Pans Labyrinth
Erscheinungsjahr: 2006
Regie: Guillermo del Toro
Darsteller: Ivana Baquero
Sergi López
Maribel Verdú
Doug Jones
Ariadna Gil
Álex Angulo
Manolo Solo
César Vea
Dem geneigten Leser dürfte über die Jahre aufgefallen sein, dass ich mit vielen Genres klarkomme, einzig dem Fantasy-Genre zeige ich mich meist eher abgeneigt. Die wenigsten Filme in meiner Sammlung sind Fantasyfilme und auch gesehen habe ich in den letzten Jahren recht wenige. Nichtmal sowas wie "The Lord of the Rings", wobei ich da zumindest Teil 1 und 2 bereits vor meiner Review-Zeit gesehen aber nicht allzu sehr gemocht habe. Doch da ich immer wieder hörte, dass "Pans Labyrinth" ein großartiger Film sind soll, habe ich die Blu-ray nun für 7,99€ eingepackt und angesehen.
Mit Guillermo Del Toros Filmen bin ich nicht immer klargekommen. "Blade 2" habe ich gemocht, "Hellboy" allerdings nicht und bei "Mimic" war ich auch nicht sehr begeistert. Skeptischer kann man einem Film also wohl kaum gegenüberstehen.
Doch dann die große Überraschung. Der Film gibt sich nicht durchgehend als Fantasy-Film und auch niemals für eine längere Periode. Es wechseln sich Realfilmhandlung des zweiten Weltkriegs in Spanien mit Fantasyhandlung um ein junges Mädchen ab, dass für einen mysteriösen Faun Aufgaben erfüllen muss. Diese Mischung aus Real und Fantasy-Handlung und dessen Übergriffe ineinander, funktioniert erstaunlich gut.
Dies liegt besonders an den intensiven und harten Realfilmsequenzen. Selten wurde wohl in den letzten Jahren eine Filmfigur derart Böse dargestellt wie der Hauptmann und Vater der Hauptdarstellerin in "Pans Labyrinth". Die Einführung der Figur gestaltet sich so, dass er einem Jäger und dessen Vater die Nase einschlägt, gar völlig zertrümmert und anschließend erschießt. Damit sind die Charakterprinzipien ein für alle mal festgelegt.
Die Entwicklung der Story funktioniert gut, auch wenn man ab und zu mal ein Auge zukneifen muss. Wieso die mit reichlich Sprengstoff bestückten Rebellen trotzdem dem Schlüssel der Hausfrau benutzen und diese so verraten anstatt das Tor zum Vorratslager einfach zu sprengen, ist ganz der weiteren Handlung geschuldet, wirkt aber leider etwas konstruiert.
Das nicht positive aber auch nicht gänzlich negative Ende überrascht dann nochmals, ist offen für reichhaltige Interpretationen über Gott und Fantasywelten im Allgemeinen und weiß einfach zu gefallen.
Guillermo del Toro hat mit "Pans Labyrinth" seine Idee komplett durchgezogen, allen Gehaltsangeboten zum Trotz den Film doch in Hollywood auf Englisch zu drehen hat er widerstanden und im Endeffekt gar selbst auf sein Gehalt verzichtet. Dieses Herzblut merkt man dem Film auch an vielen Stellen klar an. Kein absoluter Überfilm für mich, was auch wohl der Genre-Abstinenz zuzuschreiben ist, aber in jedem Fall ein richtig guter Film.
8/10
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