Geschrieben in  Filme
am: 14. Oktober 2009 von: Benedikt Blank
Jesus Christus Erlöser
Erscheinungsjahr: 2008
Regie: Peter Geyer
Inhalt@OFDB
Nach der überaus gelungenen Kinski-Doku „Mein liebster Feind“ von seinem langjährigen Freund Werner Herzog, war ich sehr gespannt auf die andere, recht neue Doku „Jesus Christus Erlöser“. Nachdem sie 2008 im Kino lief dauerte es eine ganze Zeit bis sie endlich auch auf DVD zu haben war. Doch nun war es soweit und ich war bereit für 80 Minuten Klaus Kinski.
Aber diese Doku ist gewöhnungsbedürftiger als die zugängliche und durchweg sehr unterhaltsame Herzog-Doku. Man bekommt einen Einblick in Kinskis Jesus-Programm. Ungeschönt, ohne Kommentator oder Sprecher aus dem Off. Einfach Kinski und die rebellierenden, störenden Zuschauer, Gesindel oder Geschmeiß wie Kinski sie nennt.
Kinski wird mehrmals unterbrochen. Die Menge, 80% der Leute sind scheinbar nur zum stören da, ist aufgeheizt durch Kinskis Art zu sprechen(er schreit ja gern) und durch das was er sagt.
Kinski verlässt mehrmals die Bühne, die Menge erobert das Mikro, er kommt wieder zurück, verscheucht das Geschmeiß von der Bühne, zieht sein Programm weiter durch. Viele im Publikum führen sich auf wie kleine Kinder, stellen dumme Gegenfragen während Kinski seine Reden schwingt. Ein einziges Desaster, eigentlich, aber Kinski lässt sich, bis auf das Verlassen der Bühne(was genauso gut zur Show gehören könnte) kaum beirren. Den Störenfrieden wird gehörig die Meinung gegeigt, dann gehts weiter im Text.
Ein wirklicher Doku-Stil hat mir allerdings doch gefehlt. Ich hätte gerne Interviews mit Zeitzeugen gesehen, Kommentare von Kinski, einfach ein wenig Auflockerung in der ganzen Sache. So folgt man einfach Kinski und das ermüdet doch ab und zu etwas. Hier wurden wohl doch zu beschränkte Mittel eingesetzt und zu wenig Hebel in Bewegung gesetzt um etwas ähnliches zu schaffen wie Herzog damals.
Trotzdem, für Fans des cholerischen Jesus auf jeden Fall eine Sichtung wert.
7/10
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