Kategorie Reviews

American Horror Story – Season 1



American Horror Story – Season 1

Was Ryan Murphy auf dem Serienmarkt anpackt wird zum Erfolg. Die Chirurgen-Serie „Nip/Tuck“, die Musical-Serie „Glee“ oder jetzt die Horror-Serie „American Horror Story“. Besonders bemerkenswert ist dieser Umstand, weil Murphy schon immer wieder mit frischen Ideen aufwarten kann. In einer Zeit wo eher die X-te Krimiserie produziert wird, bringt er das Musical auf Serienformat ins Fernsehen und hat damit Erfolg. Zu Recht wohlgemerkt, denn auch wenn die Stories bei „Glee“ hier und da etwas seicht sind, ist der Soundtrack beinahe jedes Mal exzellent.

„American Horror Story“ bringt nun das Konzept eines Horrorfilms im Serienformat ins Fernsehen. Ein Ehepaar mit Tochter zieht nach einem Seitensprung des Mannes nach Los Angeles um einen Neuanfang zu wagen. Was sie nicht wissen ist, dass das alte Herrenhaus das sie zum Spottpreis erworben haben seit 100 Jahren von Geistern bewohnt wird, die alle auf dem Grundstück ums Leben kamen, meist auf bestialische Weise. Zunächst laufen die Eben noch parallel ab, doch die Geister sehen sich bedroht und gehen auf Konfrontation mit den neuen Bewohnern.

„American Horror Story“ hat im Grunde alles was eine gute Serie braucht. Viele schräge Figuren, eine Geschichte mit viel Potential nach hinten raus und zudem noch den Effekt, dass man Horror-Serien nach diesem Konzept im Fernsehen praktisch fast noch nie gesehen hat.

Murhpy gelingt es beinahe spielend den Background des Hauses zu entwickeln. Jede Folge beginnt mit einem Flashback zurück in die Vergangenheit des Hauses und zeigt die alten Bewohner und meist auch die Art und Weise wie sie schließlich umgekommen sind und seitdem im Haus gefangen sind.
Aber auch die neuen Bewohner werden mit Sorgfalt entwickelt. Die Tochter die schrecklich gerne aus sich ausbrechen würde und ihren ständig zankenden Eltern zeigen würde, dass sie auch noch existiert...

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Dexter – Season 6



Dexter – Season 6

„Dexter“, der Serienkiller der sich nur um die bösen Jungs kümmert, geht auf Showtime bereits in die sechste Staffel. Und langsam muss sich der Sender die Frage gefallen lassen, ob man die Serie wirklich so lange laufen lassen musste. Denn die Qualität nimmt leider bereits seit Staffel 5 stetig ab.

Staffel 6 stellt nun zudem leider ein neues Tief dar, denn schlechter war „Dexter“ bisher nicht. Die Geschichte ist diesmal erschreckend spannungsarm und stellenweise gar langweilig. Der „Doomsday Killer“, der sich bald als Duo herausstellt, macht Miami unsicher. Zudem kommt Dexter mit dem Glauben an Gott in Berührung und lernt einen neuen Freund kennen.

Wirklich spannend ist fast keine der Handlungen in dieser Staffel. Das Killerduo wird von Colin Hanks und Edward James Olmos dargestellt. Ein ungleiches Duo durch und durch, kann der kleine Hanks doch wirklich nicht besonders gut schauspielern und wird dadurch laufend vom „old man“ Olmos an die Wand gespielt..und dabei chargiert dieser auch nur recht lustlos durch die Gegend.

Vieles in dieser Staffel basiert auf kuriosen Zufällen und Situationen, die so gestelzt wirken als sei man in irgendeiner Vorabend Serie aber nicht bei „Dexter“, der mit den Staffeln 1, 2 und 4 neue Maßstäbe setzte. Diese Zeiten sind in Staffel 6 lange vergessen.

Die große Auflösung der Story passiert in Folge 9, die meisten Zuschauer haben den Braten bereits mehrere Folgen vorher gerochen und waren dementsprechend gelangweilt. Doch was die Schreiber dann für die letzten Folgen an padding aus dem Hut zaubert spottet jeder Beschreibung. Gäbe es nicht die letzte Szene der letzten Folge die zumindest etwas frischen Wind zu bringen scheint (1-2 Staffeln zu spät), wäre das Finale dieser Staffel wirklich krass erbärmlich gewesen.

Doch insgesamt kann man „Dexter“ dann doch nicht so böse sein...

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Bored to Death – Season 3



Bored to Death – Season 3

Auch „Bored to Death“ ging dieses Jahr in eine dritte Staffel. Die Serie über den Privatdetektiv Jonathan Ames (Jason Schwartzman), der mit Hilfe von seinen Freunden Ray (Zach Galifianakis) und George (Ted Danson) Aufträge erfüllt, die er über sein Craigslist-Inserat erhält, war bereits in den ersten zwei Staffeln ein großer Spaß.

Staffel 3 beginnt direkt mit zwei echten Kracherfolgen. Eine dichte, interessante Story und viele tolle Szenen stellen das Highlight der bisherigen Serie dar. Danach bricht die Staffel leider etwas ein. Die Story kommt nicht so recht in Fahrt, Galifianakis wird etwas mehr Zeit eingeräumt die der Charakter leider nicht hergibt und sich so in nur leidlichen witzigen Szenen ergießt. In einer wiederkereden Rolle erfreut aber zumindest David „Sledge Hammer“ Rasche der zusammen mit Ted Danson einige witzige Szenen zu bieten hat.
Die letzten 3 Folgen sind dann zudem wieder ziemlich klasse. Die Story um Jonathans richtigen Vater, eine Samenbank und viele Gastrollen (u.a. Stacy Keach, David Patrick Kelly) weiß zu gefallen, ist recht dynamisch und lustig.

Somit ist auch Staffel 3 der Serie im Grunde kaum schlechter. So einen guten Start gab es bislang nicht aber solch einen durchwachsenen Mittelteil auch nicht. Das gleicht sich zusammen mit dem spaßigen Schlussakkord aber wieder aus und damit ist man wieder bei:

7/10

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Offroad

Offroad
Originaltitel:  Offroad – Erscheinungsjahr 2011 – Regie: Elmar Fischer



Darsteller:
Nora Tschirner, Elyas M’Barek, Max von Pufendorf, Thomas Fränzel, Stefan Rudolf, Tonio Arrango u.A.

Filmkritik: Die Kritik in einem Satz? Mittelstandsbildungsbürgertum-Tarantino-Variante für die retro-romantisierte Mitte-bis-Ende-20-Hipster-Crowd (mit dem doppelten X-Chromosom).

Das muss etwas mehr ausgeholt werden? Aber sicher doch:
Das Geschehen beginnt damit, dass die Hauptfigur der Geschichte, Meike Pelzer, die ach so schwere Tragik ihres absurden Daseins als fertigstudierte in Papas Gartenzubehör-Firmazweitchefin erläutert. Humoristische Highlights sind dann die Tatsache, dass sie eben hauptsächlich Grasauffangnetzte für Rasenmäher erstellt und dass ihr spießiger Freund, den sie anscheinend auch heiraten will, alles jenseits von „Bier und Fernsehen“ anscheinend langweilig findet. Bis Meike dann endlich aus Jux und Dollerei ein Auto beim Zoll ersteigert, welches noch über 50 Kilo Koks im Kofferraum (unter der Decke, da würde sicherlich nie jemand vom Dienst nachschauen!) verfügt, sollen wohl die von Tschirner in Kleinmädchenstimme gesprochenen Mittelstandsbildungsbürgertumdorfbeobachtungen etwas witziges haben, auch wenn wie auf die Dauer statt zum Lachen eher zum angenervten Augenrollen einladen.

Ist der Beinahe-Ehemann erst einmal beim Fremdgehen erwischt worden, wird auch schon die Idee mit dem „Ich bring die Drogen wieder zurück zur Polizei“ geknickt und unsere Heldin schwingt sich in ihre Karre um in den Sonnenuntergang zu brausen. Nachdem sie wegen ihren ach so lustig unwissendenden Drogendeal-Versuchen übel verprügelt wird, kommt „Traumboy Salim“ (ernsthaft, so bei einer anderen Kritik gelesen, die NICHT aus der Bravo war) um die Ecke um zu helfen...

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Fright Night

Fright Night
Originaltitel: Fright Nights – Erscheinungsjahr: 2011 – Regie: Craig Gillespie



Darsteller:
Colin Farrell, David Tennant, Anton Yelchin, Christopher Mintz-Plasse, Toni Collette, Dave Franco, Imogen Poots, Grace Phipps, Reid Ewing, Emily Montague, Sandra Vergara, Chelsea Tavares

Filmkritik: Charley Brewster (Anton Yelchin) hat es geschafft, seine Pubertätsquerelen hinter sich zu und zu reifen. Der Lohn: Eine gutaussehende Freundin (Imogen Poots). Nur sein bester Freund aus Kindertagen, Ed (Christopher Mintz-Plasse), ist über die Veränderungen seines Freundes nicht wirklich begeister. Vor allem aber tröstet Charley seine Veränderung darüber hinweg, dass er mit seiner Mutter (Toni Collette) in dem grauen, eindimensionalen Vorort von Las Vegas hausen muss, in dem jedes Haus gleich aussieht. Wenn man sich selbst ändert, muss dies nunmal nicht zwangsläufig bedeuten, dass sich alles ändert.
Neben den Brewsters zieht neue Nachbar Jerry Dandridge (Colin Farrell), ein charmanter Typ, der nicht nur Charleys Mutter gefällt sondern dem die Frauen nur so zufliegen. Jerry verläs sein Haus nur bei Dunkelheit, zudem kommt es seit seinem Umzug immer wieder zum Verschwinden von Personen.
Kein Wunder also, dass Charley bald auf die Idee kommt, dass Jerry eventuell ein Vampir sein könnte, der die Nachbarn nach und nach dezimiert und bereits ein Auge auf Charleys Mutter geworfen hat. Folglich beobachtet er fortan Jerry, wo es nur geht – und Jerry ist sich schnell über seinen Schatten bewusst. Denn Jerry ist tatsächlich ein Blutsauger und so raffiniert, dass sich Charley bald nicht anders zu helfen weiß, als sich der Hilfe des Vegas-Entertainers und Bühnenmagiers Peter Vincent (David Tennant) zu versichern, dessen explosive Vampirshow gewisse Kenntnisse im Umgang mit Vampiren verspricht…

Wie so üblich war die Entrüstung der Fans wieder enorm, als es hieß, dass es zum 80s Cult-Classic „Fright Night“ ein Remake geben sollte...

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Poolboy – Drowning Out the Fury

Poolboy – Drowning Out the Fury
Originaltitel: Poolboy: Drowning Out the Fury – Erscheinungsjahr 2011 – Regie: Garrett Brawith



Darsteller:
Garrett Brawith, Kevin Sorbo, Ross Patterson, Danny Trejo, Jason Mewes, Edi Patterson, Bryan Callen, Mark Curry, Robert LaSardo, Alanna Ubach, Cherise Bangs, Paul Ben-Victor, Ahmed Best u.A.

Filmkritik: Humor ist immer so eine Sache.

Mag man es gerne laut? Mag man es gerne leise? Mag man es lieber feinsinnig? Oder mag man es lieber derb? Das Alles sind verschiedenste Geschmacksrichtungen, bei denen die vielen verschiedenen Themen noch gar nicht dazu gekommen sind. Eine funktionierende Komödie zu machen ist also ein kniffeliges Ding. Aber alle paar Jahre kommt ein Streifen daher, der genau weiß, was er da veräppelt, der sich all jener Elemente lustvoll bedient, die bis zur Karikatur übertreibt, obwohl man sieht, dass die Macher das lieben, was sie hier durch den Kakao ziehen.

Alle paar Jahre kommt so ein Film wie „Poolboy – Drowning Out The Fury“. Wenn man Glück hat!

Der vergessene Actionstreifen von 1990

Regisseur Garrett Brawith, der vorher am ehesten als Schauspieler in Erscheinung trat, fährt gleich „Hercules“ Kevin Sorbo als Hauptdarsteller auf und nimmt sich den anscheinend immer freien Danny Trejo als (einer der) Bösewicht(e) gleich mit, denn mit dem kann man ja spätestens seit „Machete“ mehr Käufer erreichen. So sah dann auch „Poolboy“ erst wie ein überdrehter, aber semi-ernster New-Grindhouse-Streifen aus, was aber in eine völlig falsche Richtung geht.

Dieser angeblich bislang unaufgeführte Actionstreifen von 1990, der wegen Rassismus, Gewalt und antisozialen Tendenzen bislang, so wird gesagt, sein Dasein in einem Studioverlies fristen musste, wird dann auch immer wieder durch Einspieler des heutzutage erwachsenen ( -> lange Geschichte!) Regisseurs unterbrochen, der seine eigene Sicht der Dinge präsentiert...

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Sons of Anarchy – Season 4

Sons of Anarchy – Season 4

Nach der schwachen dritten Staffel von „Sons of Anarchy“ warteten Fans gespannt darauf, was Kurt Sutter aus der vierten rausholen wird. Bereits nach wenigen Folgen war klar, dass er sich bewusst wieder auf stärken der Serie beziehen wird, die besonders in Staffel 2 lagen.

Die Haupthandlung entwickelt sich mal schnell, mal zögerlich, hält den Zuschauer aber immer bei der Stange, auch wenn es mindestens einen Handlungsbogen gibt, der doch eher zum Zähneknirschen als Nägelkauen einlädt. Packend und mit einigen überraschenden Wendungen und Toden versehen ist die Staffel aber in jedem Fall. Zudem gibt es einen Cameo-Auftritt von David Hasselhoff als Porno-Regisseur. Allein dafür sollte die Serie einen Preis bekommen.

Gegen Ende hin gibt Sutter dann aber die Zügel aus der Hand. Er presst extrem viel Handlung in die letzten 3 Folgen, 5,6 Storyzweige sollen abgeschlossen oder zumindest zu einem Ende verknotet werden, dass in Staffel 5 aufgegriffen wird. Das konnte so nicht funktionieren. Die Zähneknirsch-Handlung geht dabei fast noch am gelungensten zu Ende. Der Rest ist erschreckend Konsequenzlos, vor allem weil die Story vorher konsequent den Eindruckt machte auf einen Abgrund ohne Wiederkehr zuzusteuern. Dieser wird aber noch rechtzeitig überbrückt und das Ende bleibt hinter den Erwartungen zurück, die auf der anderen Seite aber auch extrem hoch waren.

Sutter scheint bewusst mit der Erwartungshaltung gespielt zu haben und sich auch ganz bewusst für dieses antiklimaktische Finale entschieden zu haben. Er spielt da allerdings den Fans nicht wirklich mit in die Karten. Staffel 4 ist somit wieder klar mehr in Richtung Staffel 2, auf eine Stufe aber kommen die beiden mit diesem Ende nicht. Trotzallem gab es mit den „Sons of Anarchy“ wieder spitzen Unterhaltung.

8/10

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Black Moon Rising – Black Moon

Black Moon
Originaltitel: Black Moon Rising – Erscheinungsjahr: 1986 – Regie: Harley Cokeliss



Darsteller:
Tommy Lee Jones, Linda Hamilton, Robert Vaughn, Richard Jaeckel, Lee Ving, Bubba Smith, Dan Shor, William Sanderson, Keenan Wynn, Nick Cassavetes, Richard Angarola, Don Keith Opper

Filmkritik: „Black Moon Rising“ basiert auf einer Story-Idee von John Carpenter. Auch am Drehbuch schrieb er mit und wenn man es nicht besser wüsste, sprechen auch einige der Sets eine deutliche Sprache, dass Carpenter was damit zu tun gehabt hätte. Doch auf dem Regiestuhl saß ein anderer, B-Action-Regisseur Harley Cokeliss, der hier wohl wahrscheinlich den besten Film seiner Karriere hervorgebracht hat.

Die Geschichte weist die typischen Merkmale einer einfachen, aber gerade deswegen fesselnden Erzählung auf. Der Meisterdieb Quint (Tommy Lee Jones) wird vom FBI angeheuert um geheime Dokumente zu stehlen. Der Einbruch in eine Firmenzentrale gelingt und Quint muss die Beute nur noch abliefern. Doch die Wachen des Konzerns sind ihm dicht auf den Fersen, und so versteckt Quint die Kassette mit den Daten im Prototypen eines Superautos namens Black Moon. Das Auto ist auf dem Weg zu einer Automesse in L.A. und Quint gedenkt, sich dort die Daten wiederzubeschaffen. Doch Professionelle Autodiebe erbeuten bei einem Raubzug den Black Moon. Nun muss Quint die Kassette mitsamt Auto wiederbeschaffen und er hat neben dem FBI auch noch die Autoschieber am Hals…

„Black Moon Rising“ kommt weitestgehend ohne große Schusswechsel aus. Wenn es zu Auseinandersetzungen kommt, wird sich meist geprügelt oder das ganze wird in einer spektakulären Verfolgungsjagd ausgetragen, denn Quint ist Dieb, kein Killer. Allein dieser Faktor schraubt die Spannung des Films eine Ebene höher, denn man sorgt sich immer ein wenig mehr um den Hauptdarsteller als sonst.

Die erste Stunde zieht der Filme seine Unterhaltungsqualitäten daraus, dass es ständig vorwärts geht...

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Die Hard: With a Vengeance – Stirb langsam – Jetzt erst recht

Stirb langsam – Jetzt erst recht
Originaltitel: Die Hard: With a Vengeance – Erscheinungsjahr: 1995 – Regie: John McTiernan



Darsteller:
Bruce Willis, Jeremy Irons, Samuel L. Jackson, Graham Greene, Colleen Camp, Larry Bryggman, Anthony Peck, Nicholas Wyman, Sam Phillips, Kevin Chamberlin, Sharon Washington, Stephen Pearlman

Filmkritik: Hier was zum Inhalt

Die Story klingt heute, 16 Jahre nach Kinostart, immer noch nicht so ganz nach einem Film der „Die Hard“ Reihe, doch Spaß macht das Teil nach wie vor reichlich.

“Die Hard: With a Vengeance” schlägt eine relative glaubwürdige Brücke zum ersten Teil, orientiert sich ansonsten aber doch eher an “Lethal Weapon” anstatt an seinen Vorgängern. Die beschränkte Räumlichkeit wurde gegen New York eingetauscht und aus dem Einzelkämpfer McClane wurde ein Buddy-Movie-Gespann zusammen mit Samuel L. Jackson. Das Konzept funktioniert gut, der Film hat durch einen wahnsinnig spielfreudigen und unheimlich rotzigen Bruce Willis noch reichlich Elemente von „Die Hard“ in sich.

Dabei kommt der Film lange Zeit ohne die typischen Schießereien der Reihe aus. Die Action ist großflächiger. McClane heizt mit einem Taxi durch den Central Park, läuft mit einem Schild „I Hate Niggers“ durch Harlem oder entschärft eine Bombe in der Innenstadt. Erst in der zweiten Hälfte lässt John dann die Waffen sprechen und hier atmet der Film dann auch gleich noch etwas mehr Luft der Vorgänger-Filme. Wenn sich John durch einen Fahrstuhl ballert oder sich mit einem großen Russen im Bauch eines Frachtschiffes prügelt, kann man dies direkt mit Szenen von Teil 1 und 2 in Verbindung bringen.

Ankreiden kann man dem Film lediglich, dass das Finale aufgesetzt und verlängert wirkt. Im Grunde ist der Film eigentlich aus, aber weil der Bösewicht noch lebt muss noch eine Szene Folgen, die nicht so recht zum Film passen mag und aufgepfropft wirkt.

Punkten kann der Film hingegen mit so ziemlich allem anderen...

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No Reason

No Reason
Originaltitel:  No Reason – Erscheinungsjahr 2010 – Regie: Olaf Ittenbach



Darsteller:
Irene Holzfurtner, Matthias Engel, Alexander Gamnitzer, Andreas Pape, Annika Strauß, Ralph Willmann, Markus Hettich, Timothy Balme, Thomas Reitmair, Vlasto Peyitch, Hildegard Kocian, Dominik Bühler u.A.

Filmkritik: Olaf Ittenbach, der deutsche Splatter-Maestro und vom Amateurdreher schnell zum B-Movie-Regisseur Effektmeister hat mal wieder einen Film abgeliefert. Ähnlich wie bei seinem letzten richtigen Film „Dard Divorce“ sind die Geldmittel im Vergleich zu früher deutlich heruntergeschraubt worden, aber bei letztgenanntem Streifen hatte das Ganze dann trotz allem ganz gut funktioniert. Dieses Mal jedoch liegt die Sache da leider etwas anders…

Das Geschehen, welches sich zum Großteil aus Foltereinlagen und Höllenszenerien zusammensetzt, beginnt, als die von Irene Holzfurtner zumindest mit all ihrer Energie gespielte Hauptfigur aufwacht und anscheinend in einen Abwärtsstrudel jenseitiger Gewaltmetaphern gerät. Was hat es mit der bösen Nachbarin auf sich? Warum wirkt der Postbote komisch und setzt seinen Haufen auf die Klobrille, statt in die Toilette und wer ist eigentlich diese mysteriöse Gestalt, die aussieht als würde sie einen ausgestopften Tintenfisch auf dem Kopf tragen?
Bis sich das alles klärt sind die knappen 76 Minuten des Films (MIT ABSPANN!) fast vorbei, das Problem dabei: Jenseits der mehr oder in diesem Fall oftmals weniger guten Effekte ist es dem Zuschauer ziemlich egal, ob da irgendwelche Fremde verstümmelt werden. Besonders wenn selbst Leute, denen die Genitalien verstümmelten werden (Andreas Pape, der schauspielerisch durchaus in der Oberliga des deutschen B-Films mitspielt) kaum bekannt sind, oder, noch schlimmer, Menschen die gerade gefoltert werden so wirken, als sie ihnen das Ganze maximal lästig bis kurz vor der Gähngrenze.

Ittenbach versucht gleichzeitig dabei leider nicht nur auf Teufel komm raus einen „ern...

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Conan – The Barbarian

Conan
Originaltitel: Conan – The Barbarian – Erscheinungsjahr 2011 – Regie: Marcus Nispel



Darsteller:
Jason Momoa, Rachel Nichols, Stephen Lang, Rose McGowan, Saïd Taghmaoui, Ron Perlman, Leo Howard, Steven O’Donnell, Raad Rawi, Nonso Anozie, Bob Sapp, Milton Welsh u.A.

Filmkritik: Was haben sich nicht Alle das Maul zerissen: „Oh mein Gott, der neue Conan sieht nicht aus wie Arnie!“ –„Da ist ja nur Nu Metal im Trailer!“ –„Was soll das denn werden?“ Und was ist nachher aus dem Film geworden? Überraschenderweise all das, was man sich eigentlich erhofft hatte!
Nu-Metal kommt im eigentlichen Film gar nicht vor, sondern epische Schlachtenhymnen bestimmen den Soundtrack, Jason Momoa ist ein ziemlich perfekter Conan, der sowohl die triebhafte, wütende Barbaren-Seite des Charakters genauso wie jene des durchaus charmanten Herumtreibers sehr gut unter einen Hut bringt und „Conan“ ist alles Andere, als ein „familienfreundliches Werk“.

In Zeiten von PG-13-Action und zu naher Inszenierung ist es mal wieder ein frischer Wind, dass man nicht nur die meist ziemlich gelungen choreographierten Schwertkämpfe immer perfekt sehen kann, sondern dass dabei auch noch dem Thema treu Blut und Körperteile fröhlich durch die Gegend fliegen. Bereits Conans Geburt auf dem Schlachtfeld zu beginn ist genau die richtige, blutig-bescheuerter Großartigkeit, wie man sie von einem gestandenen Barbarenstreifen erwartet.

Stahl, Blut, Schreie und schon sind ein paar Jahre ins Feld gezogen. Conan wird von seinem Vater (großartig: Ron Perlman) in der Kunst des Schwertes unterwiesen und zeigt bereits als Heranwachsender, was für ein wahrer Teufelskerl in ihm steckt...

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Death Valley – Season 1



„Death Valley“ ist der Name einer neuen MTV-Serie. Wer jetzt denkt „Bäh, MTV? Wech damit aber schnell“ liegt bei „Death Valley“ überraschenderweise falsch. Denn „Death Valley“ ist eine wirklich gelungene Mischung aus Reality-TV, Horror und Komödie geworden.

Im Valley in L.A. in Kalifornien tauchen eines schönen Tages plötzlich Vampire, Werwölfe und Zombies auf und terrorisieren die Einwohner. Um der Bedrohung Herr zu werden, wir die UTF (Undead Task Force) gegründet, die sich den der Bedrohung annimmt und den neuen Problemen versucht beizukommen. In „Death Valley“ folgt den Jungs und Mädels der UTF zudem ein Kamerateam, was stark an „Cops“, die Mutter aller Reality-TV Serien erinnert. Aber „Death Valley“ ist nicht komplett aus dieser naturgemäß eher unruhigen Kamera eingefangen, sondern benutzt auch die typischen Kameras.

Die Serie lebt vor allem von ihrer schrägen Grundidee, den gelungenen Stories und den verrückten Figuren. Da wird ein Bluttransporter von Vampiren angegriffen, Vampire schicken weibliche Vampire als Prostituierte spazieren oder ein Werwolf hat sich nicht an das Ausgehverbot bei Vollmond gehalten und muss eingefangen werden. Gelöst werden die Aufträge von einer bunt zusammengewürfelten Truppe Polizisten, die nicht besonders realistisch daherkommen aber eben möglichst schräg und ausgeflippt, ohne damit zu nerven.

„Death Valley“ konzentriert sich vor allem auf Zombies und Vampire, die Werwölfe kommen durch ihr Vollmond-Problem nur sehr selten vor. Es gibt teilweise eine durchgehende Handlung, diese wird aber nicht konsequent verfolgt. Er in den letzten Folgen baut sich eine Vampir-Verschwörung auf, die bekämpft werden muss.

Wenn es mal ans Eingemachte geht ist die Serie für eine Free-TV Serie erfreulich zeigefreudig und holt gerne auch mal die Splatterkeule hervor.

Insgesamt kann man „Death Valley“ als gelungene Abwechslung im Serientalltag betrachten...

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How To Make It In America – Season 2



How To Make It In America – Season 2

Welch erfreuliche Überraschung. Nachdem Anfang des Jahres keine zweite Staffel von „How To Make It In America“ zu sehen war, konnte man fast davon ausgehen, das HBO die „Entourage“-Ähnliche Serie nicht fortsetzen wollte. Aber mit etwas Verspätung kam die zweite Staffel nun doch noch ins Fernsehen.

Auch in Staffel 2 geht es wieder um die Freunde Ben und Cam, die versuchen in New York ein Independent-Modelabel hochzuziehen. Wie Staffel 1 lebt auch Staffel 2 erneut von den sympathischen Charakteren und den erstklassigen Nebendarstellern. Lake Bell, Luis Guzman, Gina Gershon und Joe Pantoliano spielen mal mehr mal weniger regelmäßig in Staffel 2 mit und sorgen einfach für die nötige Würze.

Die Geschichte kommt zwar erst gegen Ende so wirklich aus dem Quark und wirkt bis dahin mehr wie ein erstklassiger Füllstoff als wie eine gut durchdachte Geschichte, aber das Lebensgefühl was hier vermittelt wird ist schon einzigartig und einfach faszinierend.

Für Fans von Staffel 1 ist auch Staffel 2 Pflicht. Am bewährten Konzept wurde praktisch nichts geändert und die Serie setzt da an wo sie aufgehört hat. Hoffentlich kommt Staffel 3 nun etwas früher.

8/10

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Fresh Meat – Season 1



Fresh Meat – Season 1

Bereits seit einigen Jahren gelten die Briten besonders im Bereich der Comedy-Serien als sichere Bank. Der etwas brachialere Witz und die fehlenden Tabus im Sprachgebrauch führen dazu, dass ihre Comedyserien hier und da klar vor den US-Pendants einzuordnen sind.

In „Fresh Meats“ geht es um eine Gruppe jungendlicher die mit dem Studium in Manchester beginnen und zusammen in einer WG-Wohnen. Wie üblich sind alle Klischees vertreten. Nerd/Schüchtern/Schlampe/Oberschicht usw. trifft man alles in „Fresh Meat“ an.

Die Serie punktet vor allem zu Beginn. Man lernt die Charaktere kennen und hat teil an ihrem Alltag. Unifeiern, blöde Dozenten und das befreunden mit anderen Mitstudenten sorgt für kurzweilige und vergnügliche 40 Minuten je Folge.

Doch die Serie verliert mit zunehmender Laufzeit auch etwas an Reiz. Ein paar Folgen der zweiten Staffelhälfte sind nicht mehr so gut wie die Folgen der ersten Hälfte. Das Finale reißt es dann aber wieder raus. Insgesamt aber sind die 8 Folgen der ersten Staffel erst einmal völlig ausreichend.

Wer Brit-Futter sucht ist mit „Fresh Meat“ gut beraten, man sollte aber kein zweites „The Inbetweeners“ erwarten, obwohl Joe Thomas mitspielt. Knappe:

7/10

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Stromberg – Season 5



Stromberg – Season 5

Die Freude der Fangemeinde war schon ziemlich groß, als es recht plötzlich hieß, dass „Stromberg“ noch in eine fünfte Staffel geht, denn der bitterböse Chef konnte bereits in vier Staffeln eine eingeschworene Fangemeinde um sich scharen.

Bernd Stromberg wird durch einen Ausfall seines Vorgesetzten plötzlich zum Leiter der Schadenregulierung. Plötzlich auf einem neuen Thron versucht er in typischer Manier alles weitestgehend gut zu erledigen, aber scheitert natürlich nach ebenfalls bekannt witziger Manier dabei.

Die Staffel steht insgesamt den anderen 4 Staffeln kaum nach. Zwar kommt man inhaltlich nicht mehr an Staffel 1 und 2 heran, was aber auch praktisch unmöglich sein dürfte, seinen Spaß hat man mit dem gewohnten Humor aber weiterhin. Dabei greift erneut, dass die ersten 3 und die letzten 3 Folgen ziemlich stark sind, die 4 Folgen des Mittelteils aber etwas zurückfallen.

„Stromberg“ ohne Stromberg geht einfach nicht. Aber auch die anderen Figuren sind ziemlich wichtig geworden. Zwar verkommt Ernie immer mehr zum Wahnsinnigen, aber das selbst die Darsteller wieder dabei sind, die man nur aus Statistenrollen der alten Staffeln kennt, ist bemerkenswert. Etwas unangenehm fällt hingegen die Werbung für „Müller Milchreis“ und die Spielzeugwaffen aus dem Hause „Hasbro“ auf, doch ohne diese Finanzspritzen wäre eine Staffel 5 wohl undenkbar gewesen. Von daher, Schwamm drüber. Spaß machts trotdem.

8/10

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