Transformers
Originaltitel: Transformers Erscheinungsjahr:2007 – Regie: Michael Bay
Darsteller: Shia LeBeouf, Megan Fox, Josh Duhamel, Rachel Taylor, Tyrese Gibson, Jon Voight, Anthony Anderson, John Turturro
Filminhalt: Komme gerade aus der Transfomers Premiere. Das ist wieder einer dieser Filme die sich im Vorhinein erst nach einiger Zeit entwickeln. Als ich den Trailer das erste Mal sah, habe ich nur gedacht:“Was hat Michael Bay denn geritten sowas zu machen?“ Bay, der GOTT der coolen Action Filme. Unter anderem „The Rock“, „Bad Boys 1+2“ oder Armageddon gehen auf seine Kappe. Wie er immer in seinen Bildkompositionen schwelgt, Hubschrauber in Zeitlupe vor Sonnenuntergängen Filmt und auf Videoclip Optik steht ist ja quasi legendär. Love him or hate him, lautet bei ihm die Devise. Ich mag ihn sehr. Dieser jemand, nimmt sich die Transformers vor, ein Produkt womit ich sonst nicht viel anfangen konnte. Na das kann ja was werden. Allerdings, je öfter ich Bilder und den Trailer sah desto mehr Lust hatte ich auf den Film. Es hat mich dann soweit gepackt, das ich nun in der Vorpremiere war, um 23:59 Uhr weil ich es nicht erwarten konnte. Endlich ein neuer Michael Bay.
In Transformers geht es um den Planeten Cybertron, auf dem die Autobots (die Guten) und die Decepticons (die Bösen) einst gemeinsam wie Brüder lebten. Irgendwann gab es dort Krieg. Dieser Krieg wird nun auf der Erde ausgetragen. Die Decepticons versuchen an ein Allspark(ein großer Würfel) genanntes Artefakt zu gelangen welches irgendwie auf die Erde gelangt ist. Außerdem wollen sie ihren Anführer Megatron aus den Fängen der Menschlichen Wissenschaftler befreien. Dabei würden die Decepticons die Menschen auslöschen. Zum Schutz der Menschen treten nun die Autobots auf. Diese haben sich verschrieben die dummen aber guten Menschen zu beschützen und die Decepticons auszuschalten. Der Film beginnt, nach einer furiosen Action-Szene in der ein Decepticon eine US-Base im Irak plattmacht, allerdings unerwartet anders.
Die erste Stunde handelt davon wie der junge Sam(Shia LeBeouf) sein erstes Auto geschenkt bekommt. Das es sich dabei um einen Autobot handelt ahnt er natürlich nicht. Er ist viel mehr damit beschäftigt die Attraktive Mikaela(Megan Fox) aufzureißen. Das heißt nichts anderes als das der Film als waschechte Teeniekomödie anfängt. Die Gags, und die gibt es wahrlich reichlich sitzen sogar fast alle und man hat einen Mords-Spaß. Ein unerwarteter Einstieg der sich aber mehr als bezahlt macht und dringend notwendig ist, da der Film in der zweiten Hälfte ein Action-Feuerwerk abbrennt was seines gleichen sucht. Da kommt der humoristische Start sehr gelegen und auch bis zum Ende verliert der Film seinen Humor und seine Augenzwinkernde Art nicht.
Ich gebe zu, die Story kommt wirklich sehr verrückt daher. Aber trotzdem ist der Film irgendwie in sich schlüssig. Sam bekommt den Autobot geschenkt, dieser verwandelt sich irgendwann, erklärt was Sache ist, holt seine Autobot-Kollegen her und diese retten den Planeten. Garniert wird das ganze von den ganz und gar gelungenen Spaßeinlagen. Herrlich wie in einer Szene Sam’s Autobot „Bumblebee“ das Autoradio benutzt Sam zu helfen an Mikaela ranzukommen. So stellt er einfach den Song „Sexual Healing“ ein. Das Spaß-Highlight dann später wie sich die 5 Autobots im Garten des Elternhauses vor den Eltern von Sam verstecken müssen. Man stelle sich einfach einige 4 Meter große Roboter im Vorgarten vor. Herrlich, garniert mit trockenen Sprüchen der Autobots, von Sam und auch von den Eltern ist das Unterhaltung pur.
Gigantisch sind auch die Effekte. Die Roboter selber sehen einfach wahnsinnig gut aus. Selbst wenn diese Kolosse stillstehen bewegt sich irgendwas. Die Transformationen in Autos und wieder in die Roboterform gehen Butterweich und sehen, gerade in der „Bayschen“ Zeitlupe genial aus. Genial was Industrial Light and Magic in diesem Film gezaubert haben. Die Michael Bay typischen Helikopter-Aufnahmen wurden hier sogar bis an die Spitze getrieben. Es gibt geschätzt 12-15 Szenen mit Helikoptern, welche in Zeitlupe vor Sonnenuntergängen sowie Sonnenaufgängen fliegen, sowie ohne Zeitlupen starten und landen. Genau genommen alle Szenen die man sich mit Helikoptern vorstellt sind hier vertreten. Und der Decepticons in der erwähnten Anfangsszene ist ebenfalls ein Helikopter ehe er sich in eine Art Scorpion-Roboter verwandelt. Was Bay allerdings verändert hat war die Kameraführung. War ich doch von ihm sonst eine relativ ruhige Kamera gewohnt, die zwar dynamisch aber immer klar war, bekommt man in Transfomers stellenweise eine sehr wackelige Kameraperspektive welche es an ein paar Stellen anstrengend macht dem Geschehen zu folgen. Zum Glück ist das aber eher die Ausnahme. In den meisten Szenen regiert doch die ruhigere Kamera mit weiten Schwenks. Zu den Schauspielern.
Shia LeBeouf, der ja von vielen total in den Himmel gelobt wird und als neuer Tom Hanks angepriesen wird, überzeugt mich hier genau wie in Disturbia sehr. Er dient wunderbar zur Identifikation und seine Art zu Schauspielern ist einfach nett. Nie aufdringlich oder nervig. Einfach gelungen. Der Vergleich mit Tom Hanks ist zwar ein wenig früh, aber sicher nicht aus der Luft gegriffen. Müsste aber die O-Ton Fassung sehen um mehr über ihn sagen zu können. Mit der DVD wird das nachgeholt. Seine Partnerin Megan Fox sieht einfach wahnsinnig gut aus, sonst spielt sie aber nicht besonders. Sie ist als so genannte „Love-Interest“ allerdings gut besetzt und erfüllt somit ihren Zweck. Ebenfalls gut fand ich Josh Duhamel(Las Vegas) als Soldat. Allerdings, was Jon Voight im Film verloren hatte weiß ich nicht so genau, er als gestandener Schauspieler passte irgendwie nie so recht da hinein. Schlecht gespielt hat er natürlich deswegen nicht. Serienstars wie Duhamel gab es mehrere, habe ich doch aus 24 und Prison Break je einen Charakter wieder erkannt.
Bevor man einen Bay Film sieht ist einem immer klar, dass man sich auf viel Pathos und Patriotismus einstellen muss. Gestört hat mich das bisher nie. Aber hier war es stellenweise zwar unterschwellig aber dennoch spürbar ein wenig zu viel. Einige Sprüche der Soldaten(Du bist jetzt ein Soldat Sam, du musst das machen) oder auch am Ende der Transformers (Wir haben einen Kameraden verloren, aber viele neue bekommen) und ähnliche Sprüche wie (nur Sinngemäß) „Wenn man etwas erreichen will muss man Opfer bringen“ störten mich stellenweise doch, da dies einfach ein wenig aufgesetzt wirkte und nicht hätte sein müssen. Wurde die Army in Filmen wie „The Rock“ noch als coole Truppe dargestellt wird sie hier ein wenig zu hochstilisiert. Das muss nicht sein finde ich.
Transformers hat meine Erwartungen definitiv erfüllt. Eingestellt hatte ich mich auf einen guten nicht allzu anspruchsvollen Actionreißer. Genau das habe ich bekommen. Die ungewohnten Humoreinlagen die vielen reinen Komödien sogar Konkurrenz machen in Sachen Gagdichte waren sehr auflockernd und störten eigentlich kaum. Stellenweise wünscht man sich den Film zwar einen Tick ernster aber freut sich dann wieder über einen der wirklich gut gemachten Späße. Als so genannter Sommer Blockbuster, und mehr will Bay hier nicht abliefern, ist der Film bestens geeignet und macht jede Menge Spaß. Mit etwas weniger unterschwelliger Rekrutierung und ein wenig mehr Ernsthaftigkeit wäre denke ich mehr drin gewesen. Aber ich denke, bei einem möglichen Bad Boys 3 als nächstes Projekt bekommt Bay das ganz sicher wieder hin.
Filmbewertung: 8/10
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