Jackie Brown

Jackie Brown
Originaltitel: Jackie Brown- Erscheinungsjahr: 1997 – Regie: Quentin Tarantino



Darsteller:
Pam Grier, Samuel L. Jackson, Robert Forster, Bridget Fonda, Michael Keaton, Robert De Niro, Michael Bowen, Chris Tucker, Lisa Gay Hamilton, Tommy ‚Tiny‘ Lister, Hattie Winston, Sid Haig

Filmkritik: Hier was zum Inhalt

„Jackie Brown“ ist in mehrerer Hinsicht nicht ganz so typisch für Quentin Tarantino. Zum einen ist es Tarantinos bislang einziger Film, der nicht auf einem eigenen Drehbuch basiert sondern auf einer Literaturvorlage, die Tarantino lediglich adaptiert und etwas verändert hat. Zum anderen scheiden sich Tarantino-Fans auch an dem Werk. Für die einen ist es einer von QTs besten Filmen, andere finden den Film extrem schwach. Wieso dies so ist kann man nur vermuten, denn „Jackie Brown“ ist ein durchweg exzellenter, ruhiger und einfach wunderbar lockerer Film.

Dass der Film nicht gänzlich auf QTs Mist gewachsen ist, merkt man ohne die Information zu haben praktisch gar nicht. Die Dialoge haben die typischen Markenzeichen von QT und durch Tarantinos bekannte Filmtechnik sieht man dem Film in praktisch jeder Einstellung seine Herkunft an, bzw. hört diese auch, denn der Soundtrack ist, wie sollte es anders sein, exzellent gewählt.

„Jackie Brown“ ist eine Blaxploitation-Hommage. Besetzt mit ehemaligen Blaxploitation-Stars wie Pam Grier oder Sid Haig und neuen Ikonen wie Samuel L. Jackson gelingt es QT perfekt, die locker, coole Atmosphäre der Genre-Filme auf das Kino der 90er zu übertragen.

Die Story ist gut ausgedacht und wird in aller Ruhe entwickelt. Mit fast 150 Minuten ist der Film kein Leichtgewicht. Dazu besteht er fast nur aus Dialogen. Dieser Umstand mag einer der Hauptgründe sein, wieso der Film bei manchen Fans nicht die Beachtung fand die er verdient hat.

Dabei kann der Film aber zu jeder Zeit fesseln. Pam Grier ist eine ideale Hauptfigur und mit ihrem Schicksal fiebert man auch einfach mit. Aber auch die bösen Buben laden wie immer bei QT nicht unbedingt zu Verachtung sondern auch zu Beachtung ein. Ungewöhnlich ruhig verhält sich Robert De. Niro. Der sonst doch etwas aufbrausende Method-Actor spielt unter QT einen Kiffenden Träumer und tut dies mit einer Wonne, dass man sich wundert, wieso er diese Spielfreude heute nicht mehr ausstrahlt.

„Jackie Brown“ ist, wie die meisten anderen Filme von Quentin Tarantino, ein wunderbar geschriebener und toll gefilmter Genre-Film, der sich vor etlichen Filmen verbeugt und diese in schönen Hommagen kopiert.

Filmbewertung: 10/10