21 Jump Street

21 Jump Street
Originaltitel: 21 Jump Street  – Erscheinungsjahr: 2012 – Regie: Chris Lord, Phil Miller



Darsteller:
Channing Tatum, Jonah Hill, Jake M. Johnson, Ellie Kemper, Ice Cube, Brie Larson, Dave Franco, Nick Offerman, Johnny Simmons, Rob Riggle, Dakota Johnson u.A.

Filmkritik: Und schon wieder haben wir es damit zu tun: eine Serie von vor ein paar Jahrzehnten kommt als Kinofilm auf die Leinwand, aber statt der ernsten Vorlage wird nun auf Humor gesetzt. Bei einigen Vorgängern hat es geklappt, wie etwa bei Starsky & Hutch, bei einigen anderen nicht. „21 Jump Street“ darf man aber bereits jetzt gerne in die „gelungen“-Kategorie abschieben.

Im Film geht es um den dicken, aber cleveren Schmidt (Jonah Hill) und den kräftigen, aber ziemlich tumben Jenko (Channing Tatum), die sich beide auf der Schule nicht leiden konnten, dann aber bei der Polizei landen und gute Freunde werden. Als dann ein „Programm aus den 80er“ wieder aufgenommen wird, werden die beiden noch relativ jung aussehenden und sich ziemlich unreif benehmenden Cops zum verdeckten Ermitteln zu eine Schule geschickt. Durch ein Missgeschick allerdings landet Schmidt bei den Sportlern und Beliebten, während Jenko nun mit den Nerds die Schulbank drückt…

Dass es dabei zu allerlei Chaos und Späßen kommt ist klar und wird von den beiden Regisseuren Chris Lord und Phil Miller straff und unterhaltsam inszeniert. Die Beiden streuen neben zotigem Humor auch einige Momente an Charakterentwicklung in den Mix, welche den Humormomenten einen schön ausgewogenen Rahmen geben. Zwar sitzt nicht jeder Gag, aber das Geschehen bleibt immer sympathisch und teils eben angenehm rasant.

„Was? Die ökobewussten Schwuchteln sind nun die angesagten Kids?“

Auf dem Weg durch den Film werden Cop-Klischees genauso bewusst und gelungen durch den Kakao gezogen wie ihre Schulpendants. Aktuelle Political correctness und Co. dürfen da ebenso für Lacher sorgen wie manch eine überraschend rabiate Actionszene, bei der keine Gefangenen gemacht werden. (Und die mit ihrer R-Rated-Gewalt manches Mal durchaus die Augenbrauen hochziehen lassen angesichts der FSK12-Freigabe.)

Darüber hinaus geben sich die Stars der einstigen Fernsehserie auch noch ein Stelldichein im Streifen, auch wenn dies, wie auch eine Szene am Anfang des Films, bei der bereits darüber gewitzelt wurde, „dass man nun dieses Projekt wieder aufleben lässt, weil ‚die da oben’ eh keine neuen Ideen mehr haben und denken, dass die normalen Menschen es nicht merken würden“, alteingesessenen Fans wohl nicht so schmecken dürfte. Wie wohl auch der gesamte Humor im Streifen. Den anderen Leuten im Kino schien es allerdings gefallen zu haben, dafür waren diese dann auch total überrascht, was denn da dieser eine bekannte Schauspieler mache und die Witze über Remakes und Co. ganz und gar nicht verstanden haben.

Wer also sowohl von der Ur-Serie und dessen Besetzung mal gehört hat, diese aber eben auch nicht vergöttert, dürfte wohl zum richtigen Zuschauerklientel gehören, um auch alle Gags mitzubekommen. Ansonsten ist der Streifen aber in der Mehrzahl eben genau für jene Kinogänger entworfen wurden, die bislang ohnehin noch nichts von dem „Franchise“ gehört haben.

Die Action nimmt derweil mit fortschreitender Laufzeit auch immer mehr zu, bevor es im Finale ans große Abräumen geht. So wäre auch ein mit mehr Krawumm gefüllter Streifen der beiden Regisseure mal sehenswert, denn die explosiven (oder weniger explosiven; zur Erklärung schaue man sich doch bitte den Film an) Momente werden nämlich extrem schön von den Zwei abgelichtet. Obendrauf kommt ein stimmiger Soundtrack, der manch einen Drogen-Trip oder eine Partysequenz sehr schön abrundet.

Wer einfach mal wieder im Kino etwas die Sau rauslassen will und dazu Party, Pistolen und Pennäler haben will, der kann guten Gewissens der „21 Jump Street“ einen Besuch abstatten. Hier darf es auch sehr gerne eine Fortsetzung geben. Bis dahin gibt es aber für Teil 1 die

Filmbewertung: 7/10

C4rter versuchts auch mal mit dem Serien-Remake/Parodie/Komödie
So ganz kann ich dem doch recht positiven Kanon hier dann leider nicht beipflichten. Wirklich witzig war eigentlich nur der Auftritt von Nick Offermann, der zu Beginn das komplette Remake-Konzept auf die Hörner nimmt, sowie der Gastauftritt von Johnny Depp gegen Ende, der ebenfalls herrlich komisch war und gut eingebaut wirkte. Doch der Humor bleibt ansonsten größtenteils auf der Strecke und kommt meist über Blödeleien nicht hinaus, die weder überraschend sind noch durch irgendwas anderes besonders auf sich aufmerksam machen, sondern in der Regel einfach nur nicht witzig ist. Meist gehen die Gags so einfach ins Leere. So kann im Endeffekt nicht mehr erteilt werden als eine:

Filmbewertung: 5/10

Doppel-Review-Notenschnitt: 6/10