Mit Romanze markierte Beiträge

Her

Her
Originaltitel: Her – Erscheinungsjahr: 2013 – Regie: Spike Jonze

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Darsteller: Joaquin Phoenix, Lynn Adrianna, Lisa Renee Pitts, Gabe Gomez, Chris Pratt, Artt Butler, May Lindstrom, Rooney Mara, Bill Hader, Kristen Wiig, Brian Johnson, Scarlett Johansson, Amy Adams, Matt Letscher

Filmkritik: Irgendwo in nicht allzu ferner Zukunft. Theodore Twombly (Joaquin Phoenix) arbeitet in einer Firma als Autor von handgeschriebenen Briefen zu bestimmten Anlässen. Derartige Gefühlsausdrücke wie ein persönlich geschriebener Brief sind in der Zukunft eine Seltenheit geworden, denn Programme haben die Schreibaufgaben der Menschen quasi fast vollständig übernommen.
Theodore lebt nach gescheiterter Ehe alleine in einer, nicht komplett eingerichteten Wohnung. Die Scheidung von seiner Frau (Rooney Mara) ist in den letzten Zügen und er stürzt in ein depressives Loch. Beim schlendern im Einkaufszentrum zeigt er sich beeindruckt von einer Werbung für ein neues Betriebssystem für seinen Computer. OS 1 ist ausgestattet mit einer künstlichen Intelligenz die sich komplett auf ihn einstellen soll und ein Eigenleben entwickelt. Nach dem Beantworten einiger persönlicher Fragen, die scheinbar nur wenige Auswirkungen haben, stellt sich das System als Samantha (Scarlett Johansson) vor. Die beiden lernen sich kennen und Samantha beginnt damit Theodores Computer zu sortieren. Emails lesen und aussortieren, Scheidungspapiere verwalten und so weiter. Doch Theodore spürt schnell eine besondere Bindung zu Samantha und die beiden unterhalten sich über viel mehr, das Leben, die Welt und wie es ist ein Mensch zu sein. Durch Samantha beginnt der depressive Theodore wieder Freude und Lebensmut zu empfinden. Theodore verliebt sich immer mehr in das Betriebssystem…

Spike Jonze ist der Mann für die Verwirklichung von eher ungewöhnlichen Drehbuchideen...

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About Time

Alles eine Frage der Zeit
Originaltitel: About Time – Erscheinungsjahr: 2013 – Regie: Richard Curtis

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Darsteller: Domhnall Gleeson, Rachel McAdams, Bill Nighy, Lydia Wilson, Lindsay Duncan, Richard Cordery, Joshua McGuire, Tom Hollander, Margot Robbie, Will Merrick, Vanessa Kirby, Tom Hughes, Clemmie Dugdale

Filmkritik: Der 21-jährige Tim Lake (Domhnall Gleeson) entdeckt, dass er durch die Zeit reisen kann … Nach einer wieder mal sehr frustrierenden Silvesterparty gesteht Tims Vater (Bill Nighy), dass alle männlichen Verwandten der Familie die Fähigkeit besitzen, die Gesetze der Zeit aufzuheben. Bald darauf begegnet Tim in London der schönen, aber zurückhaltenden Mary (Rachel McAdams). Die beiden verlieben sich, doch durch eine Zeitreise ergibt sich plötzlich, dass er Mary nie begegnet ist. Erst später lernen sie sich – erneut – zum ersten Mal kennen. Nach einem dritten „ersten Mal“ und etlichen strategisch geplanten Zeitreisen gelingt es Tim, Marys Herz zu erobern. Aufgrund seiner magischen Gabe inszeniert Tim den perfekten Heiratsantrag, verhindert auf der Hochzeit die unerträgliche Ansprache seines Trauzeugen, rettet seinen besten Freund vor der beruflichen Katastrophe und liefert seine hochschwangere Frau schließlich trotz des chaotischen Verkehrs auf der Abbey Road gerade noch rechtzeitig im Krankenhaus ab.
Dennoch merkt Tim bald, dass er seine Familie auf den gefährlichen Zeitreisen vor Leid und Trauer nicht bewahren kann, weil sie zum Leben eben dazugehören…

Kaum zu glauben das Regisseur und Drehbuchautor erst insgesamt 3 Filme ins Kino gebracht hat. Wenig verwunderlich hingegen, dass diese 3 mit zum Besten gehören was in den letzten 10 Jahren von der Insel kam. Love Actually“, „The Boat that Rocked“ und eben „About Time“.

Überraschend erscheint auch die Story seines neuen Films...

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Pitch Perfect

Pitch Perfect
Originaltitel: Pitch Perfect – Erscheinungsjahr: 2012 – Regie: Jason Moore

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Darsteller: Anna Kendrick, Skylar Astin, Ben Platt, Brittany Snow, Anna Camp, Rebel Wilson, Alexis Knapp, Ester Dean, Hana Mae Lee, Kelley Jakle, Wanetah Walmsley, Shelley Regner

Filmkritik: Beca (Anna Kendrick) lässt sich viel lieber von der Musik aus ihren Kopfhörern berieseln als ihren Mitmenschen zuzuhören. Und auch die Leute an ihrem neuen College findet sie alles andere als prickelnd. Zu keiner Clique scheint sie richtig zu passen. Schließlich landet sie – nicht ganz freiwillig – in der Mädchen-Gesangsgruppe The Bellas. Und in dieser wild zusammen gewürfelten Truppe aus Mädchen sämtlicher Kulturkreise entdeckt Beca plötzlich, dass sie tatsächlich singen kann. Mehr noch: Es dauert nicht lange, da hat Beca aus dem wenig spektakulären Ensemble eine konkurrenzfähige Band mit aufgepepptem Song-Repertoire gemacht. Durch den rasant ansteigenden Spaß-Faktor haben Beca und die Girls sogar den Mut, die Jungs an ihrem College zu einem Auftrittswettbewerb herauszufordern. Und spätestens beim mitreißenden Performance-Showdown wissen wir: Es kann nur einen Champion geben…

„Pitch Perfect“ basiert auf dem gleichnamigen Buch „Pitch Perfect: The Quest for Collegiate A Cappella Glory” von Autor Mickey Rapkin. Ob das Buch allerdings ähnlich abgedreht daherkommt wie der Film kann an dieser Stelle in Ermagelung der Buchkenntnis leider nicht beantwortet worden. „Pitch Perfect“, der Film, stelle eine wilde Mischung aus Highschool-Film, Musikwettbewerb und schräger Komödie dar, also in etwas sowas wie die Serie „Glee“, in welcher es ebenfalls um eine Musikgruppe an einer Highschool geht, und auch der Humor ist zuweilen recht abstrus. Doch da hören die Gemeinsamkeiten auch schon wieder auf.

Denn in „Pitch Perfect“ geht es, anders als in „Glee“ und obwohl es sich um eine ganze A Capella Gruppe handelt, in erster Linie um Hauptdarstel...

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Don Jon

Don Jon
Originaltitel: Don Jon – Erscheinungsjahr: 2013 – Regie: Joseph Gordon-Levitt

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Darsteller: Joseph Gordon-Levitt, Scarlett Johansson, Julianne Moore, Tony Danza, Glenne Headly, Brie Larson, Rob Brown, Jeremy Luke, Paul Ben-Victor, Italia Ricci, Lindsey Broad

Filmkritik: Jon Martello (Joseph Gordon-Levitt) ist ein Frauenschwarm. Wenn er am Wochenende in seinem Stammclub auf die Jagd geht, bekommt er garantiert die schönste Lady ins Bett. Seine Freunde nennen ihn ehrfurchtsvoll Don Jon, in Anlehnung an Don Juan, den größten Frauenheld der Literatur. Doch selbst die heißesten Affären können ihn nicht so sehr befriedigen wie die Pornos, die er im Internet schaut. Unverhofft gerät die Routine aus schnellem Sex und heißen Clips gewaltig durcheinander, als Jon zwei äußerst gegensätzliche Frauen kennenlernt: Die verführerische Barbara (Scarlett Johansson) und die ältere Esther (Julianne Moore) bringen dem jungen Casanova so manche Lektion über das Leben, die Liebe und die Leidenschaft bei.

„Don Jon“ markiert die erste große Regie- und Drehbuch-Arbeit für Schauspieler Joseph Gordon-Levitt, der zudem auch die Hauptrolle, den Titelgebenden „Don Jon“, verkörpert. Mit dem Film ist Joseph Gordon-Levitt ein faszinierender Einblick in die heutige Struktur von Beziehungen gelungen, aber auch die sexuelle Verwahrlosung durch Pornofilme wird gekonnt thematisiert.

Die größte Stärke von „Don Jon“ sind aber seine Darsteller. Joseph Gordon-Levitt als kleingewachsener aber komplett aufgepumpter Don Jon ist schon grotesk genug, doch dann sind da ja auch noch Scarlett Johansson als typische „Bitch“ die mit breitestem Long Island Slang daherschnattert und die „Frau von heute“ symbolisiert. Richtig starkes Schauspieler, aber was hat man von ihr auch anderes erwartet. Als Vater von Don Jon trifft man zudem Tony Danza, den man selbst wenn man seinen Namen im Vorspann sieht zunächst kaum wiedererkennt...

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The Spectacular Now

The Spectacular Now
Originaltitel: The Spectacular Now – Erscheinungsjahr: 2013 – Regie: James Ponsoldt

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Darsteller: Miles Teller, Shailene Woodley, Brie Larson, Masam Holden, Dayo Okeniyi, Kyle Chandler, Jennifer Jason Leigh, Nicci Faires, Ava London, Whitney Goin, Andre Royo, Bob Odenkirk, Mary Elizabeth Winstead

Filmkritik: Sutter Keely (Miles Teller) lebt im Hier und Jetzt. Als charmanter, weltoffener aber auch selbstverliebter Schüler der Abschlussklasse auf der High School lebt er ein Leben voller Party. Dies finanziert er mit seinen Job bei einem Herrenausstatter, wo er mit seiner offenen Art viele Verkäufe tätigt. Doch Sutter hat keinerlei Pläne für die Zukunft. Um nicht an seine Sorgen erinnert zu werden trinkt er gerne und viel. Den Flachmann immer dabei.
Als ihn seine Freundin Cassidy (Brie Larson) verlässt, betrinkt sich Sutter und wacht am nächsten Morgen auf einem Rasen auf. Über ihm steht Aimee Finicky (Shailene Woodley). Aimee ist anders: Das nette Mädchen von Nebenan liest Science-Fiction Comics und hatte noch nie einen Freund. Die beiden kommen sich schnell näher und während Amy Zukunftspläne schmiedet, lebt Sutter die beeindruckende Illusion eines spektakulären Hier und Jetzt. Allerdings, irgendwas scheint beide dennoch zu verbinden.

„The Spectacular Now“ ist eine kleine Indie-Produktion von Regisseur James Ponsoldt. Basierend auf einem Buch von Autor Tim Tharp gelang es Ponsoldt, augenscheinlich mit Leichtigkeit, daraus einen tollen Coming of Age Film zu basteln.

Dabei hilft ihm vor allem sein Hauptdarsteller. Miles Teller, bekannt aus „Project X“, schafft es spielend den lockeren Highschool-Schüler zu spielen und ihm gelingt zudem das Kunststück die, für einen Coming of Age Film eher ungewöhnliche Figur, auch dem Zuschauer als Sympatieträger zu vermitteln...

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Drinking Buddies

Drinking Buddies
Originaltitel: Drinking Buddies – Erscheinungsjahr: 2013 – Regie: Joe Swanberg

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Darsteller: Olivia Wilde, Jake Johnson, Anna Kendrick, Ron Livingston, Ti West, Jason Sudeikis, Mike Brune, Frank V. Ross, Michael Gaertner, Kristin Davis, Jim Cibak

Filmkritik: Kate (Olivia Wilde) und Luke (Jake M. Johnson) arbeiten gemeinsam in einer hippen kleinen Brauerei in Chicago. Kate ist für die Event-Organisationen zuständig, Lukes ist mehr der Mann fürs grobe. Die beiden kommen wunderbar miteinander klar und eigentlich wären sie wie füreinander geschaffen, doch beide stecken mitten in anderen Beziehungen. Luke ist seit sechs Jahren mit Jill (Anna Kendrick) zusammen und die versucht immer wieder das Thema Heirat auf den Tisch zu bringen. Kate hingegen hat eine lockere Beziehung mit dem älteren Musikproduzenten Chris (Ron Livingston). Die Karten werden neu gemischt, als die beiden Paare gemeinsam für ein Wochenende ans Meer fahren und eine Menge Bier involviert ist.

„Drinking Buddies“ landete relativ überraschend auf der Top 10 Liste von Quentin Tarantino für das Jahr 2013. Ohne diesen Wink mit dem Zaunpfahl wäre der Film wohl bei den wenigsten Leuten auf der Liste gewesen, damit sollte eigentlich schon die bezaubernde Olivia Wilde Grund genug dafür sein das der Film auf mehr Listen vorkommen sollte.

Der Film zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass das Drehbuch die Dialoge nicht vorgegeben hat sondern lediglich die Situationen und was passieren soll. Dadurch kommt es immer mal wieder zu unglaublich überraschenden und ehrlichen Dialogen, aber ebenso auch ab und zu zeigt der Film auch seltsame Dialoge, doch dieser Fall tritt weitaus seltener auf.

Die Geschichte als solche liefert hingegen nur wenige Überraschungen und das Thema ist recht bekannt...

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Before Midnight

Before Midnight
Originaltitel: Before Midnight – Erscheinungsjahr: 2013 – Regie: Richard Linklater

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Darsteller: Ethan Hawke, Julie Delpy, Seamus Davey-Fitzpatrick, Jennifer Prior, Charlotte Prior, Xenia Kalogeropoulou, Walter Lassally, Ariane Labed, Yiannis Papadopoulos, Athina Rachel Tsangari, Panos Koronis, Enrico Focardi, Manolis Goussias

Filmkritik: Neun Jahre sind vergangen, seit Jesse (Ethan Hawke) sein Flugzeug zurück in die Vereinigten Staaten verpasst hat, um stattdessen bei Celine (Julie Delpy) in Paris zu bleiben. Nun verbringen der amerikanische Schriftsteller und die impulsive Französin ihren Sommerurlaub bei Freunden in Griechenland. Doch der letzte gemeinsame Abend verläuft nicht wie erhofft und schließlich stehen beide vor der Frage, ob es für ihre Liebe überhaupt noch eine Zukunft gibt.

Da ist es passiert. Mit „Before Midnight“ findet Regisseur Richard Linklater („Dazed and Confused“) den Abschluss zu seiner “Before”-Trilogie. Nach “Before Sunrise” und “Before Sunset” ist die Reihe als zu einem (vorläufigen?) Ende gekommen. In Cannes war man begeistert doch wie sieht es im Heimkino aus? Nunja, so ganz kann der Film mit seinen beiden Vorgängern dann doch nicht mithalten.

„Before Midnight“ beleuchtet die Beziehung zwischen Jesse und Celine zum eigentlich ersten Mal aus der Sicht, das die beiden bereits seit vielen Jahren ein paar sind, Kinder haben und Jobs nachgehen. Vorbei ist die lockere, teils romantische teils sehnsüchtige Atmosphäre der ersten beiden Filme. Davon sollte man sich bereits vor dem Film verabschieden, sonst hat man wirklich Probleme mit dem Vibe den der Film abgibt.

Gespräche schreiben kann Linklater hingegen immer noch blendend. Was sich Jesse und Celine hier teilweise an den Kopf werfen ist wieder bestes Dialog-Kino. Und auch die anderen Darsteller im Film werden gut in die Geschichte eingebettet und können ihrerseits etwas zum Gesamtwerk beitragen.

Doch warum funktionie...

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New Year’s Eve – Happy New Year

Happy New Year
Originaltitel: New Year’s Eve  – Erscheinungsjahr 2011 – Regie: Garry Marshall



Darsteller:
Michelle Pfeiffer, Zac Efron, Charlotte Marshall-Fricker, Fiona Choi, Mary Marguerite Keane, Michael Mandell, Patrick Reale, Robert De Niro, Halle Berry, Cary Elwes, Alyssa Milano, Common, Barbara Marshall, Jessica Biel, Seth Meyers, Sarah Paulson, Til Schweiger, Carla Gugino, Amber Bela Muse, Peter Allen Vogt, Ross Ryman, Kal Parekh, Katherine Heigl, Jon Bon Jovi, Sofía Vergara, Russell Peters, Serena Poon, Sarge, Ashton Kutcher, Lea Michele, James Belushi, Lillian Lifflander, Sarah Jessica Parker, Hilary Swank

Filmkritik: In New York City kreuzen sich zu Silvester die Lebenswege von mehreren Menschen: Ein verhärmtes Büromäuschen (Michelle Pfeiffer) blüht dank eines coolen Kurierfahrers (Zac Efron) wieder auf. Ein softer Rock-Star (Jon Bon Jovi) und die affektierte Chefin (Katherine Heigl) eines Gourmet-Catering-Services kommen sich näher. Vater (Robert De Niro) und Tochter (Hilary Swank) versöhnen sich am Sterbebett des Vaters. Seine Krankenschwester (Halle Berry) wirft sich in ihr schönstes Ballkleid, um für ihren Mann (Common), einem im Kriegsgebiet stationierten Soldaten, vor der Webcam zu posieren. Eine Mutter (Sarah Jessica Parker) wacht über ihre 15-jährige entflohene Tochter.

Regie Oldie Garry Marshall („Pretty Woman“) findet gegen Ende seiner Karriere Gefallen an Ensemble-Filmen. Auf den 2010er Film „Valentine‘s Day“ folgte 2011 der quasi Nachfolger „New Years Eve“. Wie schon damals und wie schon vor vielen Jahren überaus schön und erfolgreich in „Love Actually“ geht es um die Erlebnisse vieler Personen, gespielt von vielen verschiedenen Prominenten an einem mehr oder weniger bedeutenden Tag. Das kann Weihnachten, Valentinstag oder eben Silvester sein.

Als Schauspielkenner kommt man schon beim Trailer aus dem Staunen kaum heraus, wie viele bekannte Schauspieler sich in diesem Film eingefunden haben...

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Mr. Nobody

Mr. Nobody
Originaltitel: Mr. Nobody – Erscheinungsjahr: 2009 – Regie: Jaco van Dormael



Darsteller:
Jared Leto, Diane Kruger, Sarah Polley, Linh Dan Pham, Rhys Ifans, Toby Regbo, Juno Temple, Clare Stone, Thomas Byrne, Audrey Giacomini, Laura Brumagne, Allan Corduner

Filmkritik: Ein uralter Mann (Jared Leto) sitzt im Jahr 2092 vor einer Art Psychiater, dessen Gesicht vollständig tätowiert ist, und wird nach seinem Alter befragt. „34“ antwortet der alte Mann, der sich im Jahr 2009 vermutet, denn er wurde am 9. Februar 1975 geboren.
Der Psychiater möchte von ihm, dem letzten noch lebenden Sterblichen, da der Tod inzwischen überwunden wurde, etwas über seine Vergangenheit wissen, und setzt ihn unter Hypnose. Seine Erinnerungen gehen zurück in die Phase vor seiner Geburt, als er sich Mom (Natasha Little) und Dad (Rhys Ifans) selbst aussuchte, und als Nemo Nobody geboren wurde. Doch dann driften seine Lebenswege auseinander – ist er beim Vater oder bei der Mutter geblieben, als diese sich trennten? – Und welche der drei Frauen hat er wirklich geheiratet?

Einen Film zu finden mit dem man „Mr. Nobody“ vergleichen kann ist gar nicht mal so einfach. Das vielschichtige Werk von Regisseur und Autor Jaco Van Dormael springt so freudig durch die Genres und durch die Zeit, dass eine genaue Einordnung nicht leicht fällt.

In erste Linie stellt „Mr. Nobody“ eine Abhandlung des Lebens als solches dar. Geburt, Kindheit, Alterungsprozess, Liebe. Vor allem aber hat Van Dormael gefallen an den menschlichen Entscheidungen gefunden. Was passiert wenn ich rechts statt links gehe, was passiert wenn ich hier kurz Pause mache anstatt weiter zu gehen. Der Butterfly Effekt, wo ein Flügelschlag eines Schmetterlings einen Orkan auslösen kann, ist in der Handlung von „Mr. Nobody“ allgegenwärtig. Die Geschichte splittet sich immer wieder aufs Neue in Paralleluniversen auf und zeichnet das Leben von Nemo Nobody (Jared Leto) ein ums andere Mal unterschiedlich...

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Crazy Stupid Love

Crazy Stupid Love
Originaltitel: Crazy, Stupid, Love. – Erscheinungsjahr: 2011 – Regie: Glenn Ficarra, John Requa



Darsteller:
Emma Stone, Ryan Gosling, Steve Carell, Marisa Tomei, Julianne Moore, Kevin Bacon, Liza Lapira, John Carroll Lynch, Joey King, Crystal Reed, Analeigh Tipton, Karolina Wydra

Filmkritik: Darauf basierend, dass seine Frau ankündigt, sich nach vielen Ehejahren von ihm scheiden zu lassen, fällt Cal (Steve Carell) in ein tiefes Loch der Depression. Eines Tages führt es ihn so in eine Bar. Nach mehreren Abstürzen in Selbstmitleid nimmt sich Jacob (Ryan Gosling), der in diesem Revier ständig Frauen abschleppt, seiner an. So wird aus dem braven Mann nach einem peinlichen Lernprozess schließlich ein Casanova…

Sich vor einem Film zu sträuben nur wegen des Trailers oder Teilen des Casts ist nicht oft von Vorteil gekrönt. Wie viele (gute) Filme man so schon verpasst hat, kann man im Nachhinein nur schwer ermitteln, aber beim Autor dieses Reviews wäre „Crazy, Stupid, Love.“ beinahe einer dieser Filme geworden.

Dabei ist die Liebes-Komödie „Crazy, Stupid, Love.“, die sich stellenweise wie ein Episodenfilm anfühlt, viel besser als der eher schwache Trailer vermuten ließ. Vom befürchteten platten Humor wird man weitestgehend verschont und auch die Moral- oder Herzschmerzkeule wird erfreulicher weise im Schrank gelassen.

Den Machern ist es gelungen, das Image Hollywoods, welches eng damit verbunden ist das Liebes-Komödien immer in den Kitsch abrutschen, ein Stück reinzuwaschen. Steve Carell, der von Ryan Gosling an die Hand genommen wird und zum Weiberheld ausgebildet wird ist einfach ehrlich und witzig und schert sich erstmal gar nicht um die meisten Gesellschaftlichen Konventionen...

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The Mask – Die Maske

Die Maske
Originaltitel: The Mask – Erscheinungsjahr: 1994 – Regie: Chuck Russell

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Darsteller:
Jim Carrey, Peter Riegert, Peter Greene, Amy Yasbeck, Cameron Diaz, Jim Doughan, Richard Jeni, Orestes Matacena, Tim Bagley, Nancy Fish, Johnny Williams, Reg E. Cathey

Filmkritik: Stanley Ipkiss (Jim Carrey) ist ein durchschnittlicher Bankangestellter mit einer Vorliebe für Comics und Zeichentrickfilme. Dazu kommt noch eine gehörige Portion Unglück im Blut.
Eines Tages in seinem tristen Loser-Dasein fischt er eine geheimnisvolle Holzmaske aus dem Fluss, die ihn in ein komplett abgefahrenes Superwesen mit grünem Kopf verwandelt, das zudem all die Charakterzüge aufweist die ihm zu fehlen scheinen, multipliziert mit 10. Immer wenn er die Maske aufzieht wird er um Womanizer und Wirbelwind, der auf alles eine passende Antwort hat.
Etwa zur gleichen Zeit trifft er auch seine Traumfrau (Cameron Diaz). Doch so traumhaft ist die gar nicht, denn sie spioniert im Auftrag einer Gangsterbande die Bank aus, in der Stanley arbeitet. Doch Stanley kann der Versuchung nicht widerstehen, ihr mit Hilfe der Eigenschaften der Maske näherzukommen. Doch das hat ungeahnte Folgen…

Jim Carrey ist eines dieser zweischneidigen Schauspiel-Schwerter. Kann er in seinen ersten Rollen jedes Mal unheimlich überzeugen, geht er einem Teil der Zuschauerschaft in seinen Komödien ordentlich gegen den Strich. Einer seiner ersten großen Filme ist, neben „Ace Venture“ vor allem „The Mask“. Hier festigte er sogleich seinen Ruf als schwer überdrehter Spaßmacher, der sich an einen besonderen Humor richtet. Doch „The Mask“ macht auch neben dem überdrehten Rumgehampel Spaß.

Denn sobald Carrey die titelgebende Maske aufzieht driftet der Film in richtig von „Who Framed Roger Rabbit“ ab. Große Hammer, Unverwundbarkeit und derber Humor sind die Markenzeichen von der „Maske“...

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Something’s Gotta Give – Was das Herz begehrt

Was das Herz begehrt
Originaltitel: Something’s Gotta Give – Erscheinungsjahr: 2003 – Regie: Nancy Meyers



Darsteller:
Jack Nicholson, Diane Keaton, Keanu Reeves, Frances McDormand, Amanda Peet, Jon Favreau, Paul Michael Glaser, Rachel Ticotin, Paige Butcher, Tanya Sweet, Kristine Szabo, Daniella Van Graas

Filmkritik: Harry Sanborn (Jack Nicholson) ist 63 Jahre alt und obendrein ein sehr erfolgreicher Plattenproduzent. Doch seine wahre Leidenschaft gilt jungen Frauen, die auf keinen Fall älter als 30 sein sollten. Als er sich mit seiner aktuellen Freundin Marin (Amanda Peet) auf ein wildes Sex-Wochenende im Strandhaus von Marins Mutter Erica (Diane Keaton) freut, kommt jedoch alles anders.
Nicht nur das die Mutter, eine erfolgreiche Broadwayschreiberin, zusammen mit ihrer feministischen Schwester Zoe (Frances McDormand) ebenfalls genau an diesem Wochenende in das Strandhaus kommt und wenig erfreut ist über den neuen „alten“ Freund ihrer Tochter, Harry erleidet auch in der ersten Nacht, als es zur Sache gegen sollte, einen Herzinfarkt. Da er danach nicht transportfähig ist und erst einmal wieder zu Kräften kommen soll, verordnet ihm sein junger Arzt (Keanu Reeves) strikte Ruhe oder er muss wieder ins Krankenhaus. Harry zieht daraufhin bei Erica ins Ferienhaus ein. Die beiden mögen sich zunächst gar nicht, aber was sich liebt das neckt sich sagt man ja so schön…

„Something’s Gotta Give“ ist im Großen und Ganzen eine typische Liebes-Komödie von Nancy Meyers. Die Genre-Expertin versammelt regelmäßig große Stars im fortgeschrittenen Alter für ihre Frauen-Filme, die aber auch der Männerwelt zusagen können. Besonders Jack Nicholson sorgt in ihrem 2003 Werk dafür, dass auch die Männer einschalten sollten.

In der ersten Stunde wird das Zwerchfell arg strapaziert. Nicholson gibt den gealterten Charmeur der keine Frau unter 30 dated und geht in der Rolle komplett auf...

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Music and Lyrics – Mitten ins Herz – Ein Song für dich

Mitten ins Herz – Ein Song für dich
Originaltitel: Music and Lyrics – Erscheinungsjahr 2007 – Regie: Marc Lawrence

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Darsteller:
Hugh Grant, Drew Barrymore, Brad Garrett, Kristen Johnston, Haley Bennett, Aasif Mandvi, Campbell Scott, Jason Antoon, Matthew Morrison, Scott Porter, Nick Bacon, Andrew W. Blakemore

Filmkritik: 15 Jahre nach Auflösung seiner Hit-Band „Pop“ tingelt der abgetakelte Star Alex Fletcher (Hugh Grant) über zweit- und drittklassige Bühnen in Freizeitparks und auf High School Reunions. Doch durch den aktuellen Teenie-Star Cora (Haley Bennett) bietet sich ihm durch Zufall die Möglichkeit zum Comeback. Es soll ein Duett sein, mit dem Teen-Idol und Alex soll zudem den Song texten. Rein musikalisch bereitet der Song Alex trotz des Zeitdrucks keine Probleme, nur mit den Worten, den Strophen, hat er zu kämpfen. Da begegnet ihm zur rechten Zeit Sophie, die in seiner Wohnung als Blumen-Gießerin arbeitet. Sie kann hervorragend mit Texten umgehen, ohne dies selbst zu merken. Nach und nach entwickelt sich zwischen den beiden sogar noch viel mehr als nur eine rein berufliche Beziehung.

Ein Film der sich auf dem Cover mit „Pretty Woman“ und „Notting Hill“ vergleich, ist zunächst mal generell skeptisch zu beäugen, trotz Charmebolzen Hugh Grant in der Hauptrolle. Doch die Sorgen waren all die Jahre die bis zur Sichtung nun vergangen sind fast gänzlich unbegründet.

Und das liegt vor allem an eben dieser Charme-Granate. „Music and Lyrics“ (den schmalzig säuselnden deutschen Titel bitte schnell vergessen) lebt von Hugh Grant wie kaum ein anderer seiner zahlreichen Genre-Filme. Er spielt mit solch einer Wonne den gealterten Pop-Musiker, der sich nie ganz damit abgefunden hat nun auf unwürdigen Veranstaltungen abgewrackt zu werden, das es einfach schon ein großer Spaß ist ihn dabei zu beobachten wie er der Figur Leben einhaucht.
Mauerblümchen Drew Barrymore steckt dahinter wie zu erwarten war zurück...

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In Search of a Midnight Kiss

In Search of a Midnight Kiss
Originaltitel: In Search of a Midnight Kiss – Erscheinungsjahr: 2007 – Regie: Alex Holdridge

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Darsteller: Scoot McNairy, Sara Simmonds, Brian McGuire, Kathleen Luong, Robert Murphy, Twink Caplan, Bret Roberts, Ann Chatterton, Cindy Drummond, Giorgio Pierangeli, Michael Pierangeli, Bruce Jay

Filmkritik: Im Indie-Film „In Search of a Midnight Kiss“ begegnen wir Wilson (Scoot McNairy) am vorläufigen Tiefpunkt seines Lebens. Nachdem er von seinem Mitbewohner Jacob (Brian McGuire) und dessen Freundin Min (Kathleen Luong ) dabei erwischt wurde, wie er, mit einem Bild von Min als Vorlage, onaniert, sucht er, auf Anraten des Pärchens, über die Internetplattform Craigslist nach einem Date für die Silvesternacht. Schon bald gehen die ersten Anrufe ein. Mit der geheimnisvollen Vivian (Sara Simmonds) beschließt Wilson sich zu treffen. Geflasht von ihrem überraschenderweise beindruckenden Aussehen, verbringen Wilson und Vivian einen Abend und eine Nacht im Schwarz/Weißen L.A. an Silvester.

Wer bei der Inhaltsangabe nicht unweigerlich an Richard Linklaters „Before Sunrise“ und „Before Sunset“ denkt, der hatte mit dem Genre bisher definitiv zu wenig zu tun gehabt. Doch Indie-Filmer Alex Holdridge schafft es, die Richtung von Linklater einzuschlagen aber dann doch einen etwas anderen Film zu inszenieren.

„In Search of a Midnight Kiss” ist eine dieser typischen kleinen Perlen auf die man irgendwann zufällig stößt und von der ersten Minute an fasziniert ist. Wobei, normalerweise ja nicht mal von der ersten Minute an. Ich müsste lügen, hätte ich nicht mit dem Gedanken gespielt nach den ersten 5 Minuten doch abzuschalten, da ich gerade nicht mit einem Schwarz/Weiß Film gerechnet hatte. Doch man kann nur jedem mit ähnlichen Gedanken raten dranzubleiben.

Zwischen Vivian und Wilson knistert es gewaltig und auch der Zuschauer schließt die beiden Figuren relativ Problemlos ins Herz, obwohl keiner von beiden...

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The Great Gatsby – Der große Gatsby 3D

Der große Gatsby 3D
Originaltitel: The Great Gatsby – Erscheinungsjahr: 2013 – Regie: Baz Luhrmann

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Darsteller: Leonardo DiCaprio, Tobey Maguire, Carey Mulligan, Joel Edgerton, Isla Fisher, Jason Clarke, Amitabh Bachchan, Steve Bisley, Richard Carter, Adelaide Clemens, Vince Colosimo, Max Cullen u.A.

Filmkritik: Der Inhalt? Drama, Liebe, Wahnsinn in den 20er Jahren, als ein junger Börsianer sich mit dem „großen Gatsby“ anfreundet, welcher ausufernde Feste feiert und eine tragische Hintergrundgeschichte hat. Dreiecksliebesbeziehung, schmachtende Blicke, Gewalt, Leonardo DiCaprio im Zentrum und Tobey „das Triefauge, welches nahe am Wasser gebaut ist“ Maguire in der Rolle des Erzählers.

Die Form? Zwei Worte: Baz Luhrmann. Der pompöse Regisseur, der bereits „Romero und Julia“ sowie „Moulin Rouge“ auf die Leinwand gebracht und damit extravagante Ausstattungen und aktuelle Hit-Songs in vergangenen Umgebungen von der Gimmick in die Hauptdarsteller-Rolle befördert hat, zieht „seine übliche Nummer“ auch hier wieder durch. Und dieses Mal sogar in 3D!

Die große Ablenkung

Die großen Feste von Gatsby sollen eine alte Liebe wieder in seine Hallen bringen und sind so wenig mehr als ein Schrei nach Aufmerksamkeit. Witzigerweise gilt das gleiche für die dritte Dimension in diesem Werk, denn – Überraschung – „Der Große Gatsby“ ist einer von jenen Streifen, der immer dann seine besten Momente hat, wenn zwei bis vier, fünf Personen einfach nur in einem Raum stehen und reden. Wofür dann 3D? Ganz einfach. Erstens ist es gerade „in“, zweitens kann man damit den Zuschauern natürlich mehr Kohle aus den Taschen leiern und drittens passt es sogar wegen eingangs erwähntem Punkt fast schon als Meta-Element in die eigentliche Inszenierung.

Dabei ist der dekadente Partyzauber – welchen Luhrmann natürlich einmal mehr komplett mit aktuellen Hits auf der Tonspur aufgeblasen hat, wie sonst sollen sich auch heutige Menschen vorst...

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