit „Hard Reset“ haben die Entwickler bereits viele Fans gefunden, denn die Mischung aus Old School Mechanik und schöner Grafik sowie aufrüstbaren Fähigkeiten hat gut funktioniert und kam wunderbar an. „Shadow Warrior“ sollte das Konzept nun weiter entwickeln und auf eine neue Stufe heben.

„Shadow Warrior “ erzählt die Geschichte von Lo Wang, welcher nach einem fehlgeschlagenen Deal gegen eine ganze Armee von Höllenkreaturen kämpfen muss. Zugegeben, die Story ist nicht die Beste, aber was hat man auch erwartet bei einem Remake des Klassikers, welcher ebenfalls praktisch keine Story hatte. Das bisschen Story was „Shadow Warrior“ hat wird immerhin in schönen Ingame-Videos erzählt. Zudem beweist das Spiel immer wieder einen glänzenden Humor. Denn ähnlich wie der Hauptcharakter in „Dark Messiah of Might and Magic“ hat Lo Wang eine Stimme in seinem Kopf, eine Art Geisterwesen, welcher die Geschehnisse in schöner Regelmäßigkeit kommentiert.

Spielerisch schöpft „Shadow Warrior“ aus dem vollen. Zwar orientieren sich die Entwickler (u.a. Ex-Programmierer von „Painkiller“) erneut an der Arena-Artigen Inszenierung und dem „töte alle Feinde sonst geht es nicht weiter“ Prinzip, werten dies aber durch einige Funktionen entscheidend auf. Zum einen ist da das erneut großartige Aufrüst-System. Für unterwegs gefundenes Geld kauft man sich bessere Waffen und kann diese Waffen zudem jeweils 3x verbessern. Aus einer Uzi werden dann z.B. 2 oder der Granatwerfer kann plötzlich optional auf Minen legen.

Für besonders gute Kill-Kombos bekommt man ebenfalls Punkte, diese kann man in verschiedene Passive und Defensive bzw. Offensive Fähigkeiten investieren...

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Gone Home

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Gone Home

Man übernimmt in „Gone Home“ die Rolle von Kaitlin Greenbriar. Sie ist gerade aus Amsterdam zurück und hat einen langen Trip durch Europa hinter sich. Voller Freude auf das Wiedersehen mit der Familie in Oregon steht sie zuhause plötzlich vor verschlossener Türe. Es macht keiner auf, das Haus scheint leer zu sein. Schnell ist der Schlüssel im Blumentopf gefunden und die Haustür auf…

Im inneren erkundet man als Kaitlin aus der Ego-Perspektive nun ein Haus, ein fremdes Haus, zumindest für den Spieler. Kaitlin kennt das Haus, es ist ihr Elternhaus, und trotzdem ist auch ihr nicht alles geläufig oder bekannt. Die nächsten 2 Stunden verbringt man damit die Räume des Hauses nach Anhaltspunkten zu durchstöbern. Immer wieder starten Tonbandaufnahmen wenn man wichtige Gegenstände gefunden hat. Diese Aufnahmen erzählen eine tragische aber auch rührende und einfach toll erzählte Geschichte die filmreif daher kommt.

Die Inszenierung dabei ist allerdings bewusst bieder gehalten. Das Haus wirkt steril, die Engine zaubert zwar einige recht schöne Objekte auf den Bildschirm, doch alles ist sehr sauber und klar. Das meiste wirkt nicht organisch genug.

Doch dem Erlebnis von „Gone Home“ tut das kaum einen Abbruch. Das Spiel hat genau die richtige Laufzeit (100-120 Minuten) um seine beschränkten Mechaniken nicht überzustrapazieren. Dabei erzählt „Gone Home“ eine interessantere und bessere Geschichte als viele Titel die 10 oder 20 Stunden andauern und viel mehr Spielmechaniken zu bieten haben. Klar, „Gone Home“ ist nur noch sehr eingeschränkt als Spiel zu bezeichen, doch „Gone Home“ ist auf jeden Fall ein Experiment was voll geglückt ist. Jeder der ein paar € übrig hat und die Wahl hat zwischen einem Kinobesuch oder „Gone Home“ sollte das Geld auf jeden Fall in „Gone Home“ investieren.

8/10

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Filth – Drecksau

Drecksau
Originaltitel: Filth – Erscheinungsjahr: 2013 – Regie: Jon S. Baird

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Darsteller: Imogen Poots, James McAvoy, Joanne Froggatt, Jamie Bell, Shirley Henderson, Jim Broadbent, Eddie Marsan, Pollyanna McIntosh, Iain De Caestecker, Emun Elliott, Shauna Macdonald, Kate Dickie, Martin Compston, David Soul

Filmkritik: Detective Sergeant Bruce Robertson (James McAvoy) ist depressiv, intrigant, versoffen und korrupt. Er schnupft Kokain und vögelt die Gattin seines Kollegen. Was soll die Polizei von Glasgow bloß mit einer Drecksau wie ihm machen? Befördern! Zumindest träumt er davon. Denn wenn er den jüngsten Mordfall löst und dadurch die Karriereleiter hochfällt, kehrt seine Frau zu ihm zurück. Bestimmt. Denkt er. Doch ist das Leben tatsächlich so leicht? Und ist Bruce wirklich der coole Typ, für den er sich hält? Die Antwort kennt nicht mal sein Psychiater…

„Filth“ basiert auf einem Roman von „Trainspotting“ Autor Irvine Welsh. In Deutschland ebenfalls unter dem Titel „Drecksau“ erschienen gilt das Buch an manchen Stellen als Grenzüberschreitend aber gleichzeitig wird es auch unter Kritikern sehr geschätzt. Kann der Film diesem Ruf gerecht werden?

Was James McAvoy („Wanted“) in „Filth“ in der Rolle von Bruce Robertson für eine Show abliefert kann schlicht als sensationell bezeichnet werden. Angesiedelt in Schottland darf der schottische Darsteller mit breitestem Akzent und ohne Sinn für Recht und Unrecht komplett die Sau raus lassen. Bruce ist ein Ekel, ein Widerling. Aber er ist auch irgendwie so verdammt cool. Und genau das schafft James McAvoy ab der ersten Minute perfekt zu vermitteln.

Die Story von „Filth“ ist zunächst nur schwer zu greifen. In erster Linie geht es darum die tiefsten Tiefen der schwarzen Seele des Hauptdarstellers zu ergründen...

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Escape Plan

Escape Plan
Originaltitel: Escape Plan – Erscheinungsjahr: 2013 – Regie: Mikael Håfström

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Darsteller: Sylvester Stallone, Arnold Schwarzenegger, Jim Caviezel, Faran Tahir, Amy Ryan, Sam Neill, Vincent D’Onofrio, Vinnie Jones, Matt Gerald, 50 Cent, Caitriona Balfe, David Joseph Martinez, Alec Rayme, Christian Stokes

Filmkritik: Wer den Sicherheitsexperten Ray Breslin (Sylvester Stallone) austricksen will, muss sich schon etwas einfallen lassen – denn der Haudegen konstruiert Hochsicherheitsgefängnisse auf der ganzen Welt und testet sie im Selbstversuch auf ihre Ausbruchsicherheit. Nach acht Jahren ungebrochenen Erfolgs willigt er in einen allerletzten Job ein: Als Terrorist getarnt soll er ein „The Tomb“ genanntes, verstecktes High-Tech-Gefängnis auf Herz und Nieren prüfen.
Kaum angekommen, wird Breslin Zeuge eines brutalen Mordes, den ein sadistischer Wärter (Vinnie Jones) an einem Insassen begeht. Als Gefängnisdirektor Willard Hobbes (Jim Caviezel) versucht, den Vorfall unter den Teppich zu kehren, beschließt Breslin, seinen Undercover-Einsatz durch einen vorab vereinbarten Evakuierungs-Code abzubrechen, um das Verbrechen öffentlich zu machen. Den Gefängnisdirektor interessiert dieser Code allerdings wenig: Er will den Mord vertuschen und dafür sorgen, dass Breslin im Gefängnis festgehalten und so mundtot gemacht wird.
Zum ersten Mal ist Breslin tatsächlich selbst inhaftiert und es bleibt ihm nichts anderes übrig, als seinen Auftrag fortzusetzen. Zusammen mit dem undurchschaubaren Häftling Emil Rottmayer (Arnold Schwarzenegger) schmiedet er einen Fluchtplan, muss aber bald feststellen, dass er in einer meisterhaften Umsetzung seiner eigenen Sicherheitsempfehlungen gefangen ist. Um zu entkommen, muss Ray also die nicht vorhandene Lücke in seinem eigenen System finden.

„You hit like a vegetarian!”

Endlich ist es passiert: Die Action-Ikonen der 80er und 90er Jahre, Sylvester Stallone und Arnold Schwarzenegger, haben ihren e...

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The Stanley Parable

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The Stanley Parable

Das auf der Source Engine basierende Spiel „The Stanley Parable“ beruht auf einer Modifikation für „Half Life 2“. Man spielt den Büroangestellten Stanley, welcher Tag ein Tag aus Tasten auf seiner Tastatur drückt. Auf seinem Monitor erscheint die Taste die er drücken soll, er drückt sie. Doch eines Tages kommen keine Befehle mehr. Er macht die Bürotür auf und schaut in das angrenzende Großraumbüro. Leer, alles leer, keine Menschenseele da. Wo sind denn alle hin? Stanley macht einen Schritt aus seinem Büro, man hört plötzlich einen Off-Kommentar. Dieser sagt, dass Stanley zum Meetingraum gegangen ist um zu sehen, ob er evtl. ein Meeting vergessen hat. Da der Kommentator scheinbar den Durchblick hat folgt man dieser Aufforderung als Spieler. An einer Gabelung sagt der Kommentator das Stanley links gegangen wäre, man geht also ebenfalls nach links. Im Meetingraum ist ebenfalls niemand. Stanley macht sich auf zum Büro des Chefs…

„The Stanley Parable“ ist ein Experiment. Ähnlich „Gone Home“ aber irgendwie auch wieder anders. Konnte man in „Gone Home“ noch mit etlichen Gegenständen interagieren fällt selbst diese Komponente nun bei „The Stanley Parable“ weg. Es geht in „The Stanley Parable“ quasi einzig und allein um das befolgen von Entscheidungen, die Macht der Entscheidungsfreiheit und naja, auch irgendwie um den Sinn des Lebens. Die Gabelung zu Beginn bei der man links gegangen ist weil der Sprecher das gesagt hat? Einfach mal rechts gehen! Mal schauen was passiert….

Das Spiel lebt, neben den ständigen neuen Wegen, Gabelungen, Fahrstühlen, Schaltern und bei all den teils Abstrusen Konsequenzen dieser Entscheidungen vor allem vom Off-Kommentator durch den fabelhaften Kevan Brighting. Wie dieser jede Entscheidung, mal süffisant, mal abwertend zur Kenntnis nimmt und immer wieder neue mögliche Wege vorgibt ist schlicht großartig...

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